Bloody Falls - Amartia

Review von Chaosswampchicken vom 27.05.2024 (9676 mal gelesen)
Bloody Falls - Amartia Niemand kann wohl den massiven Einfluß leugnen, den Finnland auf alle Facetten des Metal hat, ob es operaler Symphonic Metal von NIGHTWISH ist oder Death Metal mit Elementen der traditionellen finnischen Musik von AMORPHIS. Also ist es nicht unbedingt verwunderlich, wenn man etwas genauer hinhört, wenn man weiß, dass BLOODY FALLS aus dem kalten Norden kommen. Gegründet haben sich die Jungs 2017, der musikalische Stil ist als Mix aus klassischem melodischen Death/Black/Groove Metal zu verstehen. Drei Jahre nach ihrem Sophomor-Werk "Burn The Witch" sind sie zurück mit "Armatia" und Longplayer Nummer drei. Was wir von dem neuen Werk zu erwarten haben, finden wir nun gemeinsam heraus.

Ich werde dein Ende sein

Der Opener 'Sorrow Is My Name' setzt die Stimmung für das nun folgende Album, er ist voller Energie und messerscharfer Riffs, die sich mit Kraft durch den Track walzen. Die Vocals sind aggresiv und unnachgiebig, oftmals werden solche Vocals durch cleanen Gesang unterstützt, um das Ganze aufzulockern, nicht aber hier, und das braucht es auch nicht. 'I Will Be Your End' schlägt in eine ähnliche Kerbe, das hat mir ein wenig Bedenken gemacht, denn wenn eine Melodic Death Metal-Band keine oder eher wenige cleane Vocals, Synths oder andere Elemente benutzt, um ihren Sound zu diversifizieren und den Fokus zu sehr auf die Riffs legt, kann das Ganze schnell zu einem Einheitsbrei werden. Allerdings hilft hier das kreative Drumming von Rami Vartiainen ganz gut dies zu verhindern. 'The Way Of Sin' allerdings widerlegt meine Befürchtung von weiter oben ein wenig mehr: Hier bekommen wir durch das klagende Gitarrenspiel einen interessanten Konterpart zu den keuchenden Vocals von Antero Hakala, der vor allem zur Bridge hin sein stimmliches Können zeigt. Zusätzliche Atmosphäre setzt abermals das Schlagzeug von Rami.

Zeit für Sünde und Erlösung

Als nächstes begeben wir uns auf die Reise in die dunkelsten Ecken der menschlischen Psyche. Das Center Piece von "Armartia" bildet die Trilogie aus den Songs 'Man Undying', 'Evil Incarnate' und 'The Curse Of The Mark'. Diese beschäftigen sich mit Sünde und der Erlösung und sind von biblischen Erzählungen inspiriert, aber auch von der persönlichen und einzigartigen Sicht der Band selbst. 'Man Undying' arbeitet mit einem eher simplen Riff, dafür wird es aber getragen von einem sehr harmonischen Klangbild, besonders zu Anfang spricht einen der immer lauter werdende und gesprochene Singsang sehr an. Bei 'Evil Incarnate' startet das Ganze mit gedrosseltem Tempo und der massiven Bass-Line von Mika Lehtinen, die hier die cleanen Gitarren-Parts unterstützt. Hier zeigen BLOODY FALLS, dass ihr Sound auch sehr variabel klingen kann - mein Favorit auf diesem Album. Der letzte Song der Trilogie ist 'The Curse Of The Mark', das Main-Riff hat eine ordendliche Portion Groove im Gebälk, und hier haben wir endlich die cleanen Vocals, die das Growlen unterstützen und so das Ganze in meinen Augen verfeinern. Der Vorhang fällt hier mit dem epischen Closer 'I Met My Death': Überrascht war ich, als ich hier Elemente des Symphonic Metal vernommen habe. Stavros Mathios und Marko Mäkinen stechen zum Ende hin noch einmal mit ihrem ganz eigenen Ansatz des Dual Guitar Sounds heraus.

Fazit

Für eine Band, die einen großen Fokus auf eher wenige Soundzutaten für ihre Songs und melodischen Death Metal legt, haben BLOODY FALLS mit "Armatia" einen guten Mix aus Old School Death und zeitgenössischer Musik geschaffen. Der Sound erinnert an LAMB OF GOD mit ein wenig NEVERMORE und ROTTING CHRIST darüber gestreut. Es wird mehr als einen Durchlauf brauchen, um das Album voll aufzunehmen, aber es lohnt sich.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Sorrow Is My Name
2. I Will Be Your End
3. The Way Of Sin
4. Man Undying
5. Evil Incarnate
6. Curse Of The Mark
7. I Didn't Meet My Death
8. I Met My Death
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:27 Minuten
VÖ: 19.04.2024

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