Interview mit Lars von Suidakra

Ein Interview von InsaneBrain vom 14.02.2009 (16468 mal gelesen)
Drummer Lars von SUIDAKRA stand uns pünktlich zum aktuellen Album "Crógacht" freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung, das ihr nun hier lesen könnt:

Hey SUIDAKRA! Zunächst einmal vielen Dank für das Interview mit uns. Auch wenn ihr ja absolut keine Unbekannten mehr seid, gibt es doch sicherlich einige Leser, die euch wenig oder gar nicht kennen. Kannst du euch kurz vorstellen und uns etwas über die Bandgeschichte usw. erzählen? Wie habt ihr zusammengefunden und wer sind die Bandmitglieder?

Lars: Die Bandgeschichte von SUIDAKRA reicht ja bis ins Jahr 1993 zurück, aber da ich erst 2001 in die Band eingestiegen bin, fang ich ab da mal an. Aufgewachsen sind wir alle in Monheim, von daher kannte man sich. Ich bin so 2000 umgezogen und in dem Haus gelandet wo auch die Eltern von Arkadius wohnen. Da sind wir uns dann öfter über den Weg gelaufen und als ein neuer Schlagzeuger gesucht wurde war die Sache dann ziemlich fix geregelt. Marcus kam dann kurz danach dazu und diese Besetzung hat sich zum Glück bis heute bewährt. Einzig die zweite Gitarre ist immer unser Sorgenkind gewesen, wo es in den letzten Jahren immer wieder diverse Besetzungswechsel gibt.

Habt ihr Anfangs noch über andere Bandnamen nachgedacht oder war schnell klar, dass es die Umkehrung von "Arkadius" sein sollte?

Lars: Ganz zu Anfang nannte sich die Band noch GLORYFICATION, aber mit der Zeit war man damit immer unzufriedener und nach einem feucht fröhlichen Abend war dieser Name Geschichte und SUIDAKRA geboren. Genaue Details entziehen sich aber meiner Kenntnis, da dies vor meiner Zeit geschah.

Wie kamt ihr darauf, die keltische Mythologie in euren Texten zu behandeln? Gibt es noch andere Themen die ihr zukünftig vielleicht thematisieren werdet?

Lars: Da bei SUIDAKRA die schottische/ irische Folklore einen großen Einfluss auf die Musik hat, ist es nur logisch dies auch zu thematisieren. Sozialkritische Texte oder ähnliches würden für uns keinen Sinn machen und auch nicht zur Atmosphäre passen. Über zukünftige Themen mache ich mir im Moment aber noch keine Gedanken.

Euer neues Album "Crógacht" hat schon beim ersten Hören Ohrwürmer bei mir erzeugt. Ist es viel Arbeit für euch, pausenlos solch gute Alben zu produzieren, oder liegt euch das einfach im Blut?

Lars: Man sieht es vielleicht nicht wirklich als Arbeit im eigentlichen Sinne an, aber es ist schon ein sehr zeitintensiver Prozess. Das Songwriting für "Crógacht" hat z.B. ziemlich genau ein Jahr gedauert und es steckt eine Menge Herzblut in der Platte. Es wäre natürlich schön wenn man die Songs einfach so aus dem Ärmel schütteln könnte aber es wäre auch nicht das gleiche.

Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied gegenüber dem Vorgängeralbum?

Lars: Ein großer Unterschied für uns war natürlich der Ausstieg von Marcel wodurch die gesamte Gitarrenarbeit auf Arkadius lastete, sowie der Umstand dass wir nur an Wochenenden proben konnten. Dadurch baute sich für uns schon ein gewisser Druck auf der sich aber zum Glück in kreative Energie entladen hat. Wir hatten eigentlich relativ früh die Grundstrukturen für die neuen Songs fertig und somit viel mehr Zeit noch intensiver an den Details zu arbeiten und das finde ich hört man der Platte an. "Crógacht" klingt auch durch die Umstände wieder um einiges aggressiver und frischer wie ich meine.

Was ist die Quelle eurer Ideen? Warum habt ihr für das neue Album die Legende von Cuchulainn ausgewählt?

Lars: Entstanden ist die Idee durch die erneute Zusammenarbeit mit Kris Vervimp, der ja nicht nur fürs Cover sondern auch für die Texte verantwortlich ist. Kris war sehr interessiert an der Idee, neben der gestalterischen Umsetzung einer Platte auch gleich das lyrische Konzept zu verfassen. Die Harmonie zwischen den Lyrics und dem detailreichen Artwork von "Crógacht" ist für mich ebenfalls ein Unterschied zu "Caledonia".

Welches ist dein Lieblingssong auf "Crógacht"?

Lars: Ich hab keinen wirklichen Lieblingssong. Jeder Song ist mit Erinnerungen an seine Entstehung verbunden. Am meisten überrascht hat mich aber 'Scathach', als ich den Song zum ersten Mal nach der fertigen Produktion hörte, da er im Vergleich zu den Probeaufnahmen die größte Wandlung durchlief.

Was erwartet ihr von eurer kommenden Tour in Nordamerika? Habt ihr dort ebenso viele Fans wie hier? Gibt es eine Stadt, auf die du dich besonders freust?

Lars: Wir freuen uns sehr auf die Tour. Durch die Erfahrungen die wir letztes Jahr dort gemacht haben wissen wir dass es dort viele Verrückte gibt, die auf diese Art von Musik stehen. San Francisco ist eine Stadt die ich noch gut in Erinnerung habe, obwohl wir letztes Jahr nur wenig Zeit hatten.

Euch erwartet im März ja fast jeden Tag ein Auftritt, wird das nicht sehr anstrengend ohne wesentliche Ruhepausen? Habt ihr nebenbei überhaupt Zeit, euch das Land etwas anzusehen?

Lars: Viel Zeit bleibt leider meist wirklich nicht aber das nehme ich gern in Kauf. Wir haben zwar glaube ich ein oder zwei Day-off´s aber für ein ausgiebiges Sightseeing wird’s wohl nicht reichen.

Was kannst du mir besonderes von euren früheren Auftritten erzählen? Was war die größte Überraschung, die ihr bei einem Auftritt erlebt habt? Gab es lustige Momente? Und welches ist dein Lieblingsauftritt bis jetzt?

Lars: Vielleicht das ich bei meinem ersten SUIDAKRA- Auftritt die Lieder noch vom Blatt gespielt habe, weil ich mir die einzelnen Songabfolgen nicht merken konnte. Die klemmten dann auf einem alten Notenständer neben meiner HiHat, aber es war leider so dunkel das ich nix lesen konnte und dementsprechend verlief dann auch der Gig. Lieblingsauftritte sind für mich eigentlich immer die, wo ich mit meinem Schlagzeugspiel zufrieden bin. Ich erinnere mich immer gerne an einen Gig in Stuttgart, wo wir vor ich glaube 20 zahlenden Gästen gespielt haben. Nach dem Auftritt war ich super gut drauf weil es bei mir perfekt gelaufen war, während bei den anderen, aufgrund der Umstände, die Stimmung eher gedrückt war.

Welches ist deiner Meinung nach das beste Metal Album aller Zeiten?

Lars: Das Beste weiß ich nicht, aber eine Scheibe, die ich wirklich bis zum Erbrechen hören kann und die für mich ein absoluter Meilenstein ist, ist das erste Album von IRON MAIDEN.

Möchtest du den Lesern noch irgendwas sagen?

Lars: Guckt nach links und rechts wenn Ihr über die Straße geht, das kann echt Leben retten!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten