Earthshaker Fest 2006

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Take off: 20.07.2006 - Review (11441 mal gelesen)

Lestat:   Nachdem das letzte Jahr vor allem durch schlechtes Wetter und schlechte Organisation gewürzt mit einer Priese Falschankündigungen geprägt war, ging es dieses Jahr auf zum nächsten Anlauf, der vor allem durch Granaten im Line-up anlockte. Ungewöhnlich war der Veranstaltungsort schon ein wenig: Eine Hotelanlage mit Reitanlagen, auf denen normalerweise prominente Westernreittourniere stattfinden. Die dadurch vorhandene Reithalle sollte aber noch zum Vorteil genügen, wie sich am dritten Tag (siehe unten) heraus stellte.
Im großen und ganzen hatten die Veranstalter ihre Hausaufgaben gemacht. Die Location war wesentlich besser und die Wege recht kurz, da die Campingplätze nah am Gelände lagen. Und auch die sanitären Anlagen waren wesentlich besser erreichbar. Leider gab es keinen McDonalds oder Burger King, wie in Geiselwind, direkt neben dem Gelände. Das Festivalgelände an sich, auf dem die Bühne stand, war übersichtlich, eben und für die Anzahl der angereisten Fans (Schätzungsweise 10-12000 inkl. Tagesgeschäft) eher ein wenig zu groß geraten, was das ganze recht gemütlich machte. Ein weiterer Pluspunkt war das (eigentlich inzwischen üblich gewordene) versorgen mit Frischwasser seitens der Feuerwehr, was den leider weniger vorhandenen Schatten ein wenig ausglich. Ebenso positiv ist die schnelle Krisenreaktion bei dem Unwetter hervorzuheben, bei der kurzer Hand die Reithalle zugänglich gemacht wurde. Und noch angenehmer wurde die ganze Veranstaltung durch eine meist freundliche Security. Jedoch gab es auch dieses Jahr einen wesentlichen Kritikpunkt: Auf einem der Campingplätze wurde erst auf Anfrage eine Frischwasserzufuhr eingerichtet.
Dass HAMMERFALL erst mit 80 Minuten Verspätung angefangen haben, war zwar ärgerlich, hing aber weniger an Fehlplanungen in der Change-Over Dauer, sondern viel mehr an diversen Anreiseverzögerungen der Bands durch Staus.
Am Ende war es ein durch und durch cooles Festival mit gut gelaunten Leuten (inklusive der Ordner), nem geilen (vielleicht auch zu geilen sprich heißem) Wetter und einem geilen Line-up. Wenn es nächstes Jahr wieder "We shake the Earth" in Kreuth bei Rieden heißt, sind wohl auch wir wieder mit dabei!

Vikingsgaard:   Da ich ja sonst kein zu Hause habe bin ich, diesmal allerdings mit kompetenter Unterstützung der Herren Lestat und Simon Kappeller, auf dem Earthshaker gelandet!

Ich hatte noch nie das Vergnügen dieser Lokalität aber ich war echt mal positiv überrascht! Dass die V.I.P.-Abwicklung doch etwas schleppend ging am Mittwoch sei verziehen, war ja doch etwas früh am Tage, als ich da angeschneit kam.
Das gab mir allerdings die Gelegenheit, mich mit dem Manager des Hotels mal einfach nur auszutauschen...und siehe da, Oberfranken sind weder spießig noch verklemmt, sie sind einfach nur cool...den Grundlehrgang in Hotelmanagement und Grundstücksveräußerungen hab ich auch noch gratis bekommen...man lernt nie aus!

Donnerstag:
Lestat: Obgleich die Death-Thrasher JUSTICE doch schon auf eine längere Geschichte zurückblicken können, schaffen sie es doch nicht auf die wirklich guten Plätze der größeren Metalfestivals, genauso auch wieder auf dem diesjährigen Earth-Shaker-Festival. Zu der Musik und den Liedern lässt sich leider nur wenig sagen - da der Sound so unterirdisch schlecht war, dass außer Gerumpel einfach nichts zu hören war. Die Jungs so wie die Fans nahmen es gelassen und zogen routiniert ihre Show runter: Die Band auf der Bühne, das Publikum unten mit immerhin schon einigen Händen in der Höhe und Köpfen in Bewegung.

Lestat:   THREAT SIGNAL und COMMUNIC gehören zu der Sorte Bands, die es in den letzten Jahren immer mehr und in meinen Augen inzwischen zu viele gibt: Irgendwo im Emo-/Hard-Core bis Metal zu Hause, mit Shouts im Vers und normalem Gesang im Chorus. Obgleich die kanadischen COMMUNIC auch hübsch Solos mit einbauten sind einfach beide Bands nicht meins. Der Sound wurde jedenfalls langsam, sehr langsam besser, die Leute etwas mehr, die Stimmung in der Menge etwas besser und die Sonne schwächer.

Vikingsgaard:   KNORKATOR sind eine von den vielen Bands,die dieses Festival wirklich lohnenswert machten, weil man doch gewisse Erwartungen in Sachen guter Laune hatte, aber stellenweise doch ein wenig enttäuscht wurde, auch von Knorkator. Es war echt nicht einfach, bei dieser Hitze wirklich "GuteLauneMusik" zu machen, aber trotz Alf's merklich schlechter Laune, haben's Stumpen und auch Buzz Dee, man höre und staune, geschafft, mir ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. 'Ich bin so böse' oder 'Ich lass mich klonen' lassen einem gar nix anderes übrig als zu grinsen und Alf hat's dann wohl genauso gesehen...

Vikingsgaard:   SATYRICON, eigentlich eine der innovativsten Black-Metal-Bands an sich, was Songwriting und Performance betrifft...aber an dem Tag hatte Herr Satyr wohl 'nen Kasper gefrühstückt. Ellenlange Ansagen und Erklärungen machten den Gig sehr entspannt und gefällig, aber doch leicht unpassend!
Die Songauswahl war allerdings klasse und tiefsten Respekt an den Virtuose am Mischpult...ob Songs von der "Volcano" oder "Nemesis Divina"...alles war klar zu erhören und alles kam gestochen scharf. Astreiner Sound, coole Band, geile Mucke!

Lestat:   Eigentlich muss man über Bands wie SODOM nicht viel schreiben. Diejenigen, die sie nicht mögen, interessiert sie sowieso nicht, und alle anderen wissen, dass diese Urgesteine und Helden des deutschen Thrash die Erde zuverlässig zum schütteln bringen. Die anwesende zahlreiche Menge gab auch ihr bestes, um die Jungs aus dem Pott tatkräftig zu unterstützen.

Lestat:   Ja, LORDI, was war denn das? Dass Finnen nicht viel reden, ist allgemein bekannt. Aber dass sie gleich so wenig reden, dass muss nun wirklich nicht sein. Kein Wort zum EVS-Sieg, keine Ansagen bis zum vorletzten Lied, nichts. Lordi verschwand lediglich immer wieder hinter der Bühne, um Kleinigkeiten am Kostüm abzuändern oder Utensilien zu holen. Die Liedauswahl war ok, ihre Hits wie 'Devil is a Loser', 'Would you love a Monsterman' und natürlich 'Hard Rock Halleluja' haben nicht gefehlt und wurden, fast erwartungsgemäß am Ende vorgetragen. Dieser Mangel an Kommunikation führte natürlich zu einer eher mittelmäßigen Stimmung, die noch durch den nicht immer wirklich gut aufspielenden Gitarristen verstärkt wurde. Ne, das haben wir schon besser gesehen - eine CD kann ich mir auch zu Hause anhören.

Freitag:
Lestat:   Den Anfang machten EQUILIBRIUM, die zwar prinzipiell mit einem besseren Sound starten konnten als am Vortag JUSTICE, jedoch auch mit der Technik kämpfen durften: aus irgendeinem unerfindlichen Grund wurden die rechten Boxen erst gegen Ende des Gigs zugeschaltet. Ansonsten bekam man eine für diese Zeit phänomenale Stimmung und deshalb auch einen bestens gelaunten Helge geboten. Viel über die Songauswahl gibt es nicht zu schreiben: Nach einer CD hat man nicht so viel Auswahl.

Lestat:   Weiter ging es mit den Schweden EVERGREY, die es wieder verstanden ihre Mischung aus Power und Prog, gespickt mit einem Hauch Düsternis, an den Mann zu bringen, obgleich es immer noch sehr früh am Tag war. Den Höhepunkt fanden sie dann in 'The Masterplan'. Wer diese Band noch nicht kennt, sollte sie sich einmal anhören, am besten live!

Vikingsgaard:   Die holländischen GOREFEST hatten am Freitag fast dasselbe Problem wie KNORKATOR: Es war einfach zu heiß! Jan-Chris de Koeyer und seine Mannen machten aber das Beste daraus und spielten sehr souverän ihr Programm, hauptsächlich Songs von ihrer letzten Scheibe "La Muerte", herunter und brachten sogar den Moshpit in Wallung.
Als ich DOCH mal versuchte, Jan`s Stimme ohne Ohrenstöpsel zu genießen, habe ich es sofort wieder bereut...dieses Organ dröhnt immer noch in meinem Hinterkopf.(Nein, mein Kopf ist nicht hohl...!) Dass sich die Jungs mal arg in der Wolle hatten war keinem der Akteure auch nur anzumerken: Musik verbindet eben doch!

Lestat:   WINTERSUN waren mit einer Hauptgründe, dieses Festival aufzusuchen. Zu genial tönt die erste Scheibe, zu groß die Hoffnung, eventuell doch neues Material zu hören. Dieser Wunsch wurde leider enttäuscht, dem Auftritt tat dies keinen Abbruch. Die Band des Ex-Ensiferumwikingers Jari rockte sich die Seele aus dem Leib und rissen einfach mit, spielten fast alles Perfekt, der Sound war gut: Das Publikum dankte es.

Lestat:   Mit den APOKALYPTISCHEN REITERN betrat ein Garant für Stimmung die Bretter. Das allgemein eher müde Publikum (Wer soll es ihnen bei den Temperaturen auch verdenken) war zwar ein harter Brocken, aber auch dieses brachte Frontmann Fuchs auf Stimmung - mit lauter REITER-Überliedern wie 'Sehnsucht', 'Tera Nola', 'Erhelle meine Seele' oder 'Vier Reiter stehen bereit'. Das Ergebnis war mit die beste Stimmung des Festivals und jede Menge geistige Ergüsse beim Hören der Lieder.

Lestat:   Die CALIBANen vielen mit ihrer pure Aggression auslebenden Musik über das Earthshaker her und forderten, wie üblich, das Publikum zu jeder Menge Wall of Death und Circlepits auf, was jedoch nicht immer voll begeistert umgesetzt wurde. Ansonsten ein routinierter Auftritt bei akzeptablem Sound.

Lestat:   RAGE sind eine der eher zahlreichen Klassiker auf dem diesjährigen Billing, über die man nicht viel schreiben muss. Mit Liedern wie 'From the Craddle to the Grave' brachten sie Stimmung unter die Fans und strapazierten einmal mehr die Nackenmuskeln.

Lestat:   Zu manchen Zeitpunkten kam es mir vor wie schon mal gelebt: Mit SOILWORK kam nun die vierte Band, die ich auch schon auf dem Rock Hard Open Air erleben durfte. Viel geändert hat sich, fast klarerweise, weder viel an ihrem Billing, noch an ihrer Leistung. Lediglich das Publikum war, wie schon einige (wahrscheinlich zu viele) Male erwähnt, etwas träger.

Vikingsgaard:   Seit über 20 Jahren machen TESTAMENT nun schon, mehr oder weniger zusammen, Musik, doch für geile Konzerte sind die Bay-Area-Thrasher immer ein Garant!
Etwas an Jahren und Pfunden zugelegt hat Sänger Chuck Billy und trotzdem noch das Charisma früherer Zeiten und auch eine Tumoroperation hat den 2-Meter Hünen nicht in die Knie gezwungen...Indianer kennen eben keinen Schmerz.
Querbeet durch fast alle Alben ihrer Karriere spielten Testament eine gute Stunde feinsten Thrash-Metal und auch "Heimkehrer" Alex Skolnik ließ an seinen außerordentlichen Gitarrenkünsten keinen mehr zweifeln.
Ich habe diesen Gig sehr genossen, denn nach über 15 Jahren seine Jugendidole mal wieder live zu sehen war schon genial...ich glaub, ich werde schon wieder nostalgisch...

Lestat:   SAXON - The Eagle has landed'! Hell fucking yeah! Obgleich leider das tolle F-Wort wesentlich seltener viel als noch bei meiner ersten Bekanntschaft live auf dem BYH 2002, haben die Briten doch mal wieder gezeigt, wozu alte Herren fähig sind. Ihren Eingangs zitierten Klassiker spielten sie, neben einem Sammelsurium quer durch ihre Geschichte, natürlich auch. Und wie immer ließen sie einen riesigen, eisernen, erleuchteten Adler landen. Geil!

Lestat:   Obgleich anfangs gemutmaßt wurde, dass die Verspätung HAMMERFALLs von 80 Minuten durch Fehlplanung entstanden sei, erfuhr man später, dass es wohl eher daran lag, das eine ganze Zahl von Bands nicht rechtzeitig vor Ort war, da sie teilweise im Stau stecken geblieben war. Nichts desto Trotz zogen HAMMERFALL dennoch engagiert und spielfreudig ihren Gig runter, entschuldigten sich beim Publikum für die Verspätung und verbreitenden extrem viel Spielfreude. Der Schwerpunkt des Gigs lag eindeutig auf "Unbent, Unbowed, Unbroken", Kracher wie 'Renegade', 'Let the Hammer Fall' und 'Hearts on Fire' ließen jedoch nicht lange auf sich warten und die Menge überkochen.

Samstag:
Lestat:   Nachdem die ersten beiden Bands aufgrund der einfach zu frühen Stunde an uns vorbei gegangen waren, kam der Wecker um kurz vor 13 Uhr in Form von ENSIFERUM: Auch sie gehören definitiv zu der Kategorie Band, bei der man einfach nicht anders kann, als dazu abgehen. Die beiden neuen Stücke, die sie zum besten gaben, sind zwar nichts gegen 'Token of Time', 'Windrider' oder 'Little Dreamer', das hat dem ganzen aber keinen Abbruch getan. Bleibt zu hoffen, dass sie mit dem bevorstehenden Album (VÖ wohl nächstes Jahr Frühjahr) das Niveau aufrechterhalten können.

Lestat:   BRAINSTORM machten ihren inzwischen wohl routinemäßigen Sturm los, den sie dieses mal sogar ohne Unterbrechung (siehe Rock Hard Open Air) über die Bühne bringen durften. Mit einigen Klettereinlagen und dem üblichen Repertoire an Songs heizte Sänger Andy dem Publikum ein. Für ihn gilt das gleiche, wie für den REITER-Frontmann: Es gibt kein Publikum, dass sie nicht knacken.

Lestat:   Verdammt! Das geht doch einfach nicht! Wie kann man einen Blast-Beat um alles in der Welt so schnell spielen? Die Nackenmuskeln waren sowieso schon angeschlagen, da enterten die Übermeister des Todesbleis, KATAKLYSM, die Bühne und zeigten mir, dass ich mehr trainieren muss. Wie ein Sturm direkt aus der Hölle (für die Temperaturen sorgte die Sonne) fegten sie über die Zuschauer hinweg und ließen kein Auge trocken.

Lestat:   Und als wäre mein armer Hals nicht schon tot genug, kamen nun auch noch EKTOMORF. Mit ihrem Death Metal groovten sie alles in Grund und Boden. Leider wäre der Sound auch besser gegangen, aber nach dem ersten Tag war man ja einiges gewohnt. Das machte aber nicht viel, Spaß verbreiteten sie dennoch jede Menge.

Lestat:   Lange hat es gedauert, doch das warten hat sich gelohnt: Die erste Sängerin des Festivals und damit ARCH ENEMY enterte die Bretter und gab ihr zartes Organ zum besten. Mit wesentlich mehr Charisma als noch vor wenigen Jahren zeigte sie, dass nicht nur Männer grunzen können und machte klar, warum ARCH ENEMY da stehen, wo sie stehen.

Lestat:   Nach den letzten drei Granaten kam nun Zeit zum Chillen: JON OLIVA'S PAIN war angesagt. Man könnte es aber auch einfach SAVATAGE nennen - denn das war das, was zum besten gegeben wurde. Gott sei Dank weniger besoffen als im letzten Jahr auf dem RHOA, gab er Lieder wie 'Gutter Balade' zum besten und lud ein, den Nacken ein wenig ruhen zu lassen - und dafür mitzusingen.

Lestat:   NEVERMORE wollten für diesen Auftritt mit einem Ersatzgitarristen für den immer noch invaliden Steve Smyth anrollen - rollten jedoch wohl eher leider in einen Verkehrsteilnehmer. Angeblich wegen eines Autounfalls waren die Amerikaner verhindert und tauschten die Plätze mit den DEATHSTARS und wurden schließlich wegen der Zeitverschiebung durch das Unwetter ganz gecancelt.

Vikingsgaard:   Ein wenig angesäuert betraten die schwedischen DEATHSTARS gegen 20 Uhr die Bühne, da sie doch als der Headliner des Abends angekündigt wurden und nun als NEVERMORE-Ersatz herhalten mussten. Sänger Whiplasher hatte dafür nur einen trockenen Kommentar übrig: "...if deathstars would play at daylight it would be the same if jesus would live in hell..." Anfangs war schon etwas gedrückte Stimmung, aber die besserte sich deutlich nach 'New Dead Nation' vom Debütalbum "Synthetic Generation". Danach gings munter weiter mit Songs von beiden Alben und gelegentlichen Monologen dieses doch sehr extrovertierten Herrn, was letztendlich dazu führte, dass 'Cyanide' wegen Zeitüberschreitung nicht mehr gespielt werden konnte, was ich persönlich nun total bescheuert fand, weil's einer der geilsten Songs vom "Termination Bliss"-Album ist.

Lestat:   Ein absoluter Höhepunkt des Festivals kam: OPETH. Die Landsmänner der DEATHSTARS enterten die Bühne. Was OPETH live ausmacht ist nicht nur die geniale Atmosphäre, die die Songs aufbauen, nein, es sind auch die genialen Ansagen des Herrn ?kerfeldt, die vor trockenem Humor strotzen und OPETH live einfach so unvergesslich machen. Obgleich sich Mikael darüber beklagte, dass keine Köpfe geschüttelt wurden, gibt es einfach wenig genialeres als in diese Musik einzutauchen und in ihr zu versinken. Eine abgehende Band und ein guter Sound tun da ihr übriges.

Lestat:   Als nächstes folgte nun ein "15 minütiger Bass Soundcheck", wie es EDGUY-Kasper Tobi Sammet nannte. Andere Leute nennen es auch Unwetter. Das Festival wurde unterbrochen und in die rasch aufgeschlossene angrenzende Reithalle gebracht. An dieser Stelle zwei riesen Lobe: An die Veranstalter, die so rasch und gut handelten, und an die Fans, die aus dieser Notlage eine Tugend machten und einfach nur Spaß hatten mit allerlei Klamauk. Nach ca. einer Stunde Unterbrechung ging es regulär weiter und EDGUY begannen ihre Show, in meinen Augen die beste seit Jahren. Locker und zu Späßen aufgelegt wie selten davor kasperten die Fuldaer auf der Bühne rum und zeigten mal wieder, dass man als Band die Setlist auch nach jedem Konzert ändern kann - so glich das Set dem des RHOA kaum mehr, obgleich es Lieder gab, die sie beide male spielten, so z.B. 'Fucking with Fire' oder 'Lavatory Lovemachine'. Aus Zeitgründen musste leider auf 'Save Me' verzichtet werden.

Lestat:   Als finaler Akt des Tages dienten schließlich VENOM, die großen, bösen VENOM. Naja. Man mag es Gotteslästerung nennen, aber das, was die ablieferten, war vielleicht in den Achtzigern toll und shocking, aber heutzutage nenne ich das einfach nur stumpf. Mag es des einen oder anderen Musik sein, meine ist es nicht und wird es auch nicht werden. Außer der Geschmacksfrage konnte man an ihnen nicht viel aussetzen: Der Sound war OK, das Publikum dabei und das Böse in Person präsent.

Billing
LORDI
Hammerfall
SODOM
Saxon
Venom
Deathstars
SATYRICON
Testament
Soilwork
Edguy
Opeth
Nevermore
Jon Oliva's Pain
Knorkator
Rage
Caliban
Arch Enemy
KNORKATOR
COMMUNIC
Die Apokalyptischen Reiter
Wintersun
Ektomorf
Kataklysm
Brainstorm
Gorefest
One Man Army
Ensiferum
Evergrey
Threat Signal
Justice
Equilibrium
Mendeed
Scar Symmetry

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