Firewölfe - Conquer All Fear | |
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Review von Tailgunner vom 16.11.2021 (9073 mal gelesen) | |
Ich mache jetzt mal absolut gar keinen Hehl daraus, wie mein Erstkontakt mit dem Gegenstand dieses Reviews ablief. Du siehst da diesen Namen, FIREWÖLFE und denkst so bei dir: Echt jetzt? Wer denkt sich denn bitte so einen beknackten Namen aus? Wenn es schon irgendetwas mit der undomestizierten Urform des Hundes zu tun haben muss, fallen mir ad hoc fünf, wie ich bei aller Bescheidenheit meine, geilere Namen ein. Atomic Wulf, Lupos Dei, Berserker Wolves, Space Wolves, Wolf Of Dark Desires und so weiter und so fort. Aber ist ja nicht meine Band und immerhin generiert der beknackte Name ganz sicher Aufmerksamkeit. Nun, ich sehe, die Truppe kommt aus God's own country ... in Ordnung. Die stehen da halt auf teutonisches Vokabular, ob das jetzt nun Sinn ergibt oder nicht, ist dann ja auch mal egal. Dann sehe ich als nächstes das Coverartwork, natürlich ... mit einem Wolf. Na das kann ja was werden und man wappnet sich innerlich schon gegen kitschigen, keyboardkontaminierten Fantasy-Werwölfe- und Feenstaub-Metal. Nur um beim Albumauftakt 'Vicious As A Viper' einmal mehr darüber belehrt zu werden, dass es vollkommen unwürdig ist, in Stereotypen zu denken und Vorurteile zu hegen. Denn innerhalb weniger Lidschläge wird klar, dass FIREWÖLFE keine Cheesy-Combo sind, sondern gekonnten, sehr geilen Heavy Metal zelebrieren, der insbesondere von seiner wirklich hervorstechenden Gitarrenarbeit lebt. Der Song erinnert etwas an die genialen, aber untergegangenen VIPERINE. Gegründet hat sich die Formation vor etwas über zehn Jahren und beglückt uns mit dem nunmehr dritten Album. Stilistisch kann man FIREWÖLFE keineswegs ausschließlich in die US-Metal-Sparte einordnen, dafür sind sie einfach nicht rifforientiert genug, sondern verlieren sich doch allzu sehr in gekonnten, filigranen und harmonischen Leads. Reiner Power Metal sind die Wölfe hingegen auch nicht, denn dafür haben sie dann doch zu viel US-DNS in ihrer Musik. Das Songwriting ist generell abwechslungsreich, stets getragen von der wirklich überragenden und verspielten Gitarrenarbeit von Nick Layton und Michael David sowie dem hervorragenden Gesang von Freddy Krumins, der die Reihen der Band erst unlängst verstärkt hat. Mit 'Pedal To Metal' geht es dann gleich, nomen est omen, durch die Schallmauer. Hier und da ist eine Gesangsharmonie nicht exakt auf die Musik abgestimmt, aber dieses Problem betrifft ja zuweilen gar Steve Harris Kompositionen, die Bruce zu vertonen hat. Somit meckere ich hier erneut auf eher recht hohem Niveau. 'Conquer All Fear' ist dann auch durchaus wieder so ein Lehrstück in Sachen tolles und abwechslungsreiches Songwriting. Den Kern des Albums bildet dann die sogenannte 'The Evil Eye Trilogy', welche thematisch kompakt, musikalisch allerdings umso abwechslungsreicher daherkommt, bevor das mehr als gelungene "Conquer All Fear" mit zwei weiteren starken Stücken abschließt. Langeweile oder Mittelmaß sucht man auf der Scheibe vergebens. Das Ding ist spannend, dynamisch und - erwähnte ich das eigentlich schon? - von herausragender und detailverliebter Gitarrenarbeit getragen. Da kann die Band sich einen noch so beknackten Namen geben, wenn am Ende des Tages so überzeugende Mucke herumkommt, ist mir das dann auch vollkommen wumpe. Lediglich das balladeske 'Candle In The Dark' gefällt mir persönlich nicht besonders, da es dem Album den Punch und die Dynamik nimmt. Aber once again, das ist Herummosern auf einem sehr hohen Niveau. h Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Vicious As the Viper 02. Pedal to Metal 03. Conquer All Fear 04. Swallow My Pride 05. Candle in the Dark 06. Wages of Sin 07. Black and Gold 08. Keep the Hounds at Bay 09. Magic (In Your Mind) 10. Method to Madness | Band Website: Medium: CD Spieldauer: ? Minuten VÖ: 19.11.2021 |
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