Nusquama - Horizon Ontheem | |
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Review von grid vom 29.03.2019 (4407 mal gelesen) | |
Neu in der niederländischen Schwarzmetallszene sind NUSQUAMA, die sich aus Mitgliedern von LASTER und NORTHWARD, FLUISTERAARS und TURIA zusammensetzen. Thematisch lassen sie sich vom Werk der Vorromantikerin Elizabeth Maria Post inspirieren, was sie musikalisch ins dunkle wehende Gewand des atmosphärischen Post Black Metal hüllen. Zwei Jahre haben sie an ihrem ersten Werk "Horizon Ontheem" gearbeitet und die selbstproduzierte Scheibe zum verfeinernden Mastering in die kundigen Hände von Greg Chandler (LYCHGATE) gegeben. Live wollen NUSQUAMA heuer das Werk auf dem Roadburn Festival in Tilburg zum Besten geben. NUSQUAMA setzen stiltypisch auf flächige Soundlandschaften, vor denen eine oft klare Gitarre Klangtänze vollführt, und gesanglich halten sie an Klagegeschrei mit Hall fest. Für mich liegt der Reiz des atmosphärischen Post Black Metal in den verklangbildlichten Gefühlswelten, wenn Euphorie, Melancholie und Aufbäumen aufeinandertreffen und sich auf wolkigen, in Endlosschleifen gebundenen Melodien schrilles Geschrei in jubelnde Höhe schraubt oder in dunkle undurchdringliche Tiefen versinkt. Wenn spürbar wird, wie das hilflose Wesen Mensch Gefahr läuft, sich zu verirren und seine Kräfte sammelt, um sich allen Widernissen entgegenzustemmen. Das können mir NUSQUAMA auf "Horizon Ontheem" noch nicht in allen Songs nahebringen, aber in einigen doch und dann durchaus packend. Am besten gelingt ihnen das in 'Vuurslag', wo das reduzierte Tempo die melancholische Stimmung dank markanterer Melodien deutlicher hervorhebt. In 'Eufrozyne' begegnet mir das ins Euphorische stilisierte Leiden spürbarer und der Grad zwischen Geschrei und Aufheulen wird schmal, bleibt aber traditionell. Dies und eine merkliche melancholische Stimmung spielen NUSQUAMA in 'Met Gif Doordrenkt' ebenfalls auffälliger aus. Dass sie dabei, und nicht nur hier, immer wieder elegant auch Pfade einschlagen, die weder vorgezeichnet noch allzu vorhersehbar sind, bringt eine willkommene frische Note ein und verschiebt den (postschwarzmetallischen) Horizont dann auch ein wenig in moderne Gefilde. Fazit: "Horizon Ontheem" hält viele gute Momente parat, aber die reichen am Ende doch nicht ganz, um sich dauerhaft festzusetzen und für längere Zeit nachzuwirken. Der Anfang ist gemacht und auf jeden Fall vielversprechend, was auf weitere Werke neugierig stimmt. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. De Aarde Dorst 02. Wrevel 03. Vuurslag 04. Eufrozyne 05. Ontheemd 06. Met Gif Doordrenkt | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 37:36 Minuten VÖ: 22.03.2019 |
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