Ingested - The Surreption | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 21.06.2011 (6883 mal gelesen) | |
INGESTED klingen tight. Verdammt tight. Zu tight. Stein des Anstoßes sind vor allem die Nähmaschinen-Drums, die das unsägliche Thema "Trigger" mit allen Studio-Tricks komplett überreizen. Eine unnatürliche Trennung jedes Kessels lässt jeden Raum vermissen, und die völlig gleichförmigen (und unmöglichen) Doublebass-Klacker haben mit menschlichem Drumming nichts mehr gemeinsam. INGESTED weisen einen Drummer aus, aber ehrlich gesagt: es gibt Produzenten, die selbst einen Drumcomputer besser klingen lassen. Das zur Kritik gleich vorab, und als fader Beigeschmack bleibt nun der Generalverdacht, was die Jungs sonst noch alles per Maus arrangiert haben. "The Surreption" klingt enorm perfektioniert, was sowohl den Sound, aber auch das Zusammenspiel betrifft. Jede Saitendämpfung sitzt auf dem Klick, und jedes Flageolet kippt völlig identisch wie sein Vorgänger in die entsprechenden Obertöne. Dem zur Folge klingt das stark geknüppelte Material natürlich extrem sauber und so transparent, wie es bei Extrem-Metal überhaupt möglich ist. Also ganz unbedarft sind INGESTED daher sicherlich nicht. Wilde Riffs rasen über das Griffbrett, und die Anzahl Breaks und Tempiwechsel ist beträchtlich. Dazu hyperaggressives Gegrowle. Ob man die Band nun als Death Metal mit Metalcore-Einflüssen oder Metalcore mit Death-Einflüssen bezeichnen soll, ist dabei einerlei. Ich tendiere aufgrund der Beschaffenheit der Riffs eher zu Metalcore, da "The Surreption" doch in weiten Teilen moderner und hektischer klingt als die typischen Death Metal Bands ähnlicher Härtegrade. Ich vergebe trotz aller Anstrengungen nur eine 6.5 für diese Scheibe, gerade weil sie so klinisch und stark nachbearbeitet klingt. Die dauerhafte Härte auf einem durchgehenden Level nimmt den sehr aufwändigen Songs viel von ihrer Lebendig- und Glaubwürdigkeit. Sie ermüdet. Die Songs selbst haben mindestens 'nen Punkt mehr verdient, und wenn die Band auf der Bühne auch nur annähernd so tight klingt, würde ich noch 'nen Punkt aufstocken. Aber diesen Beweis bleiben sie mit "The Surreption" vorerst leider schuldig. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 Crowning The Abomination 02 Decline 03 The Consequence 04 A Coming Unperceived 05 This Disgusting Revelation 06 Castigation And Rebirth 07 Manifesting Obscenity 08 22 09 Kingmaker 10 The Alpha 11 Omega | Band Website: www.myspace.com/ingesteduk Medium: CD Spieldauer: 44:55 Minuten VÖ: 06.06.2011 |
Alle Artikel