Kick The Giant - Presence

Review von derkleinekolibri vom 04.07.2024 (14365 mal gelesen)
Kick The Giant - Presence KICK THE GIANT entstanden bereits 2013, fielen zuerst aber nur durch häufige Besetzungswechsel auf. Nach einem Jahr änderte sich dieser Zustand und man veröffentlichte 2014 eine erste Single mit passendem Musikvideo. 2015 kam eine EP namens "No Boundaries" heraus. Ein begleitendes Musikvideo zum Track 'Space Adventure Pt. 1 Pineapple' erregte beim finnischen Musikmagazin "Soundi" erstes Aufsehen. Es folgten noch zwei weitere Singles, eine 2016, die andere 2017, und dann war es plötzlich still um die Progressive Rock/Metal-Band KICK THE GIANT. In den folgenden Jahren werkelte das Quartett aus Finnland am Debütalbum, welches nun am 5. Juli 2024 digital veröffentlicht wird. Titel des leider nicht physisch erhältlichen Albums ist "Presence". Die Spielzeit ist mit etwas mehr als 39 Minuten etwas kurz geraten.

Acht Songs haben die Jungs dank ihrer Kreativität gestaltet. Keiner ähnelt dem anderen, was schon mal sehr angenehm ist. Dennoch fallen Elemente diverser Bands der 70er und 80er sofort auf, ganz besonders DEEP PURPLE hört man, wenn auch nur in kurzen Segmenten, eindeutig heraus. Die Skandinavier selbst sagen, den größten Einfluss auf ihre Musik hätten TOTO und DREAM THEATER gehabt. Von der Hand zu weisen ist das nicht, denn der Aufbau der einzelnen Titel ähnelt besonders den Letztgenannten doch sehr stark. Hierin liegen sowohl die Stärke als auch die Schwäche dieses Albums. Über Gleichklang kann man sich nicht beschweren - für Abwechslung ist reichlich gesorgt. Einige Songs sind mitreißend inszeniert, verlieren aber an Wirkung, weil zu viele progressive Elemente eingestreut werden. Man bekommt das Gefühl, Oskar Ketola rückt mit seinen Keyboards zu sehr in den Vordergrund. Sobald es rockiger, metallischer wird, gewinnen die Stücke wieder etwas von ihrer Stärke zurück. So glänzt Tony Hentilä mit dem ihm eigenen Gitarren- und Lauri Aho mit seinem grandiosen Bassspiel. Dezenter, und gerade deswegen richtig gut, agiert Emilio Jones, der Schlagzeuger und Percussionist. Am Gesang aller vier Mitglieder ist nichts auszusetzen, besonders markante oder gar spektakuläre Stimmen sind es allerdings auch nicht.

Im Großen und Ganzen erhält der geneigte Hörer eine geballte Ladung progressiver Elemente mit metallischem Hintergrund, die nach den bereits genannten 39 Minuten zu verpuffen scheint. Natürlich bleibt etwas im Kopf hängen, hört man sich alles immer und immer wieder an. Es birgt aber auch die Gefahr, dass der progressive Anteil der Musik die Nerven zu strapazieren beginnt. Ganz bestimmt werden die Finnen die Anzahl ihrer Fans durch ihr Debütalbum erhöhen, aber es ist sicher noch ein weiter Weg heraus aus dem Untergrund nach oben - wobei es sich auch im Underground gut leben lässt, da sind die Fans ehrlicher und vor allem näher. Ich drücke alle mir zur Verfügung stehenden Daumen, dass KICK THE GIANT ihren Weg gehen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Presence
02. Statement
03. Out Of Time
04. Overture
05. Damned Or Divine
06. Stop Signs
07. Distant Memories
08. Mountain Of Nothing
Band Website:
Medium: Digital
Spieldauer: 39:32 Minuten
VÖ: 05.07.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten