Qaalm - Grave Impressions Of An Unbroken Arc

Review von Zephir vom 24.11.2024 (11705 mal gelesen)
Qaalm - Grave Impressions Of An Unbroken Arc QAALM mit dem mysteriösen Bandnamen stammen aus L. A. in Kalifornien und hatten sich ursprünglich als Doom-Formation gegründet. Das Debüt "Resilience & Despair" veröffentlichten sie 2022, damals noch mit beiden Gründungsmitgliedern Pete Majors (Vocals) und Henry Derek (Leadgitarre, Background-Vocals) an Bord. Wie das Leben manchmal so spielt, verließ Pete aus mir nicht weiter bekannten Gründen nach dem Release die Band, was Henry dazu bewog, die Lyrics der zukünftigen Songs zu überdenken und selbst den Leadgesang zu übernehmen. Herausgekommen ist der Zweitling "Grave Impressions Of An Unbroken Arc", der nun mit ordentlicher Wucht über die Grenzen des Dooms hinausbrettert.

Die Besetzung von QAALM besteht derzeit aus drei Mitgliedern: Henry Derek als Gitarrist und Vocalist, Minsu Dylan Kim an der Gitarre und Dave Ferrara hinter den Drums. Während allein die Länge der vier neuen Tracks auf Doom schließen lässt - nur einer der Songs ist kürzer als zehn Minuten, aber länger als neun - haben QAALM ihr Songwriting mit zahlreichen weiteren Elementen angereichert. Das urtypische Grundgerüst ist weit in den Hintergrund der komplexen, rhapsodischen Songs gerückt; rundherum sitzt das Fleisch aus modernem Death, thrashigem Riffing und hochflexiblen Vocals.

Was sofort auffällt, ist der selbstbewusste Einsatz von Core-artigen Screams, die sich immer wieder mit Klargesang mischen und in 'King Of Contradiction' sogar von einem reichlich melodischen, fast rockigen Harmoniegefüge untermalt werden. Es sind diese aus der Art geschlagenen Passagen, die frappieren und "Grave Impressions Of An Unbroken Arc" aus den Welten des Doom weit hinausschleudern. Rasende Momente im deutlichen Uptempo zehren mit vermindertem Riffing aus dem Black Metal; thrashiges Geprügel trifft auf jazzig-luzide Passagen in 'Hangman's Lament'. Einzelne Ausschnitte lassen viel mehr an Deathcore denken denn an alles andere, was aus QAALM sicher keine komplett andere Band macht denn zuvor - der geneigte Hörer sollte sich nur im Klaren sein, dass die drei Kalifornier so richtig waschecht doomig nicht mehr sind.

Das von QAALM selbst produzierte zweite Album explodiert förmlich vor Begeisterung, etwas ganz Wildes, Neues zu machen. Selbstredend ist das Ergebnis nichts zum Nebenbeihören, aber wer Freude am Extreme Metal-Experiment hat, der sollte QAALM eine Chance geben.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Borderlands
02. Shadows Behind the Sun
03. King of Contradiction
04. Hangman's Lament
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 45:39 Minuten
VÖ: 01.11.2024

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