Running Wild - Blood On Blood | |
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Review von Dunkeltroll vom 29.10.2021 (10787 mal gelesen) | |
Was waren RUNNING WILD mal für 'ne saugeile und wegweisende Heavy-Metal-Band - selbst als längst klar war, dass es sich eigentlich um Rolf und ein paar Mietmusiker gehandelt hat. Doch um die Jahrtausendwende kam mächtig Sand ins Getriebe: Mit dem Ausstieg von Jörg Michael wurde eine Tour ersatzlos gestrichen, und sein "Nachfolger" Angelo Sasso trommelte die nachfolgenden Alben recht emotionslos ein. Der anschließende Niedergang zog sich bis 2009 hin (wobei das letzte Album 2005 erschien), dann zog Rolf für eine Weile offiziell den Stecker. 2011 verkündete er dann den Neuanfang, brachte 2012 mit "Shadowmaker" ein nicht wirklich diskutables Comeback-Album heraus, aber: Von da an zeigte die Formkurve über "Resilient" (2013) und "Rapid Foray" (2016) wieder nach oben. Die Glorie des goldenen Zeitalters konnte nicht wieder errreicht werden, und viele kleine Puzzlestücke führen zum Bild einer Band, die es nicht wirklich noch mal wissen will - aber ein paar gute RUNNING WILD-Songs sind ja immerhin besser als nix, oder? Womit wir dann in der Gegenwart und bei "Blood On Blood" angekommen wären - einem Album, das Rolf vollmundig als sein bisher bestes bewirbt. Nun: Da dürften die Ansichten weit auseinander liegen. Der Titelsong und Opener verbreitet bereits gute Laune und Nostalgie - Motive, die sich noch mehrmals wiederholen sollen ('Wild And Free', 'Wild Wild Nights'). Damals (tm) waren wir alle noch ein wenig wilder unterwegs ... Es gibt Piraten-Songs wie die bereits bekannten 'Diamonds & Pearls" und 'Crossing The Blades', die in puncto Geschwindigkeit auch das Höchste der Gefühle auf diesem Album darstellen, mit 'The Shellback' eine Rückbesinnung ans "Black Hand Inn"-Album, mit 'Say Your Prayers' einen Langweiler, der zwei Minuten kürzer sein sollte, mit 'One Night, One Day' ein Experiment, das auf gespaltete Reaktionen treffen dürfte (ich find's gut), und mit 'The Iron Times 1618 - 1648' einen gelungenen, klassischen Longtrack zum Abschluss. 'Wings Of Fire' ist auch eher als gelungen zu bezeichnen - und damit hätte ich bereits alle Songs des Albums genannt. Das Songmaterial haut mich von vorne bis hinten nicht wirklich aus den Socken, und schwankt - würde ich die Tracks einzeln bewerten - zwischen 5,5 und 8 Punkten. Relativ angetan bin ich hingegen von der Produktion: Gesang und vor allem die Gitarren klingen richtig gut, und das Schlagzeug ... hey: Wir reden hier von RUNNING WILD - hätte schlimmer kommen können. Wer an den beiden Vorgängern einigen Spaß hatte, der tätigt auch mit "Blood On Blood" keinen Fehlkauf, zumal sich alle Songs trotz ihrer Behäbigkeit nach einigen Durchläufen im Ohr festsetzen. Für eine uneingeschränkte Empfehlung reicht es aber auch aus Fan-Sicht nicht, und so verbleibe ich bei 7,5 Punkten - wer mit RUNNING WILD in den letzten Jahren eh nichts anfangen konnte, darf gerne noch einen Punkt abziehen. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blood On Blood 02. Wings Of Fire 03. Say Your Prayers 04. Diamonds & Pearls 05. Wild & Free 06. Crossing The Blades 07. One Night, One Day 08. The Shellback 09. Wild, Wild Nights 10. The Iron Times (1618 - 1648) | Band Website: www.running-wild.de/ Medium: CD Spieldauer: 55:58 Minuten VÖ: 29.10.2021 |
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