Dark Millennium - Midnight In The Void | |
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Review von Dimebag vom 03.12.2016 (7249 mal gelesen) | |
Wer als Band in den Achzigern mal ein halbwegs gutes Metal-Riff als Demo veröffentlicht hat, kann davon ausgehen, dass bei einer Reunion mit Albumveröffentlichung im Jahr 2016 eine große Menge Fans diese beklatschen werden, unabhängig von der Qualität der Veröffentlichung. Bei Bands aus den Neunzigern funktioniert das nicht so einfach und viele Bands fallen einem auch nicht ein, die man gerne wiedervereint sehen würde. DARK MILLENNIUM bilden da eine Ausnahme. Hatte man sich zu Beginn der neunziger Jahre mit ihren Alben "Ashore The Celestial Burden" und "Diana Read Peace" einen Namen als kreative Death Metaler gemacht, so fühlte man sich 1994 so unverstanden von der Szene, dass man sich auflöste. Mit dem Sprung über den Tellerrand des Death Metal war man seiner Zeit scheinbar weit vorraus. Im Jahr 2016, also 22 Jahre später, hält man die Szene wohl für reif genug, um sich dem Death Metal mit Prog-, Doom-, Rockanteilen öffnen zu können. Aber kann man die Kreativität und den Ideenreichtum über zwei Dekaden später immer noch aufbringen? Ein atmosphärisches Intro führt zum ersten Song 'Strigol Moon/Slave To The Void'. Sofort wird man vom klaren Sound und Christian Mertens kehligem Gesang wieder in den Bann gezogen. Zwischen doomigeren Parts streut man jazzige Zwischenspiele ein, dies funktioniert hervorragend. 'Insanity Suck System' drückt dann auf die Tube und schraubt den Härtegrad höher, wechselt aber auch zwischen den Geschwindigkeiten und Atmosphären, als wenn es die einfachste Übung wäre. Es wirkt nicht ideenlos zusammengeklatscht, sondern trotz der Verschiedenheit der Parts wie aus einem Guss. 'Dressed For Suicide' lässt in sehr ruhigen Parts Mertens viel Raum, angereichert wird dies mit treibendem Riffing. 'Something To Die For' kommt mit Industrial um die Ecke, während 'The Failure' in über sieben Minuten rockige Einflüsse mit atmosphärischen Klängen vermengt. 'Looking Good Dead' lebt von seinen mitreißenden Gitarrenspielereien und 'Rats Leading Rats' walzt doomig durch die Boxen. 'Love Sucks' ist ein mitreißender Rocker und 'Set In Motion' überrascht mit positiven Keyboardelementen. 'Among Wolves' wird von Klavierklängen eingeleitet, welche durch episches Gitarrenspiel abgelöst wird. 'Headache Machine' verbreitet, passend zum Songitel, ein wahnsinniges Industrialfeeling. 'From A Thousand Years Of Yore' ist dann ein über siebzehn Minuten langer Batzen, der den Ideenreichtum der Band faszinierend zusammenfasst. Man fasst nochmal alle Stärken des Albums in einem Song zusammen. Viele passende Breaks, ausuferndes Gitarrenspiel, atmosphärische Klangparts, das Klavier hat auch nochmal seinen Einsatz. Am Ende dann sogar noch Akustikgitarre und cleaner Gesang, die man bisher auf dem Album noch nicht gehört hat. DARK MILLENNIUM beweisen mit "Midnight In The Void", dass ihre Kreativiät in den letzten zwanzig Jahren nicht versiegt ist. Das Songwriting ist hervorragend, die vielen Ideen werden zu komplexen Songs zusammengefasst, in denen man immer wieder neues entdecken kann. Diese Musik in das Genre "Death Metal" einzuordnen greift viel zu kurz und die Findung eines passenden Genres ist auch garnicht zielführend. Es ist DARK MILLENNIUM und das genügt als Einordnung. Hört euch 'From A Thousand Years Of Yore' an und wenn ihr mit dem Sound des langen Stücks was anfangen könnt, ist das Album die richtige Wahl für euch. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Strigoi Moon / Slave To The Void 02. Insanity Suck System 03. Dressed For Suicide 04. Something To Die For 05. The Failure 06. Looking Good Dead 07. Rats Leading Rats 08. Love Sucks 09. Set In Motion 10. Among Wolves 11. Headache Machine 12. From A Thousand Years Of Yore | Band Website: www.darkmillennium.de/ Medium: CD Spieldauer: 70:37 Minuten VÖ: 14.10.2016 |
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