Sólstafir - Hin Helga Kvöl

Review von Eddieson vom 08.11.2024 (5496 mal gelesen)
Sólstafir - Hin Helga Kvöl "HHHeeeellllgaaaaaa!!" Kennt ihr noch dieses olle Festivalgebrüll, dass sich vor allem in den 90ern auf den großen Festivals etabliert hatte? Irgendwelche "witzigen" Festivalbesucher brüllen Helga, weil sie denken, dass das komisch wäre. "Hin Helga Kvöl" hat so ziemlich gar nichts damit zu tun, sondern bildet den isländischen Albumtitel von SÓLSTAFIR, der so viel bedeutet wie "Das Heilige Leiden". Und leiden können die Isländer, aber in erster Linie können sie schwermütig sein. Und das zeigen sie auf dem neuen Longplayer in voller Vielfalt.

Ruhig beginnt man mit 'Hún Andar'. Der Gesang steht im Vordergrund, dann eher rockige Töne, eine leichte Melancholie schwingt mit und zieht sich durch den gesamten Song. Der folgende Titeltrack geht dann schon wesentlich rasanter zur Sache. Blastbeats, fiese Riffs und ein heiserer Gesang dominieren hier, während es bei 'Blakkrakki' schon wieder ganz anders zugeht. Leichte Gitarrenklänge, fast schon Stoner-Riffs und ein simples Schlagzeug lassen den Hörer etwas auflockern. Und mit 'Sálumessa' wird es nochmal deutlich ruhiger, und man entführt hier den Hörer in eine Traumwelt. Einfach Augen zu und ganz tief eintauchen. Ihr habt knapp acht Minuten Zeit, denn mit 'Vor Ás' wird man dann wieder etwas unsanft aus dieser Traumwelt gerissen, trotzdem ist es ein fesselnder Track, der vor allem gesangstechnisch überzeugen kann. 'Freygátan' startet mit Gesang und Klavier und wird erst im Mittelteil von kraftvollen Gitarren und Schlagzeug unterstützt. Eine sehr intensive Nummer. 'Grýla' bietet dann wieder eine Breitenvielfalt, die viel Freude bereitet. Vom Gesang über den ruhigen Mittelteil bis zum intensiven Ende. Black Metallisch schlagen sie dann bei 'Nú Mun Ljósið Deyja' zu, haben den Blick aber immer in Richtung Atmosphäre. Und mit dem abschließenden 'Kuml (Forspil, Sálmur, Kveðja)' gibt es dann nochmal etwas ganz Besonderes. Der Song strotzt nur so vor Atmosphäre, das Saxofon könnte auch aus irgendwelchen schummrigen Bars stammen und der Gesang klingt zu Beginn choral und gegen Ende schamanisch, dann kommen drückende Gitarren und nochmal das Saxofon zum Einsatz. Ein absolut starker Albumausklang.

"Hin Helga Kvöl" lässt so ein bisschen den musikalischen roten Faden vermissen, dazu haben SÓLSTAFIR hier zu viel eingebaut, doch das macht das Album auf der anderen Seite sehr vielfältig und diese Vielfältigkeit ist es dann doch, die den Hörer überzeugen dürfte.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hún Andar
02. Hin Helga Kvöl
03. Blakkrakki
04. Sálumessa
05. Vor Ás
06. Freygátan
07. Grýla
08. Nú Mun Ljósið Deyja
09. Kuml (Forspil, Sálmur, Kveðja)
Band Website: www.facebook.com/solstafirice
Medium: CD, LP
Spieldauer: 48:26 Minuten
VÖ: 08.11.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten