Livebericht Amon Amarth (mit Disillusion und Impious) |
---|
Ein Livebericht von Lord Fubbes aus Münster (Live Arena) - 20.10.2004 (44182 mal gelesen) |
Weia! So voll hab ich die Live Arena ja noch nie erlebt! So voll, daß extra ein Schalter für die Reservierungen eingerichtet wurde und sich deswegen Vorbesteller zweimal anstellen mussten (ja, anstellen! Vor der Live Arena!). Glücklicherweise stand man ja auf der Gästeliste und kam deswegen mit einmal anstehen hin. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Masse an Menschen, die einem ein halbwegs koordiniertes Überblickverschaffen erschwert, treffe ich doch etliche Bekannte, verliere dafür aber meine Fahrgelegenheit. Naja, egal.DisillusionPünktlich um neun eröffneten DISILLUSION den Abend, und ich durfe endlich mal sehen, was ich so verpasst habe letztes Jahr, als ich aus privaten Gründen den Gig meiner damaligen Death Metal-Band MISANTHROPIC mit den Leipzigern am selben Ort absagen musste. Tja, was soll ich sagen... Obschon Sängergitarrist Vurtox erkältungsbedingt stimmtlich etwas angeschlagen war, tat das der Klasse der Musik keinen Abbruch. Aggressive Moshparts wechselten mit atmosphärischen, ruhigen Passagen. Sehr beeindruckend hierbei immer wieder Vurtox, der gleichzeitig sang (und zwar nicht schlecht, wie klingt der bloß, wenn er fit ist?) und dazu noch virtuos die Klampfe bediente. Ergänzt wurde das Trio übrigens durch Basser Chris Bormann von DARK SUNS, der auch keine schlechte Figur machte, wie überhaupt der Gesamteindruck sehr neugierig auf das vielgelobte, mir aber leider immer noch unbekannte neue Album "Back to times of splendor" gemacht hat. ImpiousGanz anders bei IMPIOUS. Technisch zwar gut gemacht, aber musikalisch ziemlich langweilig hauten die Schweden ihren oldschooligen Death Metal unters Volk, das zwar vorne begeistert mitbangte, hinten dann aber doch eher sich dem Bierstand zuwandte. Ich wendete mich mit und erhob mein Trinkgefäß auf die Wikinger, die uns gleich mit auf Plünderungstour nehmen würden. Amon AmarthUnd dann brach der Sturm los! Hossa, bereits beim Opener 'An ancient sign of coming Storm', der auch auf dem aktuellen Album "Fate of Norns" den Anfang bildet, flogen die ersten Stagediver von der Bühne. Ohne Pause ging's dann weiter mit 'For the stabwounds in our back' vom Killeralbum "Versus the world", um dann mit dem Titelsong direkt wieder zum aktuellen Album zurückzukommen. Überhaupt wurde hauptsächlich Material der letzten beiden Alben gespielt, unterrepräsentiertestes Album war wohl "Once sent from the golden hall", von dem man nur 'Victorious march' (Odin sei dank in der englischen Version) zu hören bekam. Ansonsten wurden keine musikalischen oder showtechnischen Überraschungen geboten, das Trinkhorn gehörte ebenso dazu wie 'Bloodshed' als letzte Zugabe, dennoch oder vielleicht gerade deswegen war das eines der besten Konzerte seit langem, was aber nicht zuletzt auch an der Bombenstimmung in der bis zum letzten Platz gefüllten Live Arena lag. Wären alle Konzerte so gut besucht, müsste man wohl auch keine Gerüchte über eine mögliche Schließung der Live Arena mehr anhören, auch wenn diese jetzt vorerst gottseidank vom Tisch sind. Übrigens: Auf dem Heimweg kamen wir wolkenbruchseidank dann tatsächlich fast noch ins Schwimmen, konnten dann aber gerade noch den nächsten Bierhafen anlaufen. Prost! |
Alle Artikel