Asenblut - Von Worten Und Taten

Review von Sirius vom 23.05.2013 (9026 mal gelesen)
Asenblut - Von Worten Und Taten Die Festivalsaison hat wieder begonnen und auch die sympathischen Göttinger Jungs von der Band ASENBLUT sind fleißig unterwegs, stellen sie doch aktuell ihre neuste Scheibe 'Von Worten Und Taten', die nach 3 Jahren Arbeit endlich fertig ist, vor.

ASENBLUT. Dieser Name lässt bereits erahnen, in welchem Genre die Band musikalisch und textlich unterwegs ist. Und tatsächlich orientiert man sich an den bekannten nordischen Motiven und Mythen. Längst sind sie in der Pagan/Viking- Szene keine Unbekannten mehr. Aber sie sind mehr als eine dieser typischen jungen, deutschen Pagan-Bands die es heutzutage wie Sand am Meer gibt:

ASENBLUT wirbt damit, einen ganz eigenen Stil zu verfolgen. Wie groß ist die Überraschung, wenn mitten in einem Lied, das nicht nur rhythmisch, sondern auch stimmlich an AMON AMARTH erinnert (ob das in jedem Falle auch Zufall ist, lassen wir im Raum stehen), ein klassisches Heavy-Metal Solo erschallt! "Von Worten Und Taten" steckt voller Stilzitate und Überraschungen. Während 'Die Nibelungenmär' langsam und brachial röhrend dahinwalzt reißt 'Wahn und Chaos' den Hörer nicht nur wie ein Malstrom mit sich in dunkle Tiefen, es enthält darüber hinaus auch eine interessante Kombination aus melodischen Death- und Black-Metal Elementen. Grooviger Gitarrensound vermischt sich mit brachialem Doppelfuß-Gekloppe. Es ist eines der stärksten Lieder der Scheibe.

Insgesamt siedeln sich die meisten Lieder zwischen langsamer und Midtempo-Geschwindigkeit an. Hier findet sich auch ein Problem, das zwischen den gemütserhebenden Soli auftritt: ASENBLUT schaffen keine großen, komplizierten Melodien, daher wirken ihre Stücke eher einfach, was jedoch den brachialen Eindruck unterstreicht. Und genauso mächtig und kriegerisch tritt 'Die Letzte Schlacht Der Fünften.' hervor, das textlich an Markus Heitz' "Die Legen Der Albae" angelehnt ist. Auch Mittelerde, die vier Reiter der Apokalypse, das Nibelungenlied und die unvermeidlichen nordischen Mythen, aber auch Ehre, Zweifel und Persönlichkeitsentwicklung werden thematisch gern von der niedersächsischen Formation verwertet.

Lässt man das Album "Von Worten Und Taten" auf sich wirken, so entsteht ein solider Eindruck und vor allem die Handwerkskunst der Musiker fällt positiv ins Gewicht, sind sie ja bereits seit 2006 aktiv. Allerdings muss man sagen, dass es die Lieder in einigen Fällen nicht schaffen, in Erinnerung zu bleiben: die Stilvermischung ist zwar eine wunderbar ungewohnte Perle, die jedoch nicht ausreicht, um dem gesamten Album einen hervorstechenden Glanz zu verleihen. Zumal man sich an einigen Stellen fragen muss, ob man nicht gerade AMON AMARTH hört. Auch textlich weiß "Von Worten und Taten" leider nicht zu überzeugen, zu gewöhnlich und einfach ist das Songwriting noch.

Die neue Scheibe von ASENBLUT ist sicher kein schlechtes Album und besitzt z.B. mit 'Wahn Und Chaos' oder 'Was Angst Ist' über durchaus gelungene und einfallsreiche Stücke, jedoch sollten sie noch ein wenig daran arbeiten, einen eigenen Stil zu festigen.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Was Angst Ist
02. Mehr Als Nur Worte
03. Die Letzte Schlacht Der Fünften
04. Von Eig'ner Hand
05. Ringfluch
06. Lebenswandel
07. Die Nibelungenmär'
08. Wahn & Chaos
09. Nachtwache
10. Tatenklang
11. Vier Reiter
12. The Last Battle Of The Fifth (DIGIPACK BONUS!)
Band Website: www.asenblut.de
Medium: CD
Spieldauer: 56:28 Minuten
VÖ: 26.04.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten