Omnium Gatherum - The Redshift

Review von TadMekka vom 23.10.2008 (11460 mal gelesen)
Omnium Gatherum - The Redshift OMNIUM GATHERUM sind einfach großartig. Es ist sehr schwer zu beschreiben, welchem Stil OG fröhnen, ohne stigmatisierende Begriffe wie Melodic Death zu verwenden. Aber allen, die IN FLAMES oder COB-Stereotypen damit assoziieren, sei gesagt, daß diese beiden Namen ganz sicher nicht alles abdecken, was der Begriff beinhaltet. OG sind für mich ein gutes Beispiel für eine Band, die eigentlich alles richtig macht. Aber dennoch einfach nicht wahrgenommen wird.

'Alles richtig' bedeutet hier schlicht: klassischer Songaufbau, kraftvoller Growler, sauberes Spiel. Aber, und das macht OG für mich so großartig: durchgehend superbe Melodieführung. OG haben ein ganz eigenes Melodieverständnis, das in meinen Augen wunderbar die Post-Sex-Melancholie vertont. Entspannt, irgendwie fröhlich, aber doch auch traurig, daß es wieder vorbei ist. Aber bevor das hier jemand falsch versteht: OG sind keine Friede-Freude-Eierkuchen-Hopsassa-Pseudorockband. Hier wird ordentlich geschrotet und gekeilt, nur eben durchdacht. Die Songs sind durchgehend durchsetzt von den erwähnt hochwertigen (Lead-Gitarren-)Melodien, die Arrangements sind spannend und clever austariert, die Stimme paßt superb dazu, alles ist in Balance. Früher waren OG selbst innerhalb der MeloDeathSzene kaum vergleichbar, 'The Redshift' weckt jedoch massiv Reminiszenzen an die besten Momente von 'Crimson II', dem letzten Meisterwerk unter dem Banner EDGE OF SANITY. Genau! Auch das ist MeloDeath! Fast schon wieder vergessen, nicht wahr?

Auf 'The Redshift' gibt es zusätzlich eine Neuerung zu bestaunen, die ich bei OG schon lange erwartet und mir auch gewünscht hatte. Neben den Growls kann man nun auch klaren Gesang vernehmen. Der wird sauber und tonal passend vorgebracht, wirkt aber noch ein wenig unsicher und weinerlich. Das aber wiederum auf eine Weise, die durchaus Goth-Fans oder auch TYPE O-Jünger ansprechen könnte.

Alles in allem haben OG ihr ohnehin weites Spektrum möglicher Fans nochmal erweitert. Warum das bisher ignoriert wurde, begreift der musikbegeisterte Kritiker nicht. Muß wohl an der allgemeinen Struktur der Szene liegen, die, wie jedes andere Meinungskonglomerat auch, eher den Meinungsführern hinterher rennt, statt sich selbst mal auf die Suche nach guter Mucke zu machen. Fans von Bands wie EDGE OF SANITY, MORS PRINCIPIUM EST oder durchaus auch END OF GREEN und TYPE O NEGATIVE sollten dringend mal reinhören! OG verdienen eure Aufmerksamkeit, ihr werdet es nicht bereuen!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Nail
02. A shadowkey
03. Chameleon skin
04. No breaking point
05. The return
06. Shapes on shades
07. The red shifter
08. Greeneyes
09. The second flame
10. Song for December
11. Distant light highway
Band Website: www.omniumgatherum.org
Medium: CD
Spieldauer: 45:00 Minuten
VÖ: 19.09.2008

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten