Totenmond - Thronräuber

Review von TadMekka vom 20.05.2008 (8448 mal gelesen)
Totenmond - Thronräuber Geht es euch auch so? Seit ich es damals im Interview las, mache ich mir Gedanken, wofür 'TonbergUrtod' nun ein Anagramm sein soll. Ich komm nicht drauf. Wenn jemand 'nen Tip hat, möge er sich melden!

TOTENMOND sind wohl heute viel erfolgreicher mit ihrem vollkommen eigenständigen, dennoch wenig komplexen Crust/Core/Brutalo-Metal, als sich die Jungs um den life erschreckend schüchternen Pazzer (seines Zeichens Vokalist und äh, Bandkopf, oder?) wohl je haben träumen lassen. Was soll ich sagen? Seit ich das erste mal mit TOTENMOND in Berührung kam, war auch ich einfach fasziniert.

Was genau diese Faszination ausmacht, ist schwer zu beschreiben. Es gehört dazu aber auf jeden Fall Pazzers rabiat-brutale (NICHT death/growlige!) Stimme, die der ohnehin knallhart klingenden deutschen Sprache noch zusätzlich Durchschlagskraft verleiht. Es gehören dazu die cleverst mit wörtlicher Bedeutung spielenden Texte, die sich mir inhaltlich zu keinem Zeitpunkt erschliessen, aber tausende, wohlig-(nicht immer nur-)bösartige Assoziationen zu wecken vermögen. Es gehört dazu das kompromisslos simple Songwriting, das es irgendwie vermag, eine bitterböse, zornige, manchmal hasserfüllte, mal zynische, mal regelrecht kriegerische Atmosphäre zu erzeugen. Hierzu tragen auch die immer mal wieder songdienlich eingesetzten Minileads ihren Teil bei.

Diese Beschreibung kann man nun auch wieder für das neue Album 'Thronräuber' gelten lassen. Wenn ich das höre, kriege ich ein seltsames Gefühl, das sich noch am ehesten mit Aufbruchsstimmung bezeichnen läßt. Zu TOTENMONDS Mucke kann man in den Krieg ziehen, sei es ein Krieg der Worte und Ideen oder ein Krieg des Schweisses, des Blutes und der Tränen.

Das Gesamtbild ist ein erstaunliches Konglomerat, das für sich betrachtet eigentlich überhaupt nicht in mein 'Beuteschema' in Sachen Musik gepaßt hat. Um so erstaunlicher, daß es seit den Anfangstagen dennoch jedes Album vermochte, mich auf die Weise zu überzeugen, die mir die wertvollste ist: durch den Bauch ins Herz. Klingt seltsam. Paßt aber einfach.

'Thronräuber' ist nun rein technisch ein immenser Schritt nach vorne, überzeugt einmal mehr mit roher Wildheit und Brutalität, massiver Durchschlagskraft in mal schneller, mal langsamer Form, die so in der gesamten Szene ihres Gleichen sucht.

Wer also bisher auf die Jungs konnte, darf sofort zugreifen. Ans Herz legen möchte ich 'Thronräuber' und TOTENMOND als Ganzes als jenen, die die Brutalität des Death Metal, die Kompromisslosigkeit des Goregrind und die bitterböse Atmosphäre ursprünglichen Black Metals mal in vollkommen neuer Kombination geniessen möchten. Alles das nämlich beinhaltet auch 'Thronräuber' und das, ohne sich eines einzigen Insigniums obiger Stilvarianten zu bedienen. TOTENMOND sind TOTENMOND! Besser kann ich es nicht ausdrücken.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Luzifer stampft
02. Achtung Panzer
03. Nihil Novi
04. Dornenschaf
05. Schlachtinfarkt
06. Sonnenstrahl
07. Templum Omnium
08. Rausch unser
09. Schwarz als Zweck
10. Luzifer stampft 2
Band Website: www.totenmond.de
Medium: CD
Spieldauer: 45:00 Minuten
VÖ: 25.04.2008

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten