Acod - Versets Noirs

Review von Froosti vom 07.05.2024 (10955 mal gelesen)
Acod - Versets Noirs Lange Zeit war es recht ruhig gewesen in der französischen Black Metal-Szene. Nach der Les Legion Noires hat mich nicht mehr viel aus Frankreich erreicht. Allerdings holen in den letzten Jahren immer mehr Bands auf und liefern gute bis großartige Alben ab. ACOD existieren bereits seit 2006, aber sind mir bisher nie über den Weg gelaufen. Die Band deckt viele Bereiche des extremen Metals ab und hat in ihren Anfangstagen auch Thrash Metal-Anteile in ihren Sound integriert. Ihr sechstes Album "Versets Noirs" würde ich am ehesten im melodischen Black Metal einordnen, mit einer leichten Death Metal-Kante.

Das Album beginnt direkt mit einem 20 Minuten langen Brocken. 'Habentis Maleficia' zeigt die Stärken der Band eindrucksvoll und ist zwar in voller Länge anstrengend zu folgen und bedarf mehrere Durchläufe, aber diese Mühe lohnt sich. Eindrucksvoll baut die Band eine düstere, melancholische Atmosphäre auf. Dafür nutzen sie verschiedenste Mittel wie kurze Samples, dezent eingesetzten Klargesang, Keyboard und Klavier sowie Spoken-Word-Parts und weiblichen Gesang im Hintergrund. ACOD verweben die verschiedenen Mittel dabei gekonnt miteinander und übertreiben es dabei nie.

Der Produktion ist modern gehalten und für meinen Geschmack an manchen Stellen zu clean. Man kann dadurch zwar die vielen kleinen Details des Werkes besser erfassen, aber ich liebe meinen Black Metal meist roher und dreckiger, was die Atmosphäre auch noch intensiviert hätte. Das ist aber auch schon Meckern auf sehr hohem Niveau. Die Gitarren sägen sich mal wie im traditionellen 90er Jahre Black Metal durch die Songs, mal grooven sie mehr im Death Metal, mal gleiten sie in epische Gefilde ab. Schlagzeug und Bass bieten dafür die passende Grundlage und bilden das Rückgrat der Band. Sänger Frédéric Peuchaud liefert dabei eine klasse Leistung ab. Aggressives Black Metal-Gekeife, verzweifelte Schreie und immer wieder Ausflüge in den Death Metal zeichnen ihn aus. 'A Thousand Lives In A Second' stellt seine Vocals gut dar und ist auch mein Anspieltipp für euch. Für mich ein absoluter Kracher und das Highlight der Platte. Auf der Bühne wird der Titel mit Sicherheit gut ankommen.

Abgerundet wird das Album durch ein SAMAEL-Cover. SAMAEL liefen bisher immer etwas an mir vorbei, daher kann ich keinen direkten Vergleich zum Original ziehen. Das, was ich höre, klingt aber ganz passend und bietet zum Abschluss noch einen Szene-Klassiker.

Zusammenfassend kann man ACOD nur gratulieren. So viel Abwechslung, ohne sich in zu vielen Bereichen zu verlieren, höre ich selten. Melodische und epische Parts, monumentale Brocken wie 'Habentis Maleficia', knackige Hits für die Bühne, eine Mischung aus Black Metal und Death Metal, die nicht nach dem Standard Blackened Death Metal klingt und ein talentierter Sänger sorgen für einen wahren Hörgenuss. Für mich fehlt nur eine etwas rohere Produktion und anstelle des SAMAEL-Covers hätte ich lieber einen eigenen Song am Ende gesehen. Ich muss echt ein Auge auf die französische Szene werfen, es lohnt sich!



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Habentis Maleficia
02. The Son Of A God (The Heir Of Divine Blood)
03. A Thousand Lives In A Second
04. May This World Burn
05. Black Trip (SAMAEL-Cover)
Band Website: facebook.com/acodband
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 42:01 Minuten
VÖ: 26.04.2024

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