Accept - Blind Rage | |
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Review von EpicEric vom 08.09.2014 (11837 mal gelesen) | |
Als ACCEPT 2009 ihre 2,5. Reunion mitsamt neuem Album bekanntgaben waren die Erwartungen nicht sehr hoch. Der zweite Frühling 1992 währte nicht lange, sowohl qualitativ als auch zeitlich und als 2005 nochmal die Amps für die (vorläufige) Abschiedstour in den Bus gepackt wurden, hat jeder das mit stiller Kenntnisnahme abgenickt und sein Ticket gekauft, um DIE deutsche Heavy Metal Galeere ACCEPT würdevoll zu Grabe tragen. Als dieses Jahr das dritte Album mit Sänger Mark Tornillo angekündigt wurde, waren die Erwartungen astronomisch, weil die beiden Vorgängeralben alle solchen weggeblasen haben wie Staub von einer vergessenen Schallplatte. Als ich vor kurzem die neue "Blind Rage" in Händen hielt und abspielte, wurden meine Erwartungen erfüllt. 'Stampede' eröffnet das Goldstück mit einer 'Metal Heart'-Gedenkmelodie (ja, da greift zweifellos Wolf Hoffmann in die Saiten) und schlägt schnell in einen Opener um, der so flott wie flach ist. Wer ACCEPT kennt, weiß natürlich, dass das nichts Schlechtes ist und der Querverweis zu Songs wie 'Wrong Is Right' oder 'T.V. War' hat schon in anspruchsvolleren Dekaden seine Wirkung nicht verfehlt. 'Dying Breed', der teutonische Signaturstampfer, ist natürlich auch absolutes Heimspiel für die alten Herren (ja, da greift definitiv Wolf Hoffmann in die Saiten!), hier kriegt man auch wieder die grandiosen Chöre zu hören, die die Solinger so formidabel zu schmieden wissen wie ein immerscharfes Käsemesser. 'Dark Side Of My Heart' wägt den Hörer in vergleichbarer Umgebung wie der vorherigen Song, schlägt aber rasch zu einer halben Ballade um. Man sieht schon, Abwechslung wird auch hier wieder groß geschrieben. 'Trail Of Tears' geht, vergleichbar zu 'Stampede' wieder in die Vollen, punktet allerdings auch im melodiösen Sektor und wartet mit ungleich mehr Ohrwurmpotenzial auf. Soundmäßig ist das Album übrigens absolut auf der Höhe. Glattpoliert und modern ist heutzutage eh alles, "Blind Rage" hat aber so unheimlich mehr Biss, als seine Zeitgenossen. Wer die letzten drei Alben verschlafen hat, darf das hier nochmal als Befehl ansehen, die Bildungslücke in Bezug auf die hammergeile Röhre von Neusänger Mark Tornillo zu füllen. Und ja, Wolf Hoffmann spielt wieder so dermaßen Gitarre. 'Wanna Be Free' ist wieder stark chororientiert, über 'Fall Of The Empire' und '200 Years' müssen nicht viele Worte verloren werden, mit 'Bloodbath Mastermind' ist dafür aber noch ein Hit des Kalibers von 'Trail of Tears' vorhanden. 'From The Ashes We Rise' erinnert stark an GAMMA RAY (nicht nur, weil der Titel gleich zwei Songs der Hamburger beinhaltet) und macht mit seinem melodischen Midtempo wieder einen sehr runden Eindruck. 'The Curse' hingegen kann schon fast als Vollballade durchgehen. Den letzten Posten besetzt 'Final Journey', der wieder bockstark und mit Bleifuß durchgeprügelt wird und mit einem ausladenden Solo beeindruckt (Wolf Hoffmann). Summa Summarum macht das ein Album mit so viel Klasse, so viel Abwechslung, dass es wirklich schwer ist, nicht jeden Song in Listenform abzuhandeln. Man hat das Gefühl, jeder Song ist ein Puzzle, das die Band erst durchgewunken hat, wenn jedes Teil an seinem Platz saß und die auf Albumlänge ein so wohlgeformtes Rechteck ergeben, dass Leonardo Fibonacci sich vor Freude eingenässt hätte, wenn er nicht so ein Nerd wäre und außerdem tot. Mit hohen Punktzahlen hadert man schonmal, aber 'Blind Rage' ist ein Album, das die Band ACCEPT kaum besser hätte machen können. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Stampede 02. Dying Breed 03. Dark Side of My Heart 04. Fall of the Empire 05. Trail of Tears 06. Wanna Be Free 07. 200 Years 08. Bloodbath Mastermind 09. From the Ashes We Rise 10. The Curse 11. Final Journey | Band Website: www.acceptworldwide.com Medium: CD Spieldauer: 58 Minuten VÖ: 15.08.2014 |
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