Stone Sour - House Of Gold & Bones, Part I | |
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Review von Stormrider vom 23.11.2012 (8389 mal gelesen) | |
"House Of Gold & Bones Pt. I" ist das mittlerweile vierte Album von STONE SOUR. Von einem Nebenprojekt der beiden SLIPKNOTer Corey Taylor und Jim Root kann man also mittlerweile nicht mehr sprechen. Und das ist auch gut so, denn um ehrlich zu sein, kann ich mit der Stammcombo der beiden ja gar null anfangen. Die unkontrollierten Aggressionsauswüchse gepaart mit noch unkontrollierterem Gebrülle geben mir gar nichts. STONE SOUR dagegen haben bei mir sofort ins Schwarze getroffen, und mit den ersten Alben die Messlatte für modernen Metal, der sowohl schneidend scharf in den Riffs, drückend und fett in der Produktion als auch aggressiv und doch zerbrechlich im Gesang ist, selbst reichlich hoch aufgelegt. Und genau da setzt der erste Teil dieses Doppelalbums (der zweite Teil wird Anfang 2013 veröffentlicht werden) direkt an. 'Gone Sovereign' beginnt mit genau diesem schneidendem Riff und dem markanten cleanen Gesang, der sofort zuzuordnen ist, bevor ein modernes Break absolut keinen Zweifel mehr daran lässt, dass es sich um STONE SOUR handeln muss. 'Absolute Zero' schließt sich nahtlos an, und ist mit einem super eingängigen Refrain ausgestattet. "Wunderbar" denke ich, wird bestimmt genauso geil wie die letzten Alben. Und in der Tat sind alle Trademarks vorhanden die man auf den Vorgängern lieben gelernt hat. Neben brettharten Brechern wie 'RU486' oder 'My Name Is Allen' gibt es auch wieder sanfte Töne. Und in diesem Fall meine ich wirklich sanft. 'The Travellers Pt. I' und 'Taciturn' (das ein stärkeres Solo vertragen hätte, dann wäre es fast zu schön geworden) sind sparsam instrumentierte, zerbrechliche Songs, die dazu gemacht sind Emotionen hervorzurufen. Während die harten Songs, mit teilweise massiver Effekthascherei auf den Vocals, pure Aggressionen transportieren, bilden die Balladen das andere Ende des Spektrums und sind wirklich ergreifend. Hier liegt in meinen Augen eine der größten Stärken der Band. Man kauft ihr beides zu 100% ab. Dazwischen liegen dann fast schon stadionkompatible Rock Songs wie 'Tired' oder eine Mischung aus Härte und großen Melodien wie 'Last Of The Real'. Die Produktion ist wie gewohnt fett und hat ordentlich Punch, ohne dabei sumpfig zu wirken. Sowohl über die Anlage als auch über Kopfhörer offenbart sich ein modernen druckvoller und transparenter Sound. Das Packaging kann sich auch mehr als sehen lassen und sollte als Gesamtkunstwerk verstanden werden. Denn neben der puren Musik und dem an das Konzept angelehnten Album-Artwork gibt es Videoclips, eine spezielle Online-Präsenz, spezielle Liveshows und einen begleitenden Comic-Roman. Fan-Herz was willst Du mehr? Soweit also alle Erwartungen erfüllt. Wirklich alle? Naja nicht ganz. Für sich betrachtet ist "House Of Gold & Bones Pt. I" ein starkes Album mit einer tollen (autobiographischen??) Story, die man erst im zweiten Teil zu Ende erzählt bekommt, und damit wirklich nachvollziehen kann. Alles, was ich mit STONE SOUR verbinde, ist objektiv erfüllt. Nur leider konnten mich die Songs bis jetzt nicht so sehr packen wie das früher der Fall war, und das auf rein subjektiver Ebene. Dennoch ist der Dreher im Bereich des modernen Metals eines der Jahreshighlights. Wer die alten Alben mochte, wird sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlen, dennoch bieten die elf Songs genügend Potenzial, neue Hörer zu gewinnen. Und habe ich eigentlich schon oft genug erwähnt, was für ein grandioser Sänger Corey Taylor ist, wenn er singt und nicht brüllt? Alleine seine transportierten Emotionen reichen aus, um das Album mit 8 Punkten zu bedenken. Ich hoffe ja, dass sich der Kreis mit Teil 2 noch etwas mehr schließt, und mir "House Of Gold & Bones" genauso ans Herz wächst wie die ersten drei Album-Streiche. Für Fans selbstverständlich PFLICHT! Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Gone Sovereign 02. Absolute Zero 03. A Rumor Of Skin 04. The Travelers, Pt. 1 05. Tired 06. RU486 07. My Name Is Allen 08. Taciturn 09. Influence Of A Drowsy God 10. The Travelers, Pt. 2 11. Last Of The Real | Band Website: www.stonesour.com Medium: CD Spieldauer: 44:09 Minuten VÖ: 19.10.2012 |
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