Gun Barrel - Brace For Impact

Review von Stormrider vom 27.03.2012 (7370 mal gelesen)
Gun Barrel - Brace For Impact Rock 'n' Roll meets Heavy Metal... oder eher doch Heavy Metal meets Rock 'n' Roll? Beide Elemente bilden unüberhörbar das Fundament, auf dem GUN BARREL ihren fünten Rundling gebaut haben. Welcher dabei mehr im Vordergrund steht, hängt stark vom jeweiligen Song ab.Während das Album nach dem Intro mit zwei eher dreckigen Rock 'n' Roll Stücken ('Brace For Impact' und 'Dancing On Torpedos') beginnt, von denen vor allem der Titeltrack zu gefallen weiß, sind die 'Diamond Bullets', 'With Might And Main' oder auch 'The Wild Hunt' eher Metal-klassisch beeinflusster Stoff. Wer eher auf Balladen steht, der wird mit 'Turbolence & Decadence' ebenfalls bedient. 'Start A Riot' führt vom Namen her zwar in die Irre, denn damit wird man eine Menge kaum zum Aufstand bewegen, der Song kann aber durch seinen Groove überzeugen. Es ist also für jeden was dabei...

Wenn man "Brace For Impact" in einem Wort zusammenfassen müsste, dann würde ich sagen - Grillpartymusik. Dafür eignet sich der Elftracker hervorragend. Bier, Jack D., gegrilltes Fleisch, tonnenweise Riffs und Soli, die nicht nerven und dem Song dienen und nicht schaden. Dazu die leicht räudige Stimme von Sänger Patrick Sühl und eine solide Rythmusarbeit. Grundsätzlich ja eine grandiose Kombination. Soweit so gut. Grillpartys sind immerhin die nächsten Monate gern gesehene Gäste. Den ein oder anderen Kritikpunkt gibt es dennoch. Zum Einen fehlt mir ein wenig der Druck in der Produktion. Damit verlieren dreckige Rocksongs dann etwas an Durchschlagskraft, und so fehlt mir der letzte Kick an Dynamik. Das wird dann deutlich, wenn man "Brace For Impact" nicht auf 10, sondern nur auf 4 laufen lässt. Etwas verwunderlich, da mit Yenz Leonhardt (u.a. IRON SAVIOR, SAVAGE CIRCUS und KINGDOME COME) und Tommy Hansen (u.a. HELLOWEEN und PRETTY MAIDS) der Mix auf das Konto von zwei erfahrenen Szenerecken geht. Zudem wirkt das Organ von Patrick Sühl, der vierte Sänger in der Bandkarriere und das auf dem fünften Album, manchmal etwas zu geschliffen und hat ihre recht klar gesteckten Grenzen. Natürlich erwartet man bei erdigem Rock keine 3 Oktaven, seine stimmliche Räudigkeit ist im Vergleich zu Genrekollegen aber eher etwas unterrepräsentiert. Hier könnte ich mir die ein oder andere Kante mehr sehr gut im Soundkontext vorstellen. Das ist aber bisweilen auch Rosinenpickerei, denn das Album soll wohl kaum den 7/8 Takt-Freak aus der Prog-Szene ansprechen und ist auch alles andere als das Kopfhöreralbum für Soundfetischisten, welches man sich abends allein anhört, um die kleinsten Sounddetails im zehnten Durchlauf zu entdecken. Nein, das Album soll Spaß machen... und verdammt... das tut es!!!

Wer für die bevorstehende Grillsaison noch einen Soundtrack sucht, der kann hier zugreifen. Auch kein Fan von GUN BARREL wird von "Brace For Impact" enttäuscht sein, und ich bin mir sicher, dass die Songs live ziemlich viel Schweiß treiben und Popos treten werden. Eine Tour mit den NITROGODS wäre Killer!!!

Wer vorab dennoch ein Ohr riskieren will, dem seien neben dem Titeltrack noch 'The Wild Hunt' und 'Diamond Bullets' ans Herz gelegt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. No Survival On Arrival
02. Brace For Impact
03. Dancing On Torpedoes
04. Books Of Live
05. Start A Riot
06. Stand Your Ground
07. Diamond Bullets
08. With Might And Main
09. The Wild Hunt
10. Turbölence & Decadence
11. Big Taboo
12. My Last QORN (live) Digipak bonus track (Lag nicht zur Bemusterung vor)
Band Website: www.gunbarrel.de
Medium: CD
Spieldauer: 52:36 Minuten
VÖ: 23.03.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten