Axel Rudi Pell - Sign Of The Times | |
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Review von Stormrider vom 09.05.2020 (12128 mal gelesen) | |
Wenn man es sich sehr einfach machen möchte, dann sagt man, dass AXEL RUDI PELL ein neues Album veröffentlicht hat, welches alle Anhänger des Ruhrpott-Originals zufriedenstellen wird. Ganz einfach deshalb, weil es Unterschiede zu den vielen Vorgängern nur in Nuancen zu finden gibt. Etwas wohlwollender ausgedrückt kann man aber auch festhalten, dass kein Anhänger von "Sign Of The Times" enttäuscht sein wird, weil Wattenscheids Finest eben genau das liefert, was die Fanschar hören möchte und was der Gitarrenzauberer am besten kann. Was man aber gerne übersieht, wenn man über AXEL RUDI PELL spricht, das ist die Tatsache, dass die Band zu Großteilen seit vielen Jahren zusammenspielt. Volker Krawczak am Bass, Johnny Gioeli mit seiner markanten Stimme und auch Ferdy Doernberg an den Keys sind alle über 20 Jahre mit dem Namensgeber unterwegs. Selbst Bobby Rondinelli ist seit sieben Jahren dabei, sodass man den Fokus nicht nur auf das Spiel des Gitarristen richten sollte, sondern es mit einer geschlossenen Truppe zu tun hat, die bestens aufeinander eingespielt ist. Diese Qualität und das blinde Verständnis prägt auch "Sign Of The Times", sodass es im positiven Sinne ein weiteres Album ist, das nicht aus dem Gesamtwerk heraussticht. Eröffnet wird der aktuelle Dreher, so wie fast jedes Album der Band, von einem instrumentalen Intro. Dieses Mal steht dabei wieder die Gitarre im Vordergrund. 'The Black Serenade' ist aber wie die meisten Intros nur überschaubar spannend. Ganz anders dann der erste richtige Song. 'Gunfire' drückt so richtig schön aufs Gaspedal und erinnert an die Zeit Mitte/Ende der Neunziger, als die Speedanteile auf Alben wie "Magic", "Black Moon Pyramid" oder "Oceans Of Time" noch etwas aufgeprägter waren. Danach kommt das, was man auf den letzten Alben zu schätzen gelernt hat, wenn man es mit melodischem Metal und Hard Rock der klassischen Schule an sich, beziehungsweise der RITCHIE BLACKMORE-Schule im engeren Sinne hält. Kein Song fällt qualitativ nach unten ab und man kann sich die 55 Minuten von "Sign Of The Times" problemlos am Stück anhören, ohne einmal mit dem Finger in Richtung Skip-Taste zu zucken. Dem über siebenminütigen Titeltrack wohnt eine epische Komponente inne, und bei 'Living In A Dream' musste ich zu Beginn unweigerlich an die SCORPIONS ('Holiday') denken, bevor der Song noch zu einem Groover wird. Wer es mehr mit den Balladen hält, die bei AXEL RUDI PELL ja zugegebenermaßen auch einen nicht unwichtigen Bestandteil des Schaffens darstellen, bedenkt man, dass es mittlerweile vier Balladencompilations gibt, der wird mit 'As Blind As A Fool Can Be' bestens bedient. Den Abschluss bildet 'Into The Fire', das zunächst mit einer leichten fast schon disharmonischen Note sowie einem vergleichsweise modernen Gitarrensound beginnt, sich dann aber zu einem typischen melodischen Bandtrack mausert. Am Ende ist "Sign Of The Times" wieder mal ein Album, welches jeder Fan von qualitätsbewusstem Stahl und Rock auf dem Einkaufszettel haben darf. Manche mögen sicherlich bemängeln, dass das Album klingt wie so viele seiner Vorgänger, aber wer bei Mr. Pell und seinen Mitstreitern Überraschungen erwartet, der hat sich in der Tür geirrt. Solange das Songmaterial aber weiterhin auf diesem Niveau angesiedelt ist und dermaßen leidenschaftlich dargeboten wird, wie zum Beispiel die Gesangsleistung in 'Waiting For Your Call', gibt es bei den Fans aus meiner Sicht wenig Grund sich zu beschweren. Was sich aller Voraussicht nach auch in einem hohen Charteinstieg widerspiegeln wird. Um den Bogen zur Einleitung des Reviews zu spinnen: AXEL RUDI PELL haben ein neues Album veröffentlicht. Es klingt wie immer, und es ist wie immer hörenswert. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Black Serenade 02. Gunfire 03. Bad Reputation 04. Sign Of The Times 05. The End Of The Line 06. As Blind As A Fool Can Be 07. Wings Of The Storm 08. Waiting For Your Call 09. Living In A Dream 10. Into The Fire | Band Website: www.axel-rudi-pell.de Medium: CD Spieldauer: 54:49 Minuten VÖ: 08.05.2020 |
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