Monstrosity - Rise To Power

Review von Odin vom 15.03.2004 (9170 mal gelesen)
Monstrosity - Rise To Power MONSTROSITY wollen sich wieder zur Macht erheben, das klappt aber nur bedingt.

Der Sound ist schonmal machtvoll, das darf man attestieren. Satt und warm knattern Doublebass, Riffs und Growls in den Raum. Sowohl stilistisch als auch zeitlich müssen sich die fünf Florida-Jungs aber mit den Labelkollegen von FLESHCRAWL messen lassen, und dann fallen sie etwas nach hinten, was Songwriting und Performance angeht.

Manchmal meint man gar eher eine Doom-Scheibe vor sich zu haben, wenn Titel wie 'Wave Of Annihilation' oder der Titeltrack in schleppender Manier - ohne dabei wirklich langsam zu sein, also schon ein kleines Kunststück - eine düstere Atmosphäre versprühen, die durch den erwähnt warmen und tiefen Sound noch verstärkt wird.

Eine andere nette Idee ist 'The Fall Of Eden', ein instrumentaler Titel, der wohl die Schönheit des Garten Eden akustisch nachvollziehen möchte. Im Anschluss wird die Idylle von einer 'Chemical Reaction' zerrissen, deren Power leider wieder durch die eigenartige Rhythmusarbeit der Truppe etwas einbüßt. Mit diesem ständigen schnell-langsam-break-schnell-break... kann ich mich nicht so recht anfreunden. Einerseits könnte man das als Vielseitigkeit und Abwechslung loben, andererseits verdirbt es mir aber an vielen Songs den Spaß.

'A Casket For The Soul' kommt ohne Brüche aus und stellt sich als Brecher zur Mitte des Albums dar. Hier geht es mal einfach nach vorne, Gaspedal runter und gehen lassen. Sogar Soli und einen melodiegeladenen Mittelteil kann man da noch unterbringen. Überhaupt geht es sehr melodisch zu und es gibt viele cleane Riffs und Gitarrensounds. Wären da nicht das starke Drumming und die zumindest in zwei Varianten erhältlichen Growls, käme man kaum auf eine Zuordnung zum Death Metal.

Nachdem der Bann gebrochen wurde, zeigt die zweite Hälfte MONSTROSITY in leicht verändertem Licht. Mit mehr in-die-Fresse Songs der gehobenen Tempoklasse werde ich hier etwas versöhnlich. Trotzdem gibt es etwa in 'From Wrath To Ruin' wieder Zwischenspiele mit eher schwarzmetallischen Tönen und in 'Abysmal Gods' instrumentale Ausflüge, die Stirnrunzeln verursachen.

Es gibt Schlimmeres, aber wer nicht ständig auf der Suche nach Futter für seinen Banger-Durst ist, kann hier getrost vorbeigehen. Fans des Genres können ruhig mal reinhören, dem einen oder anderen sagt MONSTROSITY's Ansatz ja vielleicht ganz besonders zu, ich aber empfinde es als Durchschnittskost mit wenigen Höhepunkten und einigen nervigen Eigenheiten. Da hilft es auch nichts, dass das Debüt "Inperial Doom" von Anfang der 90er ein Death Metal Klassiker geworden ist und George "Corpsegrinder" Fisher Gründungsmitglied der Band war...

Bleeding Songs: 'A Casket For The Soul', 'Rise To Power'

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. The Exordium
2. Awaiting Armageddon
3. Wave Of Annihilation
4. The Fall Of Eden
5. Chemical Reaction
6. A Casket For The Soul
7. Rise To Power
8. Visions Of Violence
9. From Wrath To Ruin
10. Abysmal Gods
11. Shadow Of Obliteration
Band Website: www.monstrosity.us
Medium: CD
Spieldauer: 56:09 Minuten
VÖ: 09.02.2004

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten