Livebericht Debauchery (mit Sabaton und Van Canto) |
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Ein Livebericht von JoS aus Bochum (Matrix) - 05.10.2007 (35445 mal gelesen) |
Die Matrix scheint ein immer beliebterer Anlaufpunkt für Veranstaltungen jeder Art zu werden und so ist auch das Steel meets steel Festival vom Spektrum in Catrsop-Rauxel nach Bochum gezogen. Ein bisschen ärgerlich beginnt der Abend als man hört das STORMRIDER bereits spielen, noch ärgerlicher wird es, wenn man feststellt, dass sie bereits ihr Set beenden. Ohne Ankündigung wurde die ganze Geschichte nach vorne verlegt, Fazit: Es gibt nur noch 'Stormrider’ und 'March on’ auf die Ohren, wenn Publikumsbegeisterung und Bandaktivität jedoch auf das gesamte Set zu übertragen sind habe ich hier einen richtig geilen Gig verpasst. Nach ein paar Runden durch die Halle gehen auch bereits die Fantasymetaller ORDEN OGAN auf die Bretter bzw. den Betonboden. Fronter Seeb scheint sich von weiteren Haaren getrennt zu haben, ansonsten ist aber alles bei alten. Die Songs, sowohl härterer als auch balladesker Natur, werden tight vorgetragen und es gelingt das Publikum zu ausufernden Chorgesängen zu animieren, die der Band ehrliche Freude ins Gesicht zaubern. Als Coversong wird 'Riding the storm’ von RUNNING WILD geboten und als Zugabe gibt’s dazu noch 'Winds of Vale’, vom neuen, bald erscheinenden Album. Topshow! Richtig legendär wird es direkt danach. CUSTARD sind einer jener Felsen des Undergrounds, die jede Welle überstanden haben. Stark umbesetzt, zumindest zu der Besetzung die ich zuletzt gesehen habe, gibt das Herner Urgestein sich die Ehre...und das ist wahrsten Sinne des Wortes. Geschätzte 600 Metalheads bevölkern bereits die Tube und gebe eine Imposante Kulisse ab, als das Quintett pünktlich mit 'Wheels of time’ ins Set startet.. Zwar fällt mir vor allem die Umgewöhnung von dieser quirligen, schmalen Blonden Gestalt Namens Guido auf Oliver Strasser, der mehr die Figur eines Zwergenkriegers hat, schwer, aber nach wenigen Songs fliegen die Haare. Mit 'Creature’ wird ein neuer Song vorgestellt und Klassiker wie 'Charons call’ oder 'Up to the sky’ werden begeistert mitgegröhlt. Mit ‚I know you’ geht der Gig imposant zu Ende und meine Vorfreude auf das Exile Festival hat sich weiter vergrößert. Zum nächsten Act leert sich die Halle leider merklich, was anderes war auch nicht unbedingt zu erwarten, denn es gibt keine Gitarren mehr. VAN CANTO füllen an diesem Abend den Slot des Co-Headliners und scheinen nicht auf großartige Begeisterung zu stoßen. Dennoch singen sich die fünf Vokalisten, mit samt neuem Drummer durch ein gut performtes Set. Angefangen mit 'Stora Rövardansen’ werden neben eigenen Songs wie 'King’ oder 'The Mission’ auch Coversongs gespielt. Dran glauben dürfen diesem IRON MAIDEN mit ‚The Trooper’ und MANOWAR mit 'Kings of Metal’. Das verbliedene Auditorium nimmt den Gig voller Wertschätzung wahr und so ist es auch kein Wunder, dass langanhaltener Applaus die "Hero Metaller“ nach ‚Battery’ in die Backstageräume begleitet. Headliner an diesem Abend sind SABATON. Die Schweden schaffen es in der Zwischenzeit in Deutschland beachtliche Mengen in die Hallen zu ziehen und so ist die Matrix gefüllt, wie ich es seltenst gesehen habe. Die Kriegsfetischten geben auch ihr ihriges zurück in dem sie ein professionelles, aber keinesfalls routiniertes Set spielen. Neben bekannten Nummern wie 'Attero dominatus’ oder ‚Rise of evil’ schafft es diesmal auch 'Stalingrad’ auf die Playlist. Es wird auch eine neue Nummer vorgestellt und mitten in einem Song abzubrechen um mitzuteilen, dass Sänger Joakim Brodén Geburtstag hat macht die Band noch um einiges symapthischer. Nach vielen "Noch ein Bier...“-Rufen geht der Gig recht süffig und zur Zufriedenheit aller mit 'Primo Victoria’ zu ende. Ein sehr geiler Freitag, schade nur, dass der Samstag nicht annährend soviel verspricht. Dementsprechend spät gestaltete sich auch die Ankunft an der Venue. Nachdem ich mal kurz bei NEVER COMES SILENCE reingeschaut und für langweilig befunden habe geht’s ab zu AARDVARKS. Die Trasher mit dem lustigen holländischen Namen bieten einmal wieder eine Wand an geiler Musik, auch wenn das Stageacting nach wie vor eher als statitsch zu beschreiben ist. Die Halle ist maximal zu einem drittel gefüllt. Schade drum, dennoch ganz cool. Als das BOLT THROWER Cover 'In Victory’ ausklingt bin ich auf jeden Fall zufrieden. Also geht’s wieder rüber in die kleine Halle um TREASURY zu begutachten. Die Hardrocker mit Metaltouch wirken sympathisch chaotisch, das Songmaterial ist recht prägnant und irgendwie macht die ganze Geschichte trotz einer durchgängig verwirrt wirkenden Band richtig Spaß. Um sich den Headliner mal angeschaut zu haben genehmige ich mir 'Bloodgod’ von DEBAUCHERY und verlasse vorzeitig die Tube um in Ruhe im sitzen noch eine Zigarette zu genießen bevor mit PALACE die letzte Band des Festivals die kleine Bühne betritt. Die Altmetaller wirken sympathisch und Sänger HP Piller entgegnet jedem klatschen der kleinen Menge mit einer Freude als würde er vor zehntausenden von Leuten stehen. Zehn Jahre Bühnenerfahrung zahlen sich dabei definitiv aus, die Band wirkt als Einheit und schafft es mehr und mehr Leute gen Bühne zu ziehen und zu animieren. Songs wie 'Women in leather’ oder das coole 'Rock the nation’ gehen gut ins Ohr und begeistern auch ohne das man zuvor einen Ton von der Band gehört haben muss. Sicherlich ein cooler Festivalabschluss und die beste Band des Samstags. Kleine Randnotizen: Die inaktuelle Steel meets Steel Homepage, sowie die inkorrekte Running Order und der extrem schwach besetzte Samstag geben dem gesamten Event einen kräftigen Dämpfer, das geht besser! |
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