Rezet - Civic Nightmares

Review von Dweezil vom 06.04.2012 (11993 mal gelesen)
Rezet - Civic Nightmares REZET aus Schleswig-Holstein liefern mit "Civic Nightmares" ein gutes Thrashalbum ab, das mit seinem old-schooligen Sound beste 80er Luft atmet, dabei aber weit mehr ist als nur ein neuer Aufguss der alten Klassiker. REZET agieren auf ihrem zweiten Album sehr eigenständig, mal ballert man in bester Ruhrpott-Thrash Manier ('Combat Shock'), mal geht man melodischer und verspielter zu Werke, mit komplexen und abwechslungsreichen Arrangements, die einen an FORBIDDEN oder FLOTSAM&JETSAM gemahnen. Hierbei ist die blitzschnelle Leadgitarre oft sehr dominant, viele Songs werden von ausgefeilten Licks und Soli veredelt, die meist songdienlich eingesetzt werden, nur in 'Gargantua' etwas negativ auffallen. Textlich geht es darum, Widerstand zu leisten und für seine Interessen einzutreten; während die Vocals diese "Fuck-off-Attitüde" auch glaubhaft verkörpern, haben die Gitarrenharmonien und Soli, abseits der Riffs, einen eher melancholischen Einschlag, der sich nicht so recht ins Gesamtbild einfügen will.

Was dem Album aber fehlt, um zur ersten Liga der neuen Thrash-Welle aufzusteigen, ist eine gewisse Beständigkeit. Der Abwechslungsreichtum hilft, REZET von anderen Knüppel-Bands abzugrenzen und zeigt, dass die Jungs an ihren Instrumenten deutlich mehr verstehen, als stumpfen Old-School-Thrash zu zocken. Andererseits wirken sich die oft eingeschobenen melodischen, teils auch mit cleanen Gitarren unterlegten Parts eher negativ auf den Fluss des Albums aus. Das düstere, aber komplett cleane, zwei-minütige Instrumental 'Visions from Beyond' ist hierbei besonders störend, da es auch noch in der Mitte des Albums platziert ist. Ein etwas kompakteres Songwriting und der Verzicht auf solche Spielereien würden das Niveau des Albums noch weiter heben und ihm endgütlig den Ritterschlag verleihen.

Nichtsdestotrotz hat das Album einen guten Langzeiteffekt, die Songs wachsen mit jedem Durchlauf beständig und somit wird dieses Album dem Fan der alten Thrash-Schule auch auf lange Sicht Freude bereiten. Für das nächste Album sollten REZET ihr Songwriting etwas mehr fokussieren und ihre Ideen(von denen es auf "Civic Nightmares" fast schon zu viele gibt!) konsequenter ausarbeiten; wenn die Jungs das hinbekommen, können wir uns auf einen Klassiker freuen!


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. The Quest
2. Combat Shock
3. Out For Blood
4. Charity(The Preacher)
5. Full Throttle
6. Visions from Beyond
7. Gargantula
8. Rezet to Zero
9. Black Convent
10. The Terror Strikes Back
Band Website: www.rezet.de
Medium: CD
Spieldauer: 50 Minuten
VÖ: 30.03.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten