Sölicitör - Sölicitör | |
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Review von Rockmaster vom 05.11.2019 (4911 mal gelesen) | |
![]() Die klangen alle schlimm, aber wir liebten es - es gibt einfach Erlebnisse, die die Spotify- und YouTube-Jugend traurigerweise nie mit uns teilen wird. SÖLICITÖR hat sich auf der Wiederveröffentlichung ihres Kurz-Erstlings Mühe gegeben, uns die konservierte Essenz dieses Klanges minimalistisch modernisiert wieder aufzutischen. Die größte Leistung der Band und aller an der Produktion Beteiligten ist jedoch, das so zu tun, dass es sympathisch wirkt und vor allem geil abgeht. Tatsächlich haben SÖLICITÖR erst dieses Jahr mit einem Demo und mit eben der Erstveröffentlichung von "Sölicitör" auf sich aufmerksam gemacht. 2018 gegründet, haben Amy und die Jungs erst mal einen vergessenen Klumpen Rohstahl aus einem vor vierzig Jahren aufgegebenen Hochofen geklaut, dort mit schartiger Axt ihr detailliertes musikalisches Konzept eingraviert und mit stumpfen Motorsägen alle strittigen Punkte ausgefochten. Schließlich fehlte nur noch ein unvorbelasteter Name, dazu wurden schnell aus dem MOTÖRHEAD-Nachlass noch zwei Ö erstanden, und ab ins Stu ... in die heimische Garage ging's. Die wundervoll keifende Amy Lee Carlson, die auch, wenn sie klar singt, eine echte Powerstimme hat, die Saitensäger Matt Vogan und Patrick Fry sowie Damon Cleary-Erickson am Bass und Johann Waymire am Schlagzeug geben alle Vollgas. Auch der Stil könnte geradezu der alten Zeit entsprungen sein. Roher, rasender Speed Metal mit gitarrenhalsbrecherischen Riffs, schepperndem Rhythmus und allem was das Speed Metal-Herz begehrt. Dass es soundtechnisch noch reduzierter geht, beweisen die mit verewigten Demo-Versionen der Kracher 'Nighstalker' und 'Speed Tyrant'. Beide sind Musterbeispiele, warum es sträflich gewesen wäre, SÖLICITÖR zum nächsten Label zu schicken, denn die rohe Energie ist einfach ansteckend. Gates Of Hell Records jedenfalls haben das erkannt und das Höllentor weit aufgerissen. Das erste Vollzeit-Album ist für 2020 angekündigt, und sicherlich wird die Band dann auch fleißig touren (lasst's Euch nicht entgehen!). Wobei ich zugegebenermaßen Bedenken habe, dass ich mich auf deren Gig nicht aus dem Pit fernhalten könnte - und meine Knochen mir hernach belegen, dass ich nicht mehr so jung bin, wie ich mich in dem Moment fühle. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band sich ihren wilden Charme bewahrt und trotzdem der Spagat gelingt, den Sound noch etwas definierter in die versilberten Bitströme zu pressen. Ich bin vollkommen unschlüssig, wie stark ich den Klang in die Bewertung einfließen lassen soll - und in welche Richtung. Drum bleibt nur eine Konsequenz: Das gehört so! Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Nighstalker 02. Speed Tyrant 03. Vulture Command 04. Execution Squad 05. Nightstalker (Demo Version) 06. Speed Tyrant (Demo Version) | Band Website: www.facebook.com/solicitor.speedmetal Medium: CD Spieldauer: 27:27 Minuten VÖ: 25.10.2019 |
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