Interview mit Henrik von Sonata Arctica

Ein Interview von Lestat vom 06.07.2012 (28921 mal gelesen)
SONATA ARCTICA haben vor einigen Wochen ihr aktuelles Album "Stones Grow Her Name" auf den Markt gebracht. Henrik erzählt über das Album, die Aufnahmen und wie die Songs bei Fans ankommen.

Vor kurzem habt ihr euer neues Album "Stones Grow Her Name" mit recht großem Erfolg auf den Markt gebracht. Habt ihr den erwartet?

Henrik: Nun gut, ich habe noch keine konkreten Verkaufszahlen bisher. Aber so wie sich das Album anhört und so wie wir es hinbekommen haben, das Album darzustellen, ist es definitiv ein Erfolg und wir sind deshalb sehr zufrieden mit uns.

Der Albumtitel hört sich für mich eher seltsam an. Gibt es eine tiefere Bedeutung?

Henrik: Es ist eine variierte Textzeile des Liedes 'Alone In Heaven'. Der Titel "Stones Grow Her Name" bezieht sich auf einen Friedhof, und das Wort "her" bezieht sich auf unseren sterbenden Planet. Der Name kann also als eher düster aufgefasst werden.

Hat das Album ein Thema?

Henrik: Lyrisch sind einige verschiedene Geschichten drauf, also kein richiges Thema. Musikalisch haben wir versucht, es einfach und geradeaus zu gestalten, was bei den ersten neun Liedern auch geklappt hat. Natürlich haben wir es nicht durchhalten können, weswegen wir auch ein paar progressivere Lieder machen mussten.

Wie waren die Aufnahmen?

Henrik: Es war sehr einfach und angenehm, andererseits waren alle der letzten Alben sehr einfach aufzunehmen. Wir machen das nun schon seit einigen Jahren, also war der eigentliche Aufnahmeprozess sehr vertraut. Natürlich versuchen wir immer neue Sachen und testen neue Techniken, um herauszufinden, wie es besser funktioniert. Bei diesem Album hatte Tony die meisten seiner Demos fertig als wir angefangen haben zu proben, also hatten wir mehr Zeit an den Liedern zu feilen als sonst. Und ich denke, das kann man am Ende am Ergebnis hören.

Ihr habt auf dem Album die Lieder 'Wildfire Pt.II' und 'Wildfire Pt.III'. Inwieweit sind diese mit dem Lied 'Wildfire' von der "Reckoning Night" verbunden?

Henrik: Das originale 'Wildfire' hatte ein wenig ein offenes Ende, also haben wir die Story fortgesetzt. Die Verbindung ist vor allem lyrisch. Es gibt auch einen musikalischen Bezug zwischen 'Wildfire' und 'Wildfire Pt.II' in den Melodien.

Eure Musik hat sich mit der Zeit recht depressiv entwickelt. Gibt es einen bestimmten Grund?

Henrik: Depressiv? Ich denke, unsere Texte waren von Anfang an eher auf der dunklen Seite, heute spielen wir vielleicht nicht mehr so sehr diesen "schnell-und-fröhlich-macht-dich-glücklich"-Stil, vielleicht ist es das, worauf du dich beziehst? Nichtsdestotrotz, wir haben vor ca. 15 Jahren angefangen, wir sind nicht mehr dieselben Jungs wie damals. Es ist also natürlich, dass sich unsere Vorlieben und Geschmäcker mit der Zeit verändern. Zu dieser Zeit haben wir das gemacht, was uns am besten gefallen hat und heutzutage ist es das Gleiche. Ihr solltet also hoffen, dass wir nicht plötzlich Jazz- oder Technofanatiker werden.

Euer Video 'I Have A Right' ist teilweise im Comicstil geschrieben. Wie habt ihr die Idee bekommen?

Henrik: Eigentlich wollten wir einen Sandkünstler für die Geschichtserzählung, aber es hat nicht so gut funktioniert. Unser Regisseur hat dann den Künstler, der die Geschichte gezeichnet hat, gekannt, und ich denke, es hat sich als großartig herausgestellt. Wir haben die Teile, welche die Band zeigen, für zwei weitere Teile mitgedreht, es wird für dieses Album also mindestens drei Videos geben.

Wieso habt ihr genau dieses Lied als Video und Single gewählt?

Henrik: Wir haben lange darüber geredet und hatten lange Diskussionen darüber, welches Lied die erste Single und damit das erste Video sein sollte. Letztenendes mussten wir darüber abstimmen und dies ist nun das Ergebnis. Es hätte genauso gut ein anderes Lied werden können. Es gibt also keinen richtigen Grund. Unser Album ist so breit gefächert, dass ich denke, dass es kein Lied gibt, das dieses Album mit allem Inhalt korrekt repräsentiert.

Ihr habt bereits einige Shows mit dem neuen Material gespielt. Wir wurde es durch die Fans aufgenommen?

Henrik: Die neuen Lieder scheinen alle sehr gut zu laufen, es macht Spaß, das neue Material zu spielen und unsere Zuschauer haben das gut aufgenommen. 'Cinderblox' ist das einzige Lied, das einige Leute eher verwirrt zurück lässt, wenn wir es spielen. Aber es ist einfach zu witzig, als dass wir es draußen lassen wollen.

Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte sind die Euren!

Henrik: Kein Problem, danke schön! Wir sehen uns bei den Shows und genießt den Sommer!

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