Livebericht Subway to Sally |
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Ein Livebericht von Lestat aus Osnabrück (Lutherkirche) - 27.04.2006 (17173 mal gelesen) |
Es gab wenige Ereignisse auf Erden, bei denen ich bestimmter wusste, dass ich dabei sein muss (eines war wohl meine Geburt), als dieses Konzert. Was gibt es traumhafteres als SUBWAY TO SALLY akkustisch in einer Kirche? Vorausgesetzt natürlich, man steht auf SUBWAY TO SALLY. Der große Abend, der große Tag X, war nun, zumindest für mich, der 27.4. Und wie es schien, war es für mehrere Leute der wichtigste Tag nach der Geburt. Zumindest war die Lutherkirche eine halbe Stunde nach Einlass schon quasi voll. Schon Stunden vorher warteten Fans vor der Kirche, teilweise in der verzweifelten Hoffnung, noch eine Karte zu bekommen. Während der nun folgenden Stunde Wartezeit konnte man in aller Ruhe den stilvollen Bühnenaufbau, die stylische Beleuchtung und die Kirchenatmosphäre genießen. Bier trinken und Rauchen war nicht gestattet, was angesichts des Aufenthaltsortes auch nur gut war. Allgemein war dieses Publikum vor und in dieser Kirche ein eher skurriler aber sehr beeindruckender Anblick. Außerdem sei hier der Kirchengemeinde Anerkennung ausgesprochen, dass sie so liberal ist und das Konzert zugelassen hat. Aber das Vertrauen hatte sich ausgezahlt und alle haben sich ortsgemäß verhalten, ohne dabei jegliche Stimmung zu unterdrücken. Teilweise war das Publikum eher besinnlich, bei schnelleren Liedern wurde aber duchaus auf den Gängen getanzt. Opener war dann schließlich - wie fast zu erwarten - 'Böses Erwachen'. Überraschenderweise brachte die akkustische Version davon, wie auch alle anderen Lieder des Abends, erstaunlich und erfreulich viel Druck, so dass der Rock- bzw. Metalcharakter der Lieder voll erhalten blieb und zum Abgehen einlud. Im Anschluss folgte natürlich Erics "Hallo Freunde!", eine kurze Ansage und - man staune - ein Klassiker aus früheren Tagen: 'Das Rätsel' von der "Bannkreis". Es folgten dann eher ruhigere Lieder wie 'Minne' oder 'Kruzifix' bevor es wieder schneller wurde. Im Allgemeinen konnte man als lang gedienter SUBWAY TO SALLY Fan sehr zufrieden sein über die Songauswahl: Es wurde überwiegend altes Material gespielt, man Griff sogar auf die "1994" zurück. Die einzige CD, die komplett ausgelassen wurde, war die "Engelskrieger". Ob das nun Fluch oder Segen war, ist Meinungssache. Sicher wäre es interessant gewesen, das eine oder andere Lied davon in akkustischer Umsetzung zu hören. Laut Band war dies aber teilweise aus technischen Gründen nicht möglich. Und außerdem stellt diese Platte, ebenso nach Bandangaben, eher eine Ausnahme dar. Was die Beleuchtung, die Bühne und die Show angeht bleiben nur lobende Worte. Alle Bandmitglieder saßen auf einem Thron aus Holz, auf dem wiederum etwas Grünzeug thronte. Zwischen den Stühlen standen weitere Pflanzen, alle Bandmitglieder waren mehr oder weniger gewandet. An dieser Stelle sei Eric eine riesen Portion Respekt gezollt, da er ebenso die ganze Show über saß und dennoch eine makellose Gesangsleistung ablieferte. Und man hat nicht versucht, eine feudale Lichtshow abzuliefern, sondern hat je nach Lied die Bühne (und den Chor mit dem Jesusbildnis dahinter) mit Schwarz-, Rot- oder relativ neutraler Beleuchtung ausgeleuchtet. Wobei ich mir schwer tue, mir diesen Aufbau in einer normalen Konzerthalle vorzustellen, die Kirche hat sicher einiges an Atmosphäre getragen. Am Ende, bei der zweiten Zugabe, gab es schließlich noch ein Special: SUBWAY TO SALLYs Hymmne 'Julia und die Räuber'. Mit Eric am Dudelsack! Beendet wurde dieser fulminante Abend schließlich mit 'Feuerkind' und 'Seemannslied', beide der aktuellen Scheibe "Nord Nord Ost" entnommen. Alles in allem war dieses Erlebnis vielleicht nicht so bewegend wie die eigene Geburt, aber auf jeden Fall eines der besten Konzerte, das ich je gesehen habe. Und wenn die DVD zu dieser Tour erscheint, werde ich sicher gleich am ersten Tag den Plattenladen meines Vertrauens aufsuchen, nur um wieder diese Gänsehaut zu haben wie an diesem Abend. |
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