Spock's Beard - The First Twenty Years | |
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Review von Rocko Flanell vom 07.01.2016 (7656 mal gelesen) | |
SPOCK'S BEARD , einer der großen Namen der progressiven Musik, und ich muss leider zugeben, dass ich von der Band nicht wirklich viel kenne. Ich bin irgendwann mal auf DREAM THEATER gestoßen und erstmal dort geblieben. Ich wollte die Chance nutzen, und SPOCK'S BEARD ein wenig kennenlernen. Was eignet sich besser dazu, als sich durch die aktuelle Best-of-Platte zu hören "The First Twenty Years" auf dem die Band remasterte Versionen von 14 alten Songs präsentiert, und als Kaufgrund für Fans, die sonst schon alle Platten haben, einen neuen Track spendiert, der mit etlichen Musikern entstanden ist, die ehemals in Spocks Bart hingen? Wie es sich für 'ne ordentliche Prog-Band gehört, kommen wir mit den 15 Tracks auf eine Gesamtspielzeit von über zweieinhalb Stunden, verteilt auf zwei CDs. Wer sich die Platte kauft bekommt zudem noch eine DVD mit Live-Performances vom Progfest 97. Da kommt ganz schön was zusammen. Was mir nun zuallererst auffällt bei SPOCK'S BEARD, im Vergleich zu DREAM THEATER, ist, dass die Band weniger nach Metal, sondern mehr nach Rock klingt. Vielleicht sollte man SPOCK'S BEARD eher mit RUSH vergleichen. Stellt euch ein bisschen weniger 70er/80er bei RUSH vor, mit ein paar Elementen, die man mehr aus den 90ern kennt. Keine Sorgen, nicht GENESIS aus den 90ern, so schlimm ist es nicht. Wirklich beeindruckt bin ich vom musikalischen Abwechslungsreichtum der Band. Gleich der erste Track 'The Light', vom gleichnamigen Debütalbum der Band, ist innerhalb von 13,5 Minuten mal Klavierballade, mal ein Flamencostück, was sich nicht nur auf die Akustikgitarren beschränkt, sondern auch den Gesangsstil betrifft. Wir haben tolle Melodien, die im Kopf bleiben, und im Verlauf des Songs immer mal wieder auftauchen. Typisch für mein Verständnis von Prog ist die Kombination von effektreichem Gitarrensound und ein verzerrter Hammondsound, der dadurch dann auch stark nach Gitarre klingt, was sich bei diversen Bands finden lässt. Gefällt nicht jedem, gehört so aber schon seit den 70ern dazu, glaube ich, und lässt sich an diversen Stellen auch bei SPOCK'S BEARD wiederfinden. 'The Doorway' vom 96er Album "Beware Of Darkness" klingt zunächst wie ein klassisches Klavierstück, und lässt immer wieder Parts durchblitzen, die man eher im 18. Jahrhundert, denn in der Rockmusik aus Mitte der 90er vermuten würde. Der Gesang ist, wie in vielen anderen Songs, schon fast poppig. Er besticht durch eine klare Stimme und einfache Melodien. Oft ein Gegensatz zu den übrigen komplexen musikalischen Strukturen. 'June' vom 98er Album "The Kindness Of Strangers" hätte sich auch gut auf "Sgt. Pepper" von THE BEATLES gemacht. Ein toller Song begleitet von verträumten Akustikgitarren und 'nem herrlich kitschigen Refrain. Verdammt, ja, es wäre toll wenn wieder Juni wäre! Alles in allem hat mir die Best-of-Platte viel Freude gemacht, und ich werde mich auf alle Fälle nochmal ausgiebig mit SPOCK'S BEARD befassen. Das hat sich die Band auf jeden Fall verdient. Auf eine Wertung verzichte ich, da Best-of-Platte. Für mich persönlich gibt es 9/10 Punkten. Gruß Rocko Flanell - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
CD 1 01. The Light 02. Thoughts 03. The Doorway 04. June 05. Day For Night 06. At The End Of The Day 07. Solitary Soul 08. Wind At My Back CD 2 01. The Bottom Line 02. She Is Everything 03. On A Perfect Day 04. Jaws Of Heaven 05. Waiting For Me 06 Tides Of Time 07. Falling For Forever | Band Website: www.spocksbeard.com Medium: DoCD Spieldauer: ca. 155 Minuten VÖ: 20.11.2015 |
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