Livebericht Abbath (mit Toxic Holocaust und Hellripper ) |
---|
Ein Livebericht von Chaosswampchicken aus Heidelberg (Halle02) - 20.01.2024 (20801 mal gelesen) |
Livebericht Abbath Heidelberg Am Samstag, den 20.01.24 war es endlich so weit: Das allererste Konzert im neuen Jahr stand an und es ging zu einem echten Hochkaliber des norwegischen Black Metals, ABBATH. Schon seit Monaten habe ich auf diese Tour gewartet, deren Besuch sich schon alleine wegen der Supportbands lohnte, HELLRIPPER (Blackened Speed Metal) und TOXIC HOLOCAUST (Thrash Metal). Während des Frühstücks dann die Schocknachricht, ABBATHs Mutter ist verstorben - und die Frage: Findet das Konzert statt? Oder, was mehr als verständlich wäre, sagt er ab und fährt nach Hause? Es wurde sich für Ersteres entschieden, also ging auch hier die Fahrt Richtung Heidelberg los. Gegen 18 Uhr sind wir dann unter nordischen Kältebedingungen an der Halle02, der Venue des Abends, angekommen, noch vor dem Einlass, denn wir hatten die Gelegenheit bekommen, uns den Backstage-Bereich anzusehen und für die Veranstalter im Social Media-Bereich tätig zu werden. Um 19 Uhr dann öffneten sich die Türen und die ersten langhaarigen Kuttenträger rannten (ja, rannten!) Richtung Bühne. Der eine oder andere blieb auch, wie es sich gehört, direkt an den Merchständen stehen oder holte sich flüssige Verpflegung für den Konzertabend. Schnell füllte sich die Halle mit Menschen und war am Ende des Abends nahezu ausverkauft, hier ein Hoch an die Lüftung, denn es war zwar warm, aber man ist nicht geschmolzen. Dann endlich um kurz nach 20 Uhr traten HELLRIPPER auf, die Ein-Mann-Blackend-Speed-Metal-Band aus Schottland stand mit einigen sehr fähigen Musikern auf der Bühne. Ich hatte ein wenig Bedenken, wie der Ton sein würde, denn ich war zuvor noch nie in dieser Location gewesen, aber auch hier war ich überrascht, wie sauber alles geklungen hat. HELLRIPPER haben mit ordentlichem Tempo auf der Gitarre und einer Portion Boshaftigkeit in der Stimme die Menge direkt zum Headbangen gebracht. Nachdem die Band dann die ersten Brecher gespielt hatte, begannen die Leute auch zu moshen und der erste Circle Pit formte sich; aus dem Fotograben heraus konnte ich ein paar tolle Aufnahmen machen. Man kennt es ja, wenn die Support-Bands spielen, dass es im Allgemeinen leerer ist - hier war es direkt voll. Nach einer kurzen Umbaupause und dem ein oder anderen Gespräch mit alten und neuen Bekannten war es dann etwa um 21:20 Uhr Zeit für TOXIC HOLOCAUST. Auf den Auftritt der Thrasher aus Portland habe ich mich besonders gefreut, da ich schon lange Fan bin. Wie üblich für TOXIC HOLOCAUST gingen sie direkt in die Vollen. Hier muss ich aber leider sagen, dass der Ton nicht immer gepasst hat, was der Stimmung aber keinen Abbruch getan hat. Besonders Sänger Joel Grind war in Topform und rotzte seine Vocals in die jubelnde Menge. Die Band hat das übernommen, was HELLRIPPER angefangen hatte: die Leute aufheizen - und das haben beide Bands verdammt gut hinbekommen. Eine erneute Pause, in der ich dann ein Gespräch mit einem Teil von MYSTIC CIRCLE führte und auf meinem Telefon Platz schaffte, später, war es dann endlich so weit. The Myth, The Legend ... ABBATH betritt die Bühne unter lautstarker Unterstützung aus dem Publikum, es scheint fast so, als wolle man besonders an diesem Abend, dass er weiß, was es den Leuten bedeutet, dass er trotz dieses Schicksalsschlages auftritt. Eine besondere Erfahrung war es auch, mit all den Fotografen im Pit zu sein. Ich kniete direkt unter ABBATH und filmte, als er anfing, dunkel und langgezogen zu röhren, das gab direkt Gänsehaut. Generell hatte man den Eindruck, dass die Band ziemlich gut aufgestellt war, sie haben ihr Set nicht einfach nur runter gespielt, sondern wirklich performt. Natürlich haben die Besucher alte IMMORTAL-Cover wie zum Beispiel 'In My Kingdom Cold' oder 'Beyond The North Waves' besonders gefeiert, aber auch Stücke wie 'Dread Reaver' oder das giftige 'Acid Haze' wurden lautstark besungen. Die Stimmung der Leute war ausgelassen, ein paar der Fans sind dann gen Ende über die Barrikaden gestiegen, um die heiß begehrten Pleks von ABBATH zu ergattern, wurden dann aber von der wirklich netten Security darauf hingewiesen, dass das so nicht in Ordnung ist. Es war ein wirklich toller Abend mit einer klasse Stimmung und toller Musik. Ich muss hier auch noch mal sowohl der Venue, Halle02, als auch New Evil Music meinen Dank aussprechen dafür, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, auch die Arbeit hinter der Bühne zu sehen und einen Teil dazu beizutragen. |
Alle Artikel