Macbeth - Imperium | |
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Review von Contra vom 12.10.2015 (9347 mal gelesen) | |
MACBETH melden sich zurück. Wem die Erfurter kein Begriff sind, der hat ein eindrucksvolles Stück Musik- und ein lesenswertes Stück DDR-Geschichte verpasst. "Imperium" ist das vierte Studioalbum der Ostfront-Veteranen, mit den Vorgängern "Gotteskrieger" von 2009 und "Wiedergänger" von 2012 liegt die Messlatte recht hoch, beide Alben boten hochqualitativen Thrash Metal mit viel Death, viel Krieg und viel Deutsch. Und genau das bietet auch der Neuling. "Imperium" startet mit einem zahmen Gitarrenintro, 'Das Große Gericht' bietet dann aber alles, was man von MACBETH hören will. Eine starke Gitarrenoffensive auf breiter Front, unterstützt von donnernder Schlagzeug-Artillerie und Kriegsrethorik am Mikrofon. MACBETH bedienen sich textlich immer noch weitesgehend an den Weltkriegen eins und zwei und verarbeiten das zu stimmigen Texten, die den geschichtsinteressierten Hörer aufhorchen lassen. Höhepunkt ist hier 'WN62', das die Geschichte einer Bunkeranlage am Strand der Normandie erzählt, während im Hintergrund ein unfassbar starkes Riff Betonwände eintritt und der neue Drummer Steffen Adolf Schiffeversenken mit Doublebass spielt. Stalingrad darf hier natürlich auch nicht fehlen, weswegen 'Pawlows Haus' die zweite Duftmarke des Albums setzt. Auch hier wieder Gitarren- und Schlagzeugarbeit vom feinsten. Dazwischen liegt allerdings 'Verloren', ein Testament daran, dass Olli Hippauf sich absolut gar nicht für Balladen eignet. Oder für langsame Lieder generell. MACBETH kochen auf "Imperium" einen großen Teil der Vorgänger wieder auf, im Guten, wie im Schlechten. Zu Hochzeiten ballert das Album mitreißend aus den Boxen, diese Momente halten sich allerdings in ernüchternden Grenzen. Viele Riffs wirken wiederverwertet, insbesondere 'Gladiator' von "Wiedergänger" scheint hier häufig durch. Auch die Texte und der Gesang zählen nicht zu den Stärken des Albums. Olli ist kein begnadeter Sänger, das ist nichts Neues, aber bisher haben MACBETH das durch ballernde Songs kaschiert, zu denen seine Stimme gut passt. Auf "Imperium" ist das Mangelware. In den Hochtempo-Arschtritt-Songs funktionieren MACBETH fantastisch, hier wird mit wunderbar abgemischtem Sound Fresse getreten, dass es eine Freude ist. Das ist allerdings die Ausnahme, denn den Großteil des Albums dominieren langsame und Midtempo-Nummern, die sich sowohl musikalisch als auch textlich hinziehen. Leider kann "Imperium" daher nicht mit seinen beiden direkten Vorgängern mithalten. Live bockt das neue Material allerdings auf jeden Fall. Anspielen: 'WN62', 'Pawlows Haus', 'Soweit die Füße tragen'. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ultima Ratio Regis 02. Das Große Gericht 03. Inferno 04. WN62 05. Verloren 06. König der Henker 07. Pawlows Haus 08. Imperium 09. Ein Sturm wird kommen 10. Soweit die Füße tragen | Band Website: www.facebook.com/officialmacbeth Medium: CD Spieldauer: 49:00 Minuten VÖ: 11.09.2015 |
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