Imperia - Dark Paradise | |
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Review von Rockmaster vom 16.08.2024 (12179 mal gelesen) | |
Fast könnte man die letzten IMPERIA-Reviews, die hier seit 2011 auf bleeding4metal in steter Folge erschienen sind, blind abtippen, und schon wäre das Review zu "Dark Paradise" abgehakt. Zwar wurde der Opener 'Better Place' mit noch ein wenig elektronischen Effekten aufgehübscht, die ich so vom Vorgänger "The Last Horizon" nicht in Erinnerung habe, aber die Nummer wartet gleich mit allen Stärken auf, die die Band ausmachen. Natürlich ist da an erster Stelle Sängerin Helena Iren Michaelsen, die wie gewohnt in allen Stimmlagen und Gesangsstilen von Oper bis gefühlvollem Klargesang (und auf anderen Titeln sogar mit Grunts) brilliert. Ihre Gesangsmelodien und die Riffs von Jan "Örkki" Yrlund an der Gitarre gehen fluffig runter und sind gespickt mit schönen Hooks. Gerry Verstreken am Bass und Merijn Mol am Schlagzeug dürfen hier mal ein klitzekleines bisschen tiefer in die Rhythmus-Trickkiste greifen, als wir das von den vorherigen Alben gewohnt sind, aber zu komplex wird es auch auf der neuen Scheibe nicht. Gemäß dem Titel des Albums geben sich IMPERIA ein wenig düsterer und phasenweise härter, die Operngesänge sind weniger und die Grunts sind (meines Wissens) neu. 'The Family Chain' ist großartig und mit dezenter Orchestrierung sicher einer der Höhepunkte des neuen Albums. Dass die Band die "neue" Härte beherrscht, zeigt sie zum Beispiel auf 'Soldiers Of Hell', das über weite Phasen mit hartem Riff und druckvollem Rhythmus den Takt angibt. Der Preis für die dezente Härte ist indes, dass auch die Balladen auf "Dark Paradise" wuchtiger und weniger gefühlvoll inszeniert sind - und damit Helenas Ausdrucksstärke im Gesang ein wenig verschenken. 'Lost Souls' hat einen so großartigen Refrain, ich würde mir nur den allgegenwärtigen Klangteppich weg wünschen. Immerhin, IMPERIA sind IMPERIA und erfüllen mir diesen Wunsch auf der Schlussnummer 'The Demons' Fireplace'. Die ist zwar mit Piano und Streichern auch nicht immer zurückhaltend instrumentiert, bringt aber den wunderschönen Gesang voll zur Geltung - da möchte man sich gleich mit den Dämonen um den heimeligen Kamin setzen und einfach nur dieser großartigen Stimme lauschen. Unterm Strich braucht das ganze Album bei mir ein bisschen länger, bis es zündet, als der Vorgänger (einzelne Momente wie die exaltiert-irre gekrächzte Textzeile in 'Void Of Emptiness' können auch ganz schön irritieren), aber auch die neue Scheibe ist ein absolut starkes Werk der belgisch-niederländisch-norwegisch-finnischen Band. Musikalisch machen IMPERIA eigentlich fast alles richtig. Stilistisch irgendwo zwischen Symphonic Metal und Epic Metal mit kleinen Gothic-Anleihen, schreibt die Band auch nach zwanzig Jahren Bandgeschichte immer noch tolle Songs. Die Arrangements sind wuchtig, aber stets (bis auf die oben genannte Ausnahme) adäquat, die Musiker sind technisch versiert, und die Produktion lässt nichts zu wünschen übrig. Und dennoch schleicht sich bei mir jedes Mal das Gefühl ein, dass die Band nicht dort steht, wo sie stehen müsste. Dass einem beim Stichwort "Symphonic Metal" zuerst Größen wie NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION, APOCALYPTICA und EPICA - oder sogar Helenas vorherige Band TRAIL OF TEARS - einfallen, geht absolut in Ordnung. Nach zwei Jahrzehnten im Geschäft mit absolut stabiler Qualität, wie unsere Reviews belegen, sollte einem im nächsten Atemzug neben Newcomern wie NOCTURNA eben auch IMPERIA einfallen. Prägt Euch den Namen ein, hört Euch das Album an! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Better Place (4:15) 02. Reach My Tears (4:03) 03. The Family Chain (4:57) 04. The Tree Of Life (6:24) 05. Reflection (4:36) 06. Soldiers Of Hell (4:46) 07. Void Of Emptiness (4:34) 08. Hope Of Joy (4:56) 09. Lost Souls (6:37) 10. The Demons' Fireplace (4:29) | Band Website: imperiaband.com Medium: CD Spieldauer: 49:37 Minuten VÖ: 26.07.2024 |
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