Livebericht Pennywise (mit Scheiße Minelli ) |
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Ein Livebericht von Vikingsgaard aus Leipzig (UT Connewitz) - 21.01.2011 (10408 mal gelesen) |
Da waren sie also nun zum ersten Mal im Conne Island, die alten Herren aus Hermosa Beach, California. Der Flyertext warnt bereits davor, dass es hier zur Vereinigung von 40jährigen Altfans mit jungen Neuhörern kommen könnte. Und tatsächlich vergnügt sich die junge Generation im Moshpit und die Altskater stehen hinten und tippen den Fuß. Mich allerdings interessiert heute etwas anderes: Wie schlägt sich Zoli Teglas, bis vor kurzem hauptsächlich am Mikro bei IGNITE zu sehen als Fronter von PENNYWISE? Denn ehrlich gesagt frage ich mich als großer Fan der Stimme des US-Ungarn was das soll?! Seit Jahren wartet man auf neues Material von IGNITE und sie kriegen es nichtmal auf die Reihe ihre vor langer Zeit aufgenommene Live-DVD zu veröffentlichen. Und dann nimmt Herr Teglas einen neuen Full Time Job bei einer Kultband des Cali-Punk an, bei der gar nicht sicher ist, ob die Fans einen anderen Sänger als den ausgestiegenen Jim Lindberg akzeptieren. Außerdem ist eines klar: die Songs von PENNYWISE sind auf die Stimmlage ihres alten Sängers zugeschnitten und haben in der alten Besetzung perfekt funktioniert. Wer die Stimme von Zoli Teglas kennt weiß, dass ihn bei PENNYWISE singen zu lassen in etwa so ist, als liesse man einen Porsche nur in einer Tempo 30-Zone fahren. Nun also zum Konzert: Die Band kommt als gut funktionierende Einheit auf die Bühne, scheint Spass zu haben und die Lieder zünden. Zoli trägt eine pennywise-typische Base Cap und scheint in Sachen Präsenz ins Bandgefüge zu passen. Aber irgendetwas ist einfach nur falsch. Zoli ist nicht PENNYWISE und wie befürchtet singt er die Lieder solide, aber seine Stimme kommt absolut nicht zum Tragen. Man fragt sich warum sich ein so herausragender Musiker wie er sich damit zufrieden gibt, die Lieder anderer nachzusingen. Van Gogh hat auch nicht Malen nach Zahlen gemacht. Als das Konzert voranschreitet bekommt man so langsam eine Ahnung dessen, weshalb es wohl zu dieser Allianz kam: Keine Songpause vergeht ohne eine halbwegs politische Ansage. Für Teglas, der sich zunehmend politisch und gesellschaftlich engagiert (zuletzt war er auf einem Schiff der Sea Shepherd Organization unterwegs um Wale zu retten) scheint dies der perfekte Weg zu sein, Konzepte und Visionen zu promoten und gleichzeitig Teil einer legendären Band zu sein - die er ganz nebenbei dadurch auch noch rettet. Schade nur dass man keinen anderen gewählt hat, dies zu tun. Denn ganz ehrlich - Pennywiselieder zu singen ist keine Kunst. Das beweist nicht nur das Publikum im Conne Island, das herzlich grölend beim obligatorischen 'Bro Hymn' die Bühne bestürmt. Ein Verlust für die Musikwelt, dass es so gekommen ist. Ein Gast-Bericht von Janko Altenschmidt |
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