Metal Camp 2009

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Take off: 02.07.2009 - Review (21982 mal gelesen)

METAL CAMP REVIEW 2009

Eine Einleitung muss sein, obwohl das eigentlich niemanden interessiert, wie die Fahrt war oder was es unterwegs zu essen gab. Erwähnenswert ist eigentlich nur die Tatsache, dass beim Einchecken der junge Mann hinter der Bändchenausgabe bei dem Satz: "Hello, bleeding4metal-Mag..." mich gar nicht ausreden liess. "Ahhh, bleeding4metal, nice, here it is!" Ein Griff in die, doch recht große, Akkreditierungs-Box genügte und alles lief wie geschmiert. Das sind so Momente, wo ich immer anfange, sehr stolz darauf zu sein auf das, was wir hier machen! Jaha, das interessiert auch keinen wirklich, aber den netten Leutchen, Promotern und Bands, die das hier lesen, verdanken wir unsere Bekanntheit und ich finde das halt cool, wenn dann doch ab und an so ein Feedback kommt! Vielen Dank!!

Freitag, 03.07.09

ALESTORM

Nun ja, gemessen an ihrem Alter machten die Jungs zwar eine recht gute Figur, haben mich aber nicht wirklich vom Hocker gerissen. Zu unspektakulär war die ganze Thematik inszeniert und für meine Begriffe ist auch die Musik ein wenig überbewertet. Wenn ich den Begriff Pirate-Metal höre, habe ich eigentlich nur einen einzigen Song im Ohr: 'Under Jolly Roger' von RUNNING WILD! Allerdings machten die Stifte ihrem Bandnamen alle Ehre, denn Bier scheint tatsächlich das Hauptnahrungsmittel der Schotten zu sein, was sich darin äußerte, dass Gitarrist mit Bart und Hut (ich habe ihn nicht mal nach seinem Namen gefragt, sorry) mit stoischer Ruhe ein Büchsenbier nach dem anderen enterte und versenkte. 3 Kolleginnen und Kollegen aus Italien und Dänemark und meine Wenigkeit trafen uns oft zum "morgendlichen" Plausch im Pressezelt und er empfand das wohl als recht angenehm, sich mit dazu zu setzen. Wir auch, deswegen 10 Sympathiepunkte!

KEEP OF KALESSIN

Die Norweger sind eine eingespielte Live-Maschine und auch für einen eingefleischten Hetero wie mich absolute Hingucker. Leider empfand ich den Sound hier ein wenig zu schwammig, was die Jungs auf der Bühne wohl auch so sahen, wie mir Bassist Wizziac später noch ausführlich beschrieb. Ich bin nun nicht unbedingt ein Fan von KEEP OF KALESSIN, aber es macht Spass ihnen zu zuschauen, weil sie ihre Musik lieben und leben.
8 von 10 Punkten

KATAKLYSM

Man mag die Musik der Kanadier oder man mag sie nicht, basta! Ich mag den, doch recht wirren und komplexen Stil, nicht! Vor allem, weil sich zwischen Konserve und Live etliche Welten auftun, was hier nicht als Kompliment anzusehen ist. Viele Fans werden mich jetzt natürlich zum Teufel wünschen, aber das bin ich mittlerweile gewohnt. Die Show war sehr gut, keine Frage, und auch menschlich sind KATAKLYSM auf dem Boden geblieben und absolute Sympathieträger. Sänger Maurizio grinste sich einen, als ich zum wiederholten Male vergeblich versuchte, einen Schnappschuss mit ihm zu ergattern. "Mate, you have an blind occular!" Jo, der Verschluss war noch drauf, thanks. "What's now? Ahhh, no flash, ok again..."
10 Sympathiepunkte

NIGHTWISH

Ganz ehrlich, ich war enttäuscht! Man muss die Finnen wohl richtig lieben oder von der Plattenfirma sein, um das jetzt gut zu finden. Ich hatte mich dann auch vor Ort schon mit etlichen Kollegen ausgetauscht und wir sind zu der einhelligen Meinung gekommen, dass der Funken nicht so recht überspringen wollte. Als erstes hat mich die gesangliche Leistung überhaupt nicht überzeugt. Ein so dermassen dünnes Stimmchen soll sich gegen solch brachiale Keyboards und Gitarren durchsetzen können? Nö, live nicht.
5 von 10 Punkten

Samstag, 04.07.09

SUIDAKRA

Celtic-Metal aus Düsseldorf wird, spätestens nach SUIDAKRA's letztem Longplayer "Crógacht", niemandem mehr ein mitleidiges Schmunzeln entlocken, sondern eher ehrfurchtsvolles Staunen. Die Mannen um Fronter Arkadius rockten sehr ordentlich den frühen Abend und waren auch nach ihrer Show noch für einen kleinen Plausch und merkwürdige Tiger-Fotos zu haben. Neu-Gitarrist Sebastian erzählte mir von ihrer China-Tour und davon, dass all zu engagierte Fans von der Polizei einfach niedergeknüppelt wurden, weil die einfach nicht wussten, was die da für obszöne Tänze vor der Bühne aufführten. Arkadius hat die Show dann wohl kurzerhand abgebrochen. Recht mutig, wie ich finde! Ich denke mal, auf dem Wacken werden die 4 dieses Problem nicht haben. Zumindest werden dann keine Uniformierten dabei sein...
10 Sympathiepunkte

SODOM

Hach ja, das Onkelchen Tom. Man muss ihn einfach mögen, auch wenn seine Bühnenperformance mittlerweile ein wenig an Joe Cocker erinnert. Im schicken AC/DC-Shirt hupfdohlte er schlaksenderweise vor seinem Mikro rum und brabbelte, leicht angepisst, irgendwas von geklautem oder noch nicht eingetroffenem Equipment. Macht doch nüscht, Thomas, je länger du dir das hast anmerken lassen, um so lustiger wurde es. Den Songs aus über 25 Jahren Bandgeschichte hat das nicht geschadet, im Gegenteil!
8 Sympathiepunkte + 2 Rentenboni

SATYRICON

Ja, was war denn hier los? Mir ist noch nichts davon bekannt, dass Meister Satyr nun bekennender Falco-Fan ist. Allerdings würde das durchaus Sinn machen, denn beide sind (waren) sehr extrovertierte Typen und auch frisurtechnisch liegen sie nun auf einem Level. Das der feine Herr allerdings ein Feingeist und musikalisches Genie ist, sollte sich nun auch bis in die dunkelsten Winkel herumgesprochen haben. Trotzdem konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Schmalzlocke eigentlich nur für sich auf der Bühne stand und sonst für niemanden!

Prädikat: Unsympath des Abends

TESTAMENT

Ganz anders die Bay-Area Trasher um Sanges-Koloss Chuck Billy. Selbiger stieg aus dem Nightliner, überlegte kurz: "Wo bin ich...wo ist die Bühne?!" und wuchtete mit erstaunlicher Behendigkeit seine, geschätzten, 150 kg die Transportrampe hinauf, um erstmal die Location zu checken. Wieder unten, widmete er sich kurz der sehr überschaubaren Knipser-Gilde, knurrte noch irgendwas und ward erst wieder On-Stage gesichtet. Auf selbiger fühlt er sich tatsächlich am wohlsten, scheint mir, und er weiß auch, was er den TESTAMENT-Fans schuldig ist. Kein affiges Getue, keine blöden Kommentare, sondern einfach nur Trash-Metal vom Feinsten lieferten die Jungs dann ab. Auch Ex- und wieder mit dabei Gitarrist Alex Skolnick quoll der Spass am Metal förmlich aus allen Poren. Definitiv eine der besten Bands des Festivals!
10 von 10 Punkten

Sonntag, 05.07.09

SONIC SYDICATE

Jaaah, ich höre die Meute! Ist mir ziemlich Wurscht, was den Schweden angedichtet wird und was irgendwelche sexuell frustrierten Spackos von wegen "Casting-Band" in die Welt gesetzt haben, es stimmt nämlich einfach nicht! Ich erinnere mich noch an die Mail von meinem Freund Alexi Front, seines Zeichens Boss der Pivotal Rockordings Plattenfirma, in der er mir freudig mitteilte, dass er eine echt coole Band aus Schweden gesignt hat. Jo, seit dem sind etliche Jahre ins Land gegangen und selbige coole Band ist nunmehr bei Nuclear Blast unter Vertrag und verkauft CD's wie geschnitten Brot. Zu recht! Eine sehr energiegeladene New-Hardcore Performance und, wie bei "gecasteten" Bands üblich, eine sehr enge Bindung zueinander und zu ihrer Musik.
10 von 10 Punkten

LEGION OF THE DAMNED

Ahh ja, die "Vetter It Memorial-Combo". Wir hatten ja letztes Jahr schon das Vergnügen miteinander und ich werde das Gefühl nicht los, dass die Holländer dieses Jahr einfach nur ihren Job machten. Ich habe jetzt die Tour-Daten nicht im Kopf, aber die Jungs machten tatsächlich den Eindruck, dass sie lieber zu Hause wären, als hier. Ok, da mache ich LEGION OF THE DAMNED keinen Vorwurf, denn das war auch der Zeitpunkt, als ich mir so meine Gedanken über Sinn und Unsinn machte. Nichts desto Trotz war es eine wirklich gute Show! Ich musste immer grinsen, wenn Sänger Maurice das Mikro ansetzt. Man wußte nämlich nie, wo es denn tatsächlich hinter dem Wall von Haaren landete und wieder auftauchte.
7 von 10 Punkten

AMON AMARTH

Öhm, ich formuliere es mal so: Man macht nichts falsch, sich eine Show der Nicht-Viking-Sondern-Death-Metal Vikinger rein zu ziehen, es gibt immer eine eine geile Musik zu hören, eine gute Show und eine astreine Performance zu sehen. Das Wörtchen "eine" verwende ich nicht umsonst so inflationär. Zu Gute halten sollte ich dem Schicksalsberg aber, dass man genau das bekommt, was man von CD her kennt, nämlich kompromisslos und unverschnökelt eins auf die 12. Eine 1:1 Umsetzung von CD in Live erfordert viel Arbeit auf noch mehr Bühnen und phlegmatisches Verhalten diesbezüglich kann man den Schweden echt nicht vorwerfen.
10 Fleißpunkte

DIMMU BORGIR

- Keine Pics und kein Presse- oder Fankontakt erwünscht! -

Ok, dann auch kein Review!

- keine Wertung -

DEATHSTARS

Ja, wie tuntig kann denn das Böse sein, oder anders rum, quasi, wie böse können Tunten sein...?! Ich mag die durchgeknallten Schweden, die verbreiten so eine herrlich morbide Stimmung, dass mir ganz warm ums Herze ward. Showtechnisch konnten denen die wenigsten Bands das Wasser reichen, das ist schon mal klar. Leider war der Kollege am Mischpult wohl nicht so firm, was die spezifischen Vocal-Effects von Sänger Whiplasher betraf, weswegen viele Songs einfach eben diesen morbiden Charme verloren. Aber immerhin, 'Cyanide', der beste Song der Band, kam dann doch noch sehr annehmbar aus den Front-Boxen.
9 von 10 Punkten

Montag, 06.07.09

DESTRUCTION

Ja, ähm, ich könnte hier auch über die "Lindenstrasse" schreiben, weil beides an mir komplett und unbeachtet vorbei gegangen ist, und jetzt weiß ich auch warum! DESTRUCTION, angeblich eine der Urbands des Trash'n Death, hatten immer coole Label-Motive und auch Mad Butcher war ein Garant für eine gewisse Bekanntheit, aber ansonsten hatten der ehemalige(?) Pizza-Bäcker Schmier und seine Auslieferer hier nix zu bieten. Widerliche Pizza und schmierige Gesellschaft hatte ich auf der Heimreise eigentlich schon genug, von daher hake ich das Thema DESTRUCTION einfach mal ab.

- keine Wertung -

DRAGONFORCE

Musikalische Exzesse gepaart mit einer sehr merkwürdigen Bühnenshow = DRAGONFORCE! Dass die Portugiesen unheimlich was auf der Pfanne haben, möchte ich denen ja auch gar nicht ab sprechen, aber das Gehampel dazu nervte ohne Ende! Auffälligster "Hampelmann" war, mal wieder, der Keyboarder. In hautengen, neongrünen Buxen (Auffallen, ja bitte!!) raste der Tastenclown wie ein Derwisch über die Bühne und meinte auch noch, das sähe cool aus. Jung, konzentriere dich lieber auf dein Instrument, dann müssten deine ganzen Parts auch nicht Playback laufen. Das getriggerte Highspeed-Einheitstempo der Songs tat dann noch sein übriges. Der einzige Lichtblick, und eigentlich auch der einzige Grund warum ich mir das überhaupt angetan habe, war Ausnahme-Gitarrist Hermann Li. Er ist echt eine Klasse für sich und sein Spiel entschädigte dann doch noch halbwegs.
7 von 10 Punkten

Ja, das war es leider schon. Logischerweise hängt die Stimmung auf einem Festival natürlich auch immer ein wenig vom Wetter ab, welches sich auf dem diesjährigen Metal Camp nun nicht mit Ruhm bekleckert hat. Leider musste ich einen Tag früher abreisen aber aus guter Quelle erfuhr ich, dass ich nichts verpasst hätte. Dafür können die Veranstalter natürlich nichts und auch nicht dafür, dass persönliche Einschränkungen des Rezensenten selbigen diese ganze Geschichte auch noch mal mit anderen Augen sehen lässt. Diese ganze Stadt Tolmin, in deren Nähe das Metal Camp stattfindet, macht grad eine ähnliche Entwicklung wie das Dorf Wacken durch. Ja, ist ja ok, meint ihr vielleicht, aber so ok ist das gar nicht. Wacken ist ein Ding für sich und ein Phänomen. Tolmin lebt eigentlich vom Tourismus, was sich auf Grund der wirklich genialen Gegend auch nachvollziehen lässt. Was sich aber absolut nicht nachvollziehen lässt, ist diese unverschämte Geldgier der ansässigen Supermärkte, Kneipen, Hotels...etc. während, und nur während, des Camps! Die Preise haben dann stellenweise das 1,5-2fache Niveau wie in Deutschland oder Österreich. Allein das ist ja schon der Hammer. Der nächste gipfelt sich in dem Gerücht, bzw. in der konkreten Aussage des Bürgermeisters, dass die Einwohner der Stadt Tolmin die Lärmbelästigung leid sind und dafür plädieren, das Camp nicht mehr in ihrer Stadt zu tolerieren. Wie, wo und ob überhaupt es nächstes Jahr weiter geht, wird sich zeigen.

in diesem Sinne,

skàl

Vikingsgaard

Billing
Billing:
Hier nun das bisher bestätigte Billing als vorläufige Running Order:


03-07-2009 Freitag / MetalStage

Hackneyed
Alestorm
Keep of Kalessin
Death Angel
Kataklysm
Nightwish

04-07-2009 Samstag / MetalStage
Attica Rage
Hollenthon
Suidakra
Equilibrium
Sodom
Satyicon
Testament
Blind Guardian

05-07-2009 Sonntag / MetalStage
Hatred
Graveworm
Aborted
Destruction
Legion of the Damned
Lamb Of God
Amon Amarth
Dimmu Borgir
Deathstars

06-07-2009 Montag / MetalStage
Vader
Napalm Death
Dragon Force
Hatebreed
Down

07-07-2009 Dienstag / MetalStage
Extrema
Mystic Prophecy
Die Apokalyptischen Reiter
My Dying Bride
Edguy
Kreator

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