Interview mit Oempfi von Hate Force One

Ein Interview von Akhanarit vom 30.06.2013 (9547 mal gelesen)
Mit "Wave Of Destruction" haben HATE FORCE ONE eine mehr als solide Platte auf den überfüllten Markt geworfen. Und obwohl es sich um ein Debüt handelt, sticht es an etlichen Stellen aus der breiten Masse heraus. Grund genug, um uns mal mit Basser Oempfi etwas länger zu unterhalten.

Hallo Oempfi, Akhanarit vom Bleeding4Metal.de hier. Wie geht es dir und den Jungs von HATE FORCE ONE?

Oempfi: Hi Akhanarit, uns geht es natürlich sehr gut. "Wave Of Destruction" ist am Freitag erschienen, was wir am Samstag gebührend auf unserer Release Party gefeiert haben. Dort haben wir die Platte auch live vorgestellt. Weiterhin freuen wir uns natürlich sehr über die größtenteils sehr guten Kritiken die wir für "Wave Of Destruction" bekommen. An dieser Stelle auch nochmal an dich ein dickes Dankeschön!

Erst einmal Gratulation zu eurem Debüt. Da habt ihr ja echt eine geile Scheibe eingetrümmert. Die geht echt runter wie Öl!

Oempfi: Ja vielen Dank!! Das freut mich zu hören. Wir sind auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und es freut uns, dass die Leute Spaß an unserem Debüt haben!

Stelle unseren Lesern doch mal eben die Band vor und erzähle ein wenig davon, wie ihr euch zusammen gefunden habt!?

Oempfi: HATE FORCE ONE wurde durch Manuel (Schlagzeug) und mich (Bass) Ende 2008 gegründet. Wir haben beide zusammen vorher in einer Death 'n' Roll-Band gespielt. In der Band mussten wir aber beide die Segel streichen, da sich für uns die Band in die falsche Richtung entwickelt hat. Manuel und ich wollten es härter, die Jungs leider rockiger. Da haben wir uns kurzfristig entschlossen in der Band aufzuhören und eine neue zu gründen. Dabei kam dann HATE FORCE ONE raus. Zunächst mussten wir aber erst noch neue Mitstreiter an der Saitenfraktion finden. Philipp habe ich in einem Paderborner Musikerforum kennengelernt. Er hatte ein Profilbild, auf dem er mit langen Haaren und einer Gitarre auf der Bühne steht. Daraufhin habe ich ihn einfach angesprochen ob er Bock auf eine Death Metal Band hat. Tja, er sagte ja und der Typ konnte auch noch richtig geil Gitarre spielen. Da haben wir einfach mal riesig Glück gehabt! In 2011 stieß dann Matthias an der zweiten Gitarre zu uns. Ihn kannten wir alle. Manuel ist damals mit ihm zur Schule gegangen. Dort haben die beiden zusammen in einer Schulband gespielt. Ich habe mit ihm auch damals in einer Rockband Namens STONE COLD FEVER gespielt. Philipp geht mit ihm zur selben Uni und sie unterrichten beide an derselben Musikschule. Zeitgleich kam auch Alex zu uns. Alex und ich kennen uns schon echt lange, haben uns aber jahrelang aus den Augen verloren. Wir haben uns dann irgendwann auf einem lokalen Festival wieder getroffen. Daraufhin hat man bei uns schon in der ersten Bandphase vor der Bühne immer gut Party gemacht. Als wir uns dann Ende 2011 von unserem damaligen Sänger trennten, war er unsere Erste Wahl! In dieser Besetzung sind wir jetzt seit 2011 unterwegs.

Auch die Produktion von "Wave Of Destruction" klingt richtig schön fett. Eure Grooves wurden perfekt eingefangen und drücken sogar auf einer kleinen Anlage ordentlich. Was kannst du über die Zeitspanne der Aufnahmen berichten?

Oempfi: "Wave Of Destruction" wurde letztes Jahr von Mai bis August in den Hate Force Studios von Manuel aufgenommen. Wir haben zwar schon vorher einige Demoaufnahmen im Proberaum eingespielt, aber das war nochmal ein weiterer Schritt. Wenn man bedenkt das "Wave Of Destruction" Manuels erste Produktion ist, muss man wirklich den Hut vor ihm ziehen, bei dem Sound den er uns gezaubert hat. Ich denke, da kann man in nächster Zeit noch auf einiges gespannt sein! Gemastert wurde das Ganze anschließend von Eroc, der wie ich finde auch eine super Arbeit abgeliefert hat. Er hat unter anderem auch schon eine Liveplatte von OPETH gemastert.

Welcher Song auf eurem Debüt bedeutet dir persönlich am meisten und warum?

Oempfi: Ich denke, dass man das Ganze in 2 Phasen aufteilen kann. Als Erstes steht ganz klar der Titeltrack 'Wave Of Destruction', der tatsächlich der erste Song war, den wir zusammen mit Philipp geschrieben haben und der quasi der Startschuss gewesen ist zu all dem, was bis dato passiert ist. Als Zweites kann man 'Voices' nennen, welcher der erste Song aus der Feder von Matthias ist und gleichzeitig auch der erste mit Alex.

Ich hatte es ja schon in meinem Review mal angesprochen. Wo ich dich schon mal da habe, nutze ich die Gelegenheit doch direkt mal: Ist die Hauptfigur auf dem Cover tatsächlich von dem Film "Die unheimliche Macht" inspiriert worden, oder sind Ähnlichkeiten reiner Zufall?

Oempfi: Schande über mein Haupt, aber ich kenne den Film gar nicht. Also ist das eher reiner Zufall. Wir haben Sebastian Jerke erzählt, wie wir uns das Artwork in etwa vorstellen, ihm aber komplett freie Hand in der Gestaltung gelassen. Nach einiger Zeit bekamen wir dann mehrere Entwürfe und uns war sofort klar, dass es dieses Cover werden soll! Da hat Sebastian, der nicht nur ein klasse Künstler ist, sondern auch ein richtig guter Kerl, wirklich Bombenarbeit geleistet. Und man kann jetzt schon sagen, dass dies mit Sicherheit nicht die letzte Zusammenarbeit zwischen uns sein wird.

Erzähle unseren Lesern doch mal, welche Themen bei HATE FORCE ONE so auf der Agenda stehen, mit deinen eigenen Worten. Was bekommt der Kunde, wenn er sich "Wave Of Destruction"?

Oempfi: Bei unserem Album "Wave Of Destruction" gibt es zwei verschiedene Arten von Lyrics. Unsere älteren Songs sind sehr sozialkritisch und weisen auf Missstände in unserer Gesellschaft hin: Konsumgeilheit, Geldgier und Machtbesessenheit ist unsere Definition für die wahre "Welle der Vernichtung". Die neueren Songs befassen sich mit den wirklich wichtigen Themen im Leben: Zombies! ;-)

Wenn du mal alle Bandmitglieder einbeziehst, gibt es sicherlich einige Bands, die man bei euch als den "gemeinsamen Nenner" bezeichnen könnte. Welche Einflüsse spielen bei euch eine wichtige Rolle und welche haben sich unter Umständen unbewusst eingeschlichen? Ich kenne das ja von meinen eigenen Stücken. Manchmal fällt einem selbst erst nach einer Weile auf, wer an der einen oder anderen Stelle Pate gestanden haben könnte.

Oempfi: Ehrlich gesagt haben wir uns nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Es ist jetzt ganz lustig, wenn man sich die Reviews durchliest, mit welchen Bands man in Verbindung gebracht wird. Die musikalischen Geschmäcker aller sind aber zum Teil doch wirklich sehr unterschiedlich, das reicht von BON JOVI :-) bis zu dem übelsten Grind. Bands, bei denen wir alle auf einen gemeinsamen Nenner kommen gibt es aber natürlich auch viele. Hier könnte man Bands wie CANNIBAL CORPSE, BLOODBATH, DEHUMANIZED etc. nennen. Dass man indirekt von Bands, die man gerne hört beeinflusst wird kann man nicht vermeiden. Wir gehen aber beim Songwriting nicht gezielt mit dem Ansatz ran, dass sich ein Riff jetzt anhören soll wie die Stelle X aus dem Song Y.

Wie lange spieltet ihr denn schon zusammen, bevor eine erste Veröffentlichung in Sicht war? Und wann kristallisierte sich der spezielle HATE FORCE ONE-Sound heraus?

Oempfi: Das Ziel war von Anfang an das Schreiben eigener Songs. Wir haben nie die Intention gehabt eine Cover-Band zu sein. Ich denke hieraus ergibt sich alleine der Wunsch die eigenen Songs dann irgendwann auch aufzunehmen. Ich denke als wirklichen Zeitpunkt kann man den Einstieg von Matthias und Alex nennen.

Was gefällt dir besser: Live spielen oder im Studio kreativ werden?

Oempfi: Mir persönlich gefällt die live Action mehr. Diese positive Anspannung vor einem Auftritt und die Energie, die losgelassen wird, wenn der erste Song losgeht! Außerdem bekommt man live direkt ein Feedback von den Fans. Die Studioarbeit ist zwar auch cool kann aber mitunter doch relativ langweilig sein. Es gibt aber Schlimmeres im Leben ;-)

Gibt es denn schon ein paar gute Live-Anekdoten, die du uns verraten würdest? Was trieb euch in den Wahnsinn, worüber könnt ihr heute herzlich lachen?

Oempfi: Live-Anekdoten auf der Bühne fallen mir direkt nicht ein, außer dass unser Drummer mal nach der Set-List von einer Vorband gespielt hat und sich die ganze Zeit wunderte, dass er die Songs nicht kennt. Krass war es auch, als uns mal auf dem Weg zu einem Auftritt in Celle das komplette Abblendlicht ausgefallen ist. Da wir im Hellen losgefahren sind, ist uns dies erst 180 km vor Celle aufgefallen, als es langsam dunkel wurde. Die restliche Hinfahrt und die Rückfahrt mussten wir also mit Fernlicht bestreiten, wobei wir uns mit Sicherheit keine Freunde unter den anderen Verkehrsteilnehmern gemacht haben.

Wie ich selbst erfahren durfte, seid ihr ja ganz einfach über Facebook zu erreichen und es ist easy, mit euch in Kontakt zu kommen. Wie wichtig sind das Internet und soziale Netzwerke für eine neue Band wie die eure? Fluch oder Segen?

Oempfi: Ganz klare Antwort: beides! Zum einen ist es sehr hilfreich mit Personen in Kontakt zu kommen und seine Musik einer größtmöglichen Anzahl an Leuten vorzustellen. Es macht schon vieles leichter! Zum anderen ist es schon echt nervig wenn Konzertveranstalter Slots über Facebook-Abstimmungen verteilen. Da ist dann irgendeine Teenie-Poprock-Band, deren Mitglieder am besten noch deren ganze Schule mobilisieren, um abzustimmen. Da kann eine Metalband leider nicht wirklich mithalten. Na ja, wir haben irgendwann einfach gesagt, dass wir diese Art von Veranstaltungen einfach meiden!

Zum Abschluss eine absolute Klischee-Frage, die aber immer wieder interessante Antworten hervorbringt, wenn der Gefragte in Plauderstimmung ist: Was bedeutet dir persönlich der Death Metal?

Oempfi: Death Metal oder Metal im Allgemeinen bedeutet für mich mehr als nur die reine Musik! Metal ist eine Lebenseinstellung. Metal verbindet Menschen. Stell dir vor wir würden uns treffen. Wir kennen uns nicht, hätten aber trotzdem eine Sache, die uns verbindet und über die wir uns stundenlang unterhalten könnten! Außerdem liebe ich den Zusammenhalt zwischen den Leuten! Einmal Metal, immer Metal! Es kommt schon mal vor, dass man Leute, mit denen man früher rumgehangen und Metal gehört hat, trifft und blöd angeguckt wird. "Wie du hörst den Scheiß immer noch? Bist du irgendwie stehen geblieben?" Da bekomm ich das Kotzen!! Metal ist keine kurzfristige Trendhure, es wird Metal und vor allem Metalheads immer geben und das ist auch gut so!! Leute, die das nicht verstehen oder verstehen wollen sind meiner Meinung nach nichts anderes als Poser!

Oempfi, ich danke dir, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast und wünsche der gesamten HATE FORCE ONE-Truppe viel Erfolg für die Zukunft. Die letzten Worte gehören nun dir.

Oempfi: Wir würden uns sehr freuen, wenn wir die Leute mit unserer Musik erreichen können und wir den ein oder anderen auf einem unserer Konzerte antreffen würden, um mit uns zu feiern und ein gepflegtes Bierchen zu schlürfen. In dem Sinne, Stay brutal!!

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