Unknown - Vanishing Point

Review von derkleinekolibri vom 21.07.2024 (14411 mal gelesen)
Unknown - Vanishing Point Nicht weit entfernt von der größten Stadt der Vereinigten Staaten von Amerika, New York City, gründete sich 2020 die Formation UNKNOWN (auch THE UNKNOWN genannt). Fairfield, eine Kleinstadt in Connecticut, war vor vier Jahren Ort des Geschehens. Die Jungs haben es zu ihrer Mission gemacht, den echten Metal am Leben zu erhalten, gleichzeitig einen Weg nach vorne zu ebnen und sich ihren eigenen Platz im Reich des Metals zu schaffen, was sicherlich kein einfaches Unterfangen in einer Zeit des Überangebots von Musik jedweder Art ist. Dabei herausgekommen ist "Vanishing Point"!

Dass hier nicht nur hohle Phasen gedroschen werden, findet sofort nach dem Ende des 'Prelude' genannten Intros Bestätigung. Mit leise geflüsterten Worten beginnt danach die metallische Lawine, betitelt mit 'The Bastard King', die auf den Hörer zurollt. Kurz und knackig präsentiert sich der echte Metal und auch der Weg nach vorne wird beschritten. In nicht einmal drei Minuten präsentieren sich zwei grundlegend voneinander unterscheidende Stimmen, einmal clear und einmal leicht growlend, bestens auf die Musik abgestimmt. Leicht epische Ausmaße nimmt dann der Titelsong an: Klassische Elemente des Metals verschmelzen am Ende zu einem wundervollen, wenn auch recht kurzen Thrash-Geballer. Das gleichzeitig auch zweitlängste Stück besticht hier nicht nur durch Tempo- und Stimmungswechsel, sondern ebenfalls durch eine wundervoll "zwitschernde" Gitarre. 'Mission No. 84' lässt einen 55 Sekunden lang den Atem anhalten - die Gitarristen, der Bassist und der Schlagzeuger erzeugen gekonnt mit ihrem Spiel eine tolle Spannung - und dann beginnt der unter die Haut gehende Gesang. Was will man mehr? Nichts? Dann muss ich euch enttäuschen, denn da steckt noch weitaus mehr in dem Titel: In die nächste instrumentale Phase fallen nämlich zwei Gitarrensoli, zwei im wundervollen Gleichklang spielende Gitarristen und ein hammerhartes Drumming.

'Fury' - hat nichts mit der Serie über ein Pferd zu tun, welche bereits ein Jahr vor meiner Geburt in Amerika eingestellt wurde - "galoppiert" in drei Minuten durch den Raum, hinterlässt einen bleibenden Eindruck und ebnet dem mit plätscherndem Wasser beginnenden längsten Titel, 'Prophet's Hair', den Boden. Wer es nicht weiß, der denkt, dass nach 148 Sekunden ein neues Stück beginnt. Aber weit gefehlt: Bombastisch geht es weiter, mal mit schaumgebremsten, mal mit ungebremsten Phasen und einem langgestreckten Gitarrensolo der besonderen Art. Natürlich sind die im Hintergrund werkelnden Bandkollegen nicht zu überhören, denn alleine schon ohne den Drummer wäre das anfangs gewählte Adjektiv "bombastisch" ungeeignet, diesen Titel zu beschreiben. Im krassen Gegensatz zum Mittelteil endet der 7-Minuten-Song genauso wie er begann. Wie nicht anders zu erwarten, glänzt auch 'Where Men Find Glory' mit den bereits bekannten Eigenschaften. Es ist ein weiterer Song, der im Gedächtnis hängen bleibt. Tja, und dann gibt es noch den Rausschmeißer 'Road Of Light', der gemächlich beginnt und eine gewisse Lagerfeuerromantik entfacht, der man sich hingibt und anschließend einen Waldspaziergang bei kühler, frischer Luft macht. Der Ausklang eines gelungenen Abends sozusagen. Nur dass es sich hier eben um ein exzellentes Album handelt, das nicht nur durch seine Vielfältigkeit zu bestechen weiß.

Dankenswerterweise ist "Vanishing Point" nicht nur digital erhältlich, sondern mittlerweile auch seit dem 21. Juni 2024 als Vinyl mit einem Coverartwork, das den Albumtitel bildlich umsetzt.

Kann man die Mission von UNKNOWN also als erfolgreich durchgeführt betrachten? Nein, jedenfalls nicht zu hundert Prozent. Und das nach meinen fast überschwänglichen Worten? Die Fragezeichen in euren Gesichtern lassen sich leicht vertreiben: Es liegt nun an uns, der noch jungen Band den Weg zum Erfolg zu ebnen und ihnen ihren angestrebten Platz im Reich des Metals zu erobern helfen. Wer mit JAG PANZER, MANILLA ROAD und RAZOR etwas anfangen kann, der könnte hier (s)einen Beitrag leisten.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Prelude
02. The Bastard King
03. Vanishing Point
04. Mission No. 84
05. Fury
06. Prophet's Hair
07. Where Men Find Glory
08. Road Of Light
Band Website:
Medium: LP, Digital
Spieldauer: 33:33 Minuten
VÖ: 23.06.2024

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