Nasty Savage - Jeopardy Room

Review von Damage Case vom 30.09.2024 (15106 mal gelesen)
Nasty Savage - Jeopardy Room NASTY SAVAGE um "Nasty" Ronnie Galletti sind eine dieser absoluten Legenden des US Metals, die bis heute kultisch verehrt werden, wobei die Summe ihres tatsächlichen Schaffens bis heute ziemlich überschaubar geblieben ist. Drei wegweisenden Alben Mitte/Ende der 1980er folgte ein nicht ganz so zwingender Comebackversuch 15 Jahre später ("Psycho, Psycho", 2004). Weitere 20 Jahre später legt das neu formierte Quintett mit "Jeopardy Room" deshalb erst das fünfte Langeisen nach. Von den Musikern der klassischen Besetzungen ist tatsächlich nur der durchgeknallte Ex-Wrestler und heutige Host einer Biker-TV-Show am Mikrofon geblieben. Herausgekommen ist ein Album, das man mehr als einmal komplett durchhören muss, um sich ein Urteil bilden zu können. Nach knapp zehn Durchläufen lässt sich festhalten, dass es den Jungs aus Florida gelungen ist, eine Dreiviertelstunde Krach einzutrümmern, dem es gelingt, mit zeitgemäßem Sound trotzdem Old-School-Gefühle aufkommen zu lassen. Das mag nicht zuletzt an der Produktion von Ronnies Freund und Stammproduzent Jim Morris (AGENT STEEL, CANNIBAL CORPSE, DEATH, ICED EARTH und viele weitere) im legendären Morrisound Recording Studio in Tampa, Florida liegen. Das Songwriting ist ebenfalls sehr klassisch gehalten, also im gewohnten US (Power) Metal an oder über der Schwelle zum ruppigen Thrash, versehen mit vielen melodischen Leads des Gitarrenduos Dave Orman und Pete Sykes, Ronnies irren Vocals sowie Jim Cokers fetter Schlagzeugarbeit. Nicht umsonst wird die Band auch von vielen frühen Death Metal-Bands als großes Vorbild betrachtet. Dazu passt die gelungene Neuaufnahme des Demo-Songs "Witches Sabbath", bei der die beiden Tardys (OBITUARY) tatkräftig an Mikro und Schlagzeug mitwirken. Insgesamt fällt auf, dass das Tempo sehr variiert, neben Geschwindigkeitseruptionen gibt es immer wieder Phasen zum Verschnaufen, wie zum Beispiel in den Intros von 'Southern Fried Homicide' und dem packenden 'Aztec Elegance' oder dem immer wieder in schleppende Grooves abdriftenden 'Schizoid Platform'. Das geschmackvolle Artwork stammt aus dem Nachlass des inzwischen verstorbenen Künstlers Lewis Van Dercar, der sich schon für die Cover der beiden Alben "Indulgence" (1987) und "Penetration Point" (1989) verantwortlich zeichnete.

Fazit: Gelungenes Comeback. Mehr muss man nicht sagen. "Nasty" Ronnie & Co. schaffen es nach vielen Jahren, ein Album auf Augenhöhe mit den Klassikern zu veröffentlichen, das Fans von NASTY SAVAGE dank des vertrauten Sounds und Durchschlagkraft der Songs gerne in ihre Sammlungen aufnehmen werden. Ohne Fanbrille und Blick auf den Kult lange vergangener Jahre könnte man gar die kühne Behauptung aufstellen, dass "Jeopardy Room" auf Albumlänge das bisher beste Album der Band ist - so zwingend ist das Album tatsächlich geworden.

Anspieltipps: 'Brain Washer' groovt wie Hölle und wird seinem Namen absolut gerecht. 'Southern Fried Homicide' schlägt in dieselbe Kerbe und bleibt dabei trotzdem absolut brutal und in die Fresse. Der abschließende Brecher 'Sainted Evil' unterstreicht eindrucksvoll, warum nicht nur die Tardys und Chuck Schuldiner beim Finden ihres jeweils legendären Sounds auf "Nasty" Ronnies Band geschaut haben.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Invocations
02. Jeopardy Room
03. Brain Washer
04. Southern Fried Homicide
05. Witches Sabbath
06. Schizoid Platform
07. Aztec Elegance
08. Operation Annihilate
09. Blood Syndicate
10. The 6th Finger
11. Sainted Devil
Band Website: www.geocities.com/sunsetstrip/alley/1409/savage/ns
Medium: CD, digital
Spieldauer: 43:58 Minuten
VÖ: 04.10.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten