Dark Millennium - Acid River | |
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Review von Tailgunner vom 08.01.2022 (8848 mal gelesen) | |
Eines muss man DARK MILLENNIUM zu Gute halten: Mit ihrem fünften Album "Acid River" machen sie mir als Rezensenten das Leben mitunter etwas schwer. Aber man liebt ja eine gute Herausforderung. Bevor ich also auf diese etwas kryptische Einleitung näher eingehe, gewinne ich erst einmal etwas Zeit und schreibe ein paar Zeilen über die Bandhistorie. DARK MILLENNIUM können tatsächlich auf ein über 30-jähriges Bestehen zurückblicken. Nachdem man zuvor unter anderer Flagge firmierte, gründeten sich DARK MILLENIUM im Jahre 1991. In den beiden Folgejahren veröffentlichte man über Massacre Records das Debüt und den Nachfolger, nur um dann für lange Zeit auf Sendepause zu gehen, nachdem man mit namhaften Acts wie SAMAEL, UNLEASHED und TIAMAT die Bühne geteilt hatte. Mir ist nicht bekannt, ob die Band zwischenzeitlich aufgelöst war oder schlicht ruhte, letztendlich ist das aber auch nebensächlich, kommt es doch auf dasselbe raus. 2016 jedoch veröffentlichten DARK MILLENNIUM in Eigenregie Album Nummer drei, was für Massacre Records offensichtlich Grund genug war, die verlorenen Söhne wieder unter die Fittiche zu nehmen. Und hier stehen wir nun am "Acid River". Der Band zufolge handelt es sich hier nicht um ein Konzeptalbum, dennoch liegt dem Werk ein gewisser roter Faden zugrunde, denn es behandelt das Durchdringen unserer Realität durch okkulte Welten und geheime Schattenreiche. Und so sperrig wie der thematische Ansatz ist dann letztendlich auch die musikalische Umsetzung. Gewiss, "Acid River" ist keine leichte Hörkost für die morgendliche Fahrt im Cabriolet zum Bäcker um Brötchen zu kaufen. Die Musik, welche DARK MILLENNIUM darbieten, verlangt vom Hörer Aufmerksamkeit und vielleicht sogar auch ein wenig Leidensfähigkeit, denn das Ganze kommt zuweilen wie ein akustischer Höllentrip daher, zuweilen interessant, zuweilen dann wieder eher verstörend, denn DARK MILLENNIUM setzen sich über Konventionen und abgesteckte Genregrenzen hinweg, was ich grundsätzlich ja immer sehr begrüße. Auf Albumlänge, also in diesem Falle ziemlich exakt 7 mal 7 Minuten lang, ist das Ganze dann doch etwas anstrengend. Lässt der Stilmix aus doomigem Death Metal angereichert mit einigen progressiven und atmosphärischen Elementen und markant-fiesem Gesang anfangs noch aufhorchen, verfällt man im Verlauf der Scheibe jedoch zunehmend in Langweile. Allzu repetitiv mäandern DARK MILLENNIUM durch ihre Tonlandschaften und verlieren mich bei jedem neuen Durchlauf nach gut der Hälfte der Spielzeit. Ich achte den Mut, hier ein so eigenständiges Output auf den Markt zu hauen. In Anbetracht von so vielen vergleichsweise deutlich stärkeren Veröffentlichungen auf allen Sektoren hat der "Acid River" hier für mich jedoch leider das Nachsehen. Einen Anspieltipp mag ich nicht geben, da aus den sieben gegebenen Kompositionen keine über die anderen hinausragt. Musikfreunde mit einem Faible für unkonventionelle und nerdige Klangwelten können sicher mal hineinhören und ihr eigenes Urteil fällen. Meines beschließe ich mit diesem Satz und verweise auf die Quantifizierung im Wertungskasten. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Verger 02. Godforgotten 03. Threshold 04. Lunacy 05. Essence 06. Vessel 07. Death Comes In Waves | Band Website: www.darkmillennium.de/ Medium: CD Spieldauer: 49:19 Minuten VÖ: 07.01.2022 |
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