Die Hardcoreler BETZEFER aus Israel legen uns ein Brett "Freedom To The Slave Makers" vor, das vor allem durch seinen organischen Sound glänzt. Dazu, und warum die Entstehung des Albums so lange dauerte, gab uns Sänger Avital Tamir Auskunft
Danke für die Gelegenheit zum Interview. BETZEFER gibt es schon länger, könnte aber für viele Deutsche Metal-Fans noch unbekannt sein. Kannst Du Dich und die Band ein wenig vorstellen?
Avital Tamir: Ich denke, das ist nur fair, wenn man bedenkt, dass wir in den letzten beiden Jahren ausschließlich am Album gearbeitet haben und nicht wirklich rausgekommen sind, um zu touren...also, für jeden, der uns noch nicht kennt - Hi! Ich bin Avital und singe in der besten Rockband des Planeten, BETZEFER.
Der Bandname BETZEFER klingt ja evil, aber stimmt es, dass es eigentlich nur "Schule" bedeutet?
Avital Tamir: Es heißt wirklich "Schule", wir haben in der Schulband gespielt, seit wir 16 Jahre alt waren, und als wir angefangen haben, unsere eigene Musik zu machen, ist uns der Name geblieben...aber wir mögen ihn auch, weil er so "böse" klingt.
Ihr seid schon 2008 ins Studio, um "Freedom To The Slave Makers" aufzunehmen. Warum hat es so lange gedauert, bis die Platte schlussendlich rausgekommen ist?
Avital Tamir: Der gesamte Entstehungsprozess des Albums zog sich in die Länge...eigentlich haben wir schon vor 2008 begonnen, hart an den Songs zu arbeiten, Songwriting und Pre-Production, wir haben das Album komplette vier Mal aufgenommen, bevor wir schlussendlich Ende 2008 ins Studio gingen.
Der Titel des Albums "Freedom To The Slave Makers" klingt politisch; worum geht es bei der Platte?
Avital Tamir: Die Idee dahinter ist ein Wortspiel für Leute, die immer erwarten, dass es in unserer Musik um Politik geht, weil wir Metal machen und aus Israel kommen...im ersten und im letzten Song geht es darum, warum man in unseren Songs keinen Krieg findet...
Worum es in unserem Album wirklich geht, wie es auch der Name andeutet, ist Freiheit - aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Einer ist mein persönlicher Blickwinkel, in dem es um meine persönliche Entwicklung vom Jugendlichen zum Erwachsenen geht. Der andere ist die Freiheit des Schaffens (Kunst, Musik) und das Erstellen der Platte selbst, der dritte ist apolitisch, persönliche Freiheit für jedermann.
Klingt nach einem durchgehenden lyrisches Konzept. Hast Du einen Favoriten auf der Platte?
Avital Tamir: Ja, wie gesagt, das Album ist sehr konzeptionell und die Songs setzen sich zusammen wie ein Puzzle; ich habe keinen Favoriten aus irgendeinem bestimmten Grund - jeder Song spielt seine eigene Rolle im Ganzen, das das Album darstellt.
Der Sound des Albums ist dabei sehr fett und powervoll. Stimmt es, dass ihr es live aufgenommen habt?
Avital Tamir: Ja, das stimmt...als wir mit den Arbeiten zu "Freedom To The Slave Makers" begonnen haben, wussten wir, dass wir etwas Besonderes machen wollen, das sich von anderen Platten aheben soll. Wir haben kapiert, dass wir die echte Magie einfangen müssen, die entsteht, wenn wir zusammen spielen - nachdem wir das einmal herausgefunden hatten, war es ziemlich offensichtlich, dass wir geradeaus live aufnehmen mussten.
Ich denke, das hat schon Eier gefordert, wenn man die anderen Platten (und auch unsere letzte) da draußen in Betracht zieht, die voll sind mit Computertricks, die alles tight und riesig klingen lassen. Aber wir dachten uns, wir haben es nicht nötig, uns auf Computertricks verlassen zu müssen, um unsere Message rüberzubringen - und außerdem hat es uns die die Freiheit gegeben, viel mehr Dynamik in den Mix zu bringen, was es gesamt gesehen zu einem viel volleren Hörerlebnis macht.
Auch wenn Israel ein kleines Land ist, scheint es eine gute Metalszene zu geben, ich denke an THE FADING oder SALEM. Was kannst Du über die Metalszene Israels erzählen?
Avital Tamir: Szenen wird es überall geben, denke ich...in Tel Aviv gibt es eine große Anzahl großer Künstler in verschiedenen Kunstrichtungen. Für BETZEFER kann ich antworten, dass wir nicht wirklich mit einer Metal-Szene verbunden sind. BETZEFER ist nur etwas, das eine eigene Fanbasis trägt - viele Freunde, die wir uns über die Jahre gemacht haben, unterstützen uns einfach weiterhin.
Ihr habt eine ausgedehnte Deutschland Tour im Jahr 2006 absolviert. Wird man Euch auch jetzt wieder live sehen?
Avital Tamir: Definitiv! We’ll be back in Germany before you can say "Entschuldigung"!
Ihr wart schon mit SEPULTURA auf Tour. Muss eine großartige Erfahrung gewesen sein?
Avital Tamir: Wir waren in den all den Jahren mit vielen großartigen Bands unterwegs, aber ich kann definitiv sagen, dass nichts das Touren mit den SEPULTURA Jungs toppen kann. Zu allererst, weil sie die nettesten Leute sind, die wir auf Tour je getroffen haben, und zweitens, weil sie die einzige Band war, die so professionell aufspielt, dass wir sie uns jeden Abend nach unserem Auftritt angesehen haben - das war wirklich eine Lernerfahrung. Zusammen gesehen denke ich, dass wirklich ein paar Gemeinsamkeiten zwischen uns und ihnen gegeben hat, abstammend aus Brasilien und Israel meine ich...wir beide lieben Fußball und Sonne und so weiter. Wir hoffen wirklich, dass wir uns wieder einmal on the road treffen!
Danke nochmals fürs Interview! Die letzten Worte sind Deine:
Avital Tamir: Testet "Freeding To The Slave Makers" an, es ist ein fantastisches Album, kommt und besucht uns auf Facebook, wir sehen uns bald auf der Bühne!
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