Livebericht Heaven's Basement (mit Glamour Of The Kill ) |
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Ein Livebericht von Stormrider aus Bochum (Matrix) - 05.04.2014 (17306 mal gelesen) |
Macht es Sinn, eine Livereview mit dem Fazit zu starten? Im Falle des Gigs von HEAVEN'S BASEMENT in der Bochumer Matrix unbedingt, und treffender als die Aussage meines Kumpels kann man die Show kaum beschreiben: "Eigentlich müsste ich schon die ganze Zeit mal pi... und Biernachschub holen, aber wenn ich jetzt gehe, dann habe ich Angst ich könnte hier etwas verpassen". Word! Damit ist eigentlich alles gesagt. Beginnen wir dennoch nochmal etwas weiter vorne. Heute ist unplanmäßig der letzte Abend der Tour, denn Sänger Aaron Buchanan hat von seinen Ärzten kurzfristig eine präventive Auszeit zur Schonung verordnet bekommen, um seine Stimmbänder nicht dauerhaft zu schädigen, woraufhin alle Termine nach dem heutigen leider abgesagt werden mussten. Als die vier Briten um 21:15 Uhr die Bühne betreten, machen sie vom ersten Takt des Openers 'Welcome Home' deutlich, dass sie heute nichts anderes als verbrannte Erde zu hinterlassen gedenken. Bereits beim ersten Refrain geht mir daher ein "Wow, sind die geil!!" durch den Kopf. Das Publikum in der zur etwas mehr als zur Hälfte gefüllten Matrix, das sich in der Altersstruktur nur unwesentlich von dem der Band unterscheidet (und damit ca. Anfang 20 sein dürfte, sich aber bereits seit den Vorbands direkt vor der Bühne tummelt und nicht - wie heute leider oft üblich - teilnahmslos hinten steht), geht ebenfalls auf der Stelle steil. Die Jungs von HEAVEN'S BASEMENT haben sich alle vier durch das extensive Touren der letzten Jahre eine souveräne Bühnenpräsenz erarbeitet, so dass hier gepost wird, was das Zeug hält. Dazu gibt es das komplette Rockstar-ABC (Gitarren auf Kniehöhe, Spielen hinter dem Kopf, auf dem Boden knien etc. pp, insbesondere Gitarrist Sid erinnert mich mehr als einmal auffällig an einen jungen Joe Perry), von vorne nach hinten und wieder zurück. Das Grandiose dabei ist, dass HEAVEN'S BASEMENT ihre im Classic-Rock verwurzelten Songs modern arrangiert haben, technisch trotz allen Posens astrein raushauen und dabei ein Energielevel in die Matrix feuern, dass man sich nur dann keinen Begeisterungsstürmen hingeben kann, wenn man ohne rockmusikalische DNA geboren wurde. Hatte ich schon erwähnt: "Wow, sind die geil!!"? Mit nur einem Full-Lenght-Album und zwei EP's in der Hinterhand, wird sich erwartungsgemäß auf die Songs des Debüts "Filthy Empire" konzentriert, von dem aber fast jeder Song entsprechend gefeiert und mitgesungen wird. Als Highlights stechen dabei neben 'Can't Let Go' noch 'Nothing Left To Lose' und 'Jump Back' hervor. Da es auf Tourabschlusskonzerten gute Tradition ist, das sich die Bands die Show etwas, nennen wir es, "versüßen", bekommen HEAVEN'S BASEMENT spätestens nach jedem zweiten Song einen Tequila gereicht, für das GLAMOUR OF THE KILL auch den bekannten Jingle anstimmen. Das entwickelt sich im Laufe des Gigs zum Running-Gag, so dass sich die Halle nicht bitten lässt, entsprechend mitzusingen und jeden Shot frenetisch zu feiern. Das scheint den "Kellnern" so zu gefallen, dass sie die Schlagzahl nochmals erhöhen. Die Stimmung bleibt trotz, des eigentlich unschönen Anlasses, dass die Tour heute verfrüht zu Ende geht, über die komplette Konzertdistanz am oberen Limit, da kann selbst die Ballade 'The Price We Pay' nichts dran rütteln. Als Zugabe gibt es neben einer Abschlussparty, bei der sich dann die komplette Tourcrew mit Papphüten, Getränken und Luftballons auf der Bühne einfindet (erinnert irgendwie an den üblichen Abschluss eines ALICE COOPER-Gigs), noch ein RAGE AGAINST THE MACHINE-Cover. Und als die Lichter angehen, steht man völlig fassungslos, von der Energie überfahren und enthusiastisch im Raum. Hatte ich es bereits erwähnt? "Man sind die geil!!" Wenn ihr nun denkt, dass ich übertreibe, dann nutzt die nächste sich bietende Möglichkeit die Jungs zu sehen! Und nutzt sie schnell, wenn HEAVEN'S BASEMENT dieses Niveau halten können und das kommende Album qualitativ das Level des Debüts erreicht, dann werden die Chancen, sie in kleinen Clubs zu sehen, nicht ewig bestehen. Für mich bereits jetzt eines der Konzerthighlights des Jahres. Ach ja, Vorbands gab es natürlich auch. THE DIRTY YOUTH haben wir leider aufgrund des Interviewtermins mit HEAVEN'S BASEMENT verpasst (demnächst ebenfalls hier zu lesen), aber der Andrang am Merchstand nach dem Gig lässt auf eine gute Performance schließen. GLAMOUR OF THE KILL sind als zweite Band des Abends ein perfekter Sparringspartner für den Headliner und bringen das junge Publikum direkt auf Betriebstemperatur. Das schwer tätowierte Quartett kann insbesondere mit 'Second Chance' und 'Late For The Weekend' punkten, und für das KISS-Cover von 'Love Gun' kommt HEAVEN'S BASEMENT-Sänger Aaron als Starchild verkleidet auf die Bühne (ja, sogar inklusive lustigem Brusthaartoupet). Auf jeden Fall ein starker Act, der heute Abend auch begeistert gefeiert wird. All jenen, die leider nun nicht mehr die Chance hatten, dieses arschtretende Paket zu sehen, sei gesagt, dass sie die nächste Möglichkeit auf keinen Fall verpassen sollten. Ach ja: "Wow, was sind die live geil!!". Hier noch ein paar Impressionen: Setlist HEAVEN'S BASEMENT 01. Welcome Home 02. Can't Let Go 03. Fire, Fire 04. Heartbreaking 05. Straight To Hell 06. Nothing Left To Lose 07. I Am Electric 08. Paranoia 09. The Price We Pay 10. Jump Back 11. Reign 12. Executioner's Day |
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