Livebericht Melechesh (mit Keep Of Kalessin und Tribulation) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Bad Oeynhausen (Druckerei) - 08.05.2015 (19702 mal gelesen) |
MELECHESH auf Tour zusammen mit KEEP OF KALESSIN und TRIBULATION ist eigentlich ein Package, welches man sich mal wirklich gut geben kann. Als Opener sind dann noch EMBRYO dabei und damit ist das Paket von 4 Bands auch gut gefüllt. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind an einigen Orten auch noch eine lokale Vorband dabei, was dann 5 Bands ergibt und für meinen Geschmack schon wieder viel zu viel ist. Aber nun, was soll's? Heut im schönen und beschaulichen Bad Oeynhausen ist keine lokale Vorband dabei und EMBRYO eröffnen den Abend pünktlich um 18:30 Uhr. Aber mal ehrlich. Ist 18:30 nicht etwas früh? Gut, die Druckerei liegt mitten in einer Wohnsiedlung und wahrscheinlich muss einfach um 23 Uhr Schluss sein, aber dennoch ist 18:30 für mich und meinen Kumpel Boddy zu früh und so kommen wir gegen 19:30 Uhr am Veranstaltungsort an und bekommen grad noch die letzten 3 Songs von TRIBULATION mit. Während ich mir einen Platz an der etwa kniehohen Bühne suche, steigt mir Räucherstäbchenduft in die Nase. Und da sehe ich erst den Kerzenhalter am Mikroständer hängen und unten an den Monitorboxen jeweils ein Räucherstäbchen. Einige Leute haben sich schon in der Halle versammelt, aber ich denke, mehr als 50-60 Leute werden das noch nicht sein. Aber TRIBULATIONs Mix aus Black Metal, Death Metal und einer dicken rockigen Kante kommt gut an. Trotz des überschaubaren Publikums hat die Band auch Spaß auf der Bühne. Sie spielen auf Knien, reißen die Gitarre, bzw. den Bass in die Luft, schneiden Grimassen, kurz gesagt, sie lassen die Rampensau raushängen. Überzeugen konnte es mich nicht so ganz, aber, wie gesagt, ich habe auch nur die letzten 3 Songs mitbekommen. Unterdessen hat sich Kumpel Boddy schon mal ein Platz an der Theke gesichert, den er auch nur noch selten heute Abend verlassen wird. Die Druckerei ist ein Begegnungszentrum mitten im Herzen von Bad Oeynhausen. Die Atmosphäre ist gut, allerdings ist es nicht komplett abgedunkelt, sodass vom Thekenraum eine Menge Tageslicht in den Konzertraum fällt, was den Shows eine doch etwas andere Atmosphäre verleiht. Insgesamt ist es aber ein sympathischer Laden, vor allem mag ich, dass die Bühne nur etwa kniehoch ist und die Konzerte dort ohne Absperrung vor der Bühne ablaufen. Ich war zwar erst bei 3 Konzerten dort (GRAVE, OBITUARY und eben heute) aber die waren immer sehr geil und man ist eben ganz nah dran. Nach TRIBULATION mache ich mich auf den Weg zurück zur Theke und bestelle mir erst mal ein kühles Alkfreies. Mein Blick fällt in einen schicken Biergarten, der aber leider heute geschlossen bleibt. Also schlendere ich mal rüber zum Merchstand, doch Preise von bis zu 30 Euro für ein Shirt und 50 Euro für ein limitierten Schlumpf schrecken mich ab. Nicht meine Preiskategorie. Unterdessen läuft der Umbau auf der Bühne für KEEP OF KALESSIN, der sich etwas hinzieht, weil vor allem das Schlagzeug etwas länger braucht. Was Obsidian C. aber erst gegen Ende der Show erklärt, ist, dass der Drummer, der heute auf dem Hocker sitzt, erst vor Kurzem eingestiegen ist und es eigentlich keine Zeit zum Proben war, er ist quasi direkt im Bus in die Band eingestiegen. Und dafür, das muss ich sagen, macht er hier heute einen sehr geilen Job. Es ist ja nicht so, dass KEEP OF KALESSIN einfache Musik schreiben, die man mal grad am Schlagzeug lernen kann. Leider ist die Band ja nur noch zu dritt, denn ich vermisse den kompletten Gig über die zweite Gitarre. Ständig ertappe ich mich dabei, dass ich denke, wie fett sie mit einer zweiten Gitarre klingen würden. Vor allem 'Metropolis' mit seinem Endpart könnte live mit einer zweiten Gitarre so gut klingen. Aber na ja, es hat nicht sollen sein. Auch so klingt das Trio schon ordentlich und, trotz des immer noch etwas spärlichen Publikums, haben auch KEEP OF KALESSIN Spaß auf der Bühne. Immer wieder gesellen sie sich zu ihrem neuen Drummer auf das Podest. In der Setlist konzentrieren sich die Norweger vermehrt auf das neue Album "Epistemology". So ganz bin ich mit dem Album noch nicht warm geworden, der ständig klare Gesang ist für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig. Auch live konnten mich die neuen Songs noch nicht recht überzeugen, bis auf das Doppelpack 'Metropolis' und 'Introspection'. Die beiden Songs sind stark. Sowohl als Platte, als auch live. Leider will der Funke nicht so recht auf das Publikum überspringen. Ein großer Halbkreis von vielleicht 100 Leuten bildet sich um die Bühne. Hier und da fliegen ein paar Haare, auch die Anfeuerungsrufe von der Bühne verhallen nach kurzer Zeit wieder im Nichts. Schade, mir tat es für die Band etwas leid. Um 21.30/21.45 Uhr starten dann MELECHESH und der Konzertraum ist mittlerweile gut gefüllt. Irgendwo zwischen 150 und 200 Leute wollen Ashmedi und Kollegen sehen, die mit "Enki" ein äußerst brutales Album im Gepäck haben. Auch hier werden Räucherstäbchen an den Monitorboxen befestigt. Nach einem kurzen Intro betreten MELCHESH auch schon die Bühne. Scorpios und Moloch haben ihre Köpfe in Tücher gehüllt, einige kennen das ja schon von den Promofotos zu "Enki". Schon gleich der Opener sorgt für mächtig Stimmung und das Publikum ist warm geworden. Jede Menge Headbanging und der Halbkreis, den es bei den anderen Bands noch vor der Bühne gab, ist mittlerweile auch verschwunden. Auch MELECHESH scheinen einen guten Tag erwischt zu haben. Sie stehen mit Spielfreude auf der Bühne. Nach den ersten 1 oder 2 Songs nehmen dann auch Moloch und Scorpios die Tücher vom Kopf. Ist wohl doch etwas zu heiß darunter. Natürlich konzentrieren sich MELECHESH darauf, das neue Album auch live zu promoten und so gibt es mit 'The Pendulum Speaks' und 'Tempest Temper Emlil Enraged' schon mal 2 ordentliche Kracher. Mit 'Multiple Truths' dann noch einen weiteren Song vom aktuellen Langeisen. Aber auch das Vorgängeralbum "The Epigenesis" wird mit 3 Songs honoriert. Zwischen den Songs gibt es zwar kaum Kommunikation zwischen Band und Publikum doch es laufen orientalische Gitarrenklänge, die das Ganze etwas auflockern. Auch bei MELECHESH läuft nicht immer alles glatt. Nachdem Ashmedi einen Song angekündigt und alle bereitstehen dauert es aber noch bis der Schlagzeuger das Einzählen beginnt. Man wartet und wartet und ein Blick von Ashmedi auf seine imaginäre Uhr bringt die Band und das Publikum zum Schmunzeln. Knappe 90 Minuten knallen MELECHESH der Meute einen sumerischen Hit nach dem anderen um die Ohren und dann ist es auch schon wieder vorbei. Was ich dann als etwas störend und unpassend empfand, war, dass die Band noch auf der Bühne von 2-3 Fans belagert wurde und nach Fotos und Drumsticks gefragt wurde. Müsste meiner Meinung nach nicht sein, aber so hat jeder seine eigenen Prinzipien und die Band hat freundlich und souverän auf die Fans reagiert. Also, insgesamt war es ein sehr guter Abend. KEEP OF KALESSIN sollten sich zumindest live einen weiteren Gitarristen holen, dann würden sie noch fetter klingen und MELECHESH haben sowieso wieder alles richtig gemacht. Weitere Fotos findet ihr hier. |
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