Purgatory - Luciferianism

Review von Souleraser vom 03.06.2005 (14380 mal gelesen)
Purgatory - Luciferianism Seit bald 12 Jahren treiben die aus dem sächsischen Nossen stammenden PURGATORY ihr Unwesen auf dem Death-Metal-Schlachtfeld. Rund vier Jahre nach dem letzten, "Blessed with Flames of Hate" betitelten Studioalbum und rund eineinhalb Jahre nach der Split-EP mit POLYMORPH erschien Mitte 2004 dieses "Luciferianism" genannte Album.

"Luciferianism" ist dabei das Programm, das die inhaltliche Marschrichtung vorgibt.
Musikalisch ist aber alles beim alten. Genossen PURGATORY lange einen guten bis sehr guten Ruf in ihrem Genre, der unzweifelhaft die Erwartungshaltung gegenüber diesem Album nur schürte, gelingt es der Band sehr wohl, diesem Druck gerecht zu werden.

Die 9 Songs mit knapp 35 Minuten Spielzeit haben zwar prinzipiell nicht unbedingt Hit- oder Hymnenpotential, präsentieren aber doch überaus solide und überdurchschnittliche Handwerkskunst, die trotz des auf Härte, Aggressivität und Knüppeligkeit gelegten Schwerpunkts immer noch sowas wie Songstrukturen zu bieten hat und damit nie langweilig wird.

PURGATORY sind keine filigranen Zauberer, die in ihre Songs Dinge wie Keyboards, eingängige Hooklines oder Ohrwurmmelodien einfließen lassen, immerhin aber variiert die Band geschickt das Tempo, wechselt zwischen Up- und Midtempo und knüppelt so nicht nur die gesamte Spielzeit durch, sondern gönnt sich und den Hörern auch den einen oder anderen schwer groovenden tempomäßig dezentederen Part - allerdings nur um im nächsten Augenblick schon wieder voll auf die Fresse zu verteilen.

Als einziger Durchhänger - wenn man es denn so nennen kann - fiel mir beim Hören das Cover 'Judas Billygoats / Judasböcke' der Band LEMMINGS PROJECT auf. Die wiederkehrenden Stakkato-Riffs erinnern mich unweigerlich an das Meckern von Ziegen - womit wir wieder bei den Böcken wären - oder einen unrund laufenden Motor. Der Song ist nicht unbedingt schlecht - aber dringend gewöhnungsbedürftig und sticht aus den übrigen Songs heraus, um nicht zu sagen - er fällt etwas ab.

Auch nach mehrmaligem Hören fällt mir ein generelles Problem auf, dass ich mit diesem Album habe - die mangelnde Eingängigkeit. Das Album ist solide, aber es mangelt den Songs am Wiedererkennungswert. Ich hatte nie das Bedürfnis, nach der Rewind-Taste zu greifen (bzw. diese anzucklicken) und einen Song sofort noch einmal zu hören. Somit bleibt, dass es - außer in Maßen den genannten Coversong - keine echten Durchhänger, aber eben auch keine echten Hits auf dem Album gibt, die es nun einmal braucht, um eine Spitzenwertung zu verdienen.

Produziert ist das Album durchweg zufriedenstellend. Hier wird düsterer Death Metal gespielt, der zwar rauh und räudig klingt, dennoch aber klaren Klang zu bieten hat.

"Luciferianism" ist keine Offenbarung, wohl aber ein hörenswertes Album für alle Fans knüppeligen, melodiefreien Death Metals, das alles in allem durchaus die Frage aufwirft, warum PURGATORY dem deutschen Untergrund nicht entwachsen konnten.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Bloodsoil Revelation
02. Death World Struggle
03. Seeds Of Annihilation
04. In Fervent Eyes
05. The Serpent´s Creation
06. The Inexorable Darkness
07. Judas Billygoats / Judasböcke (LEMMING PROJECT Coverversion)
08. None Divine Passion
09. Luciferic
Band Website: www.purgatory666.de
Medium: CD
Spieldauer: 34:38 Minuten
VÖ: 23.08.2004

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