Evergrey - Glorious Collision

Review von Stormrider vom 25.03.2011 (9834 mal gelesen)
Evergrey - Glorious Collision Das ist sie also, die mit Spannung erwartete neue EVERGREY Langrille. War die Band zu Beginn ihrer Karriere einer der großen Hoffnungsträger der progressiven Power Metal-Szene, musste man mit den letzten beiden, zwar nicht schlechten aber auch nicht wirklich überragenden, Platten doch konstatieren, dass sich eine gewisse Sättigung breit machte und sowohl "Monday Morning Apocalypse" als auch "Torn" nicht mehr ganz das Level der Frühphase halten konnten und irgendwie etwas kraftlos und teils uninspiriert wirkten.

"Glorious Collison" kann man indes unter dem Motto one step forward – two steps back einordnen. Der Schritt vorwärts wurde vollzogen, indem man drei Bandmitglieder, in Freundschaft, verabschiedet hat und sich damit jede Menge frisches Blut in die Band holte. Übrig geblieben sind nur noch Sänger/Gitarrist Tom S. Englund und Keyboarder Rikard Zander. Wer nun aber mit großartigen Änderungen im Bandsound rechnet, der wird feststellen, wie sehr Tom den Bandsound prägt, und dieser geht die bekannten zwei Schritte zurück. Was im Falle des vorliegenden Albums absolut positiv zu bewerten ist, denn "Glorious Collision" setzt eher an "The Inner Circle" als an "Torn" an.

Die Songs fallen zwar epischer und orchestraler aus, und doch wird wieder mehr aufs Gaspedal gedrückt als noch zuletzt. Wenn gerifft wird dann hart, und die Stimme von Tom ist auch heuer noch absolut markant und ein unverwechselbares Markenzeichen der Band. Natürlich ist auch die Melancholie, die EVERGREY seit jeher auszeichnet und den speziellen Sound ausmacht, en masse vorhanden.

Das Album bietet jede Menge Abwechslung im Rahmen der gesteckten Genre-Grenzen und eignet sich daher wunderbar um am Stück gehört zu werden. Wer auf harte Riffgewitter steht, dem sei 'Frozen' empfohlen. Wer einfach mal ein wenig den Kopf schütteln möchte der kann direkt den simplen, aber schön straighten Opener 'Leave It Behind Us' dafür nutzen, die Anbeter von mächtigen Refrains werden bei 'Out Of Reach' auf ihre Kosten kommen und wer es lieber balladesk angehen lässt, dem sei neben 'Free' die Halbballade '… And The Distance' ans Herz gelegt, die den Abschluss des Albums bildet und mit Gastvocals von Frau Englund veredelt wird.

Die Songstrukturen sind schlüssig und die großartigen Melodien zünden bereits beim ersten Durchlauf. Das Level ist durchgehend hoch und man hat sich, trotz der Besinnung auf alte Stärken, nicht gesträubt, moderneren Einflüssen Einlass zu gewähren ohne dabei seine ureigenen Trademarks aus den Augen zu verlieren. Es lässt sich daher festhalten, dass die Formkurve von EVERGREY wieder steil nach oben zeigt und das Album keinen Fan der Band enttäuschen wird.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Leave It Behind Us
02. You
03. Wrong
04. Frozen
05. Restoring The Loss
06. To Fit The Mold
07. Out Of Reach
08. The Phantom Letters
09. The Disease...
10. It Comes From Within
11. Free
12. I'm Drowning Alone
13. ...And The Distance
Band Website: www.evergrey.net/
Medium: CD
Spieldauer: 61:45 Minuten
VÖ: 25.02.2011

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