Trivium - Silence In The Snow

Review von Stormrider vom 02.11.2015 (9668 mal gelesen)
Trivium - Silence In The Snow Die Metamorphose die TRIVIUM seit ihrem 2003er Debüt "Ember To Inferno" vollzogen haben, ist insofern bemerkenswert, als man ihnen jeden einzelnen Schritt abkauft und die Band nie Gefahr gelaufen ist, sich selbst so sehr von einem Album zum nächsten zu verändern, dass man ihr Trendanbiederung vorwerfen könnte.

Wer sich die sechs Alben der Band nacheinander anhört, der wird feststellen, dass man sich vom klassischen Metalcoresound über Trash hin zu den melodiösen Songs der letzten Jahre einfach stetig und konstant weiterentwickelt hat. Hier ist keine Band mehr am Werk, die Anfang 20 und hauptsächlich wütend ist und ihre Aggressionen über die Instrumente artikuliert. Hier sind gereifte Musiker zu hören, die sich ihrer Stärken bewusst sind und die den Mut haben, sich eben genau nicht immer selbst wiederholen zu wollen. Und so ist der siebte Rundling, "Silence In The Snow", ein weiterer logischer Entwicklungsschritt, der sich bereits auf "In Waves" und "Vengeance Falls" angedeutet hat. Noch mehr Melodien, nur noch cleane Vocals, noch mitsingbarere Refrains und noch leichter nachvollziehbare Strukturen und Arrangements. Dennoch immer und zu jeder Zeit unverkennbar TRIVIUM.

Die Kritiker werden natürlich "Ausverkauf!" schreien und/oder "TRIVIUM wollen final den Mainstream knacken!", und natürlich wird es auch die Fans und Schreiber geben, die der Band vorwerfen, mittlerweile viel zu weich zu sein und sich daran stören, dass es auf "Silence In The Snow" keinen einzigen Shout oder Growl mehr gibt, wie er z. B. noch auf "In Waves" zu hören war. Aber das neue Material braucht diese Art Gesang einfach nicht. Was ist schlecht daran melodiöse Songs mit einer gewissen Härte zu paaren? Dass die Songs teilweise schon beim ersten Spin zünden und sich im Ohr festnageln, sollte kein negatives Qualitätsmerkmal sein, und insbesondere die Gitarrenarbeit des Duos Heafy/Beaulieu bleibt weiterhin problemlos State of the Art.

Natürlich ist das hochmelodischer Metal, der viele Fans auch außerhalb der üblichen Genregrenzen ansprechen könnte, so sie sich ein Album anhören, was aus der Metalszene kommt. Wer von TRIVIUM auch 2015 noch ein "Ascendancy", "The Crusade" oder "Shogun" erwartet, der hat sich mit der seit Jahren stattfindenden Entwicklung der Band nicht befasst. Wer aber einen guten Schuss Melodie auf einer gesund-harten Basis verträgt, der sollte das aktuelle Album des Florida-Vierers unbedingt anchecken.

Ich gehe hier nicht auf einzelne Songs ein, weil es keine Songs gibt, die man aus den zehn Tracks (zzgl. Intro) wirklich herausheben kann. "Silence In The Snow" funktioniert auch nach häufigem (bei mir nun bestimmt zehnmaligem) Hören als Gesamtwerk und bündelt die über die Jahre herausgearbeiteten Stärken der Band. Neben der filigranen Gitarrenarbeit in den Licks und Soli, dem Gespür für eingängige Refrains und Melodien, einer gesunden Portion Härte in der Rhythmus-Fraktion sowie dem modernen Sound sind das besonders die, seit den Anfangstagen stark verbesserten, cleanen Vocals von Fronter Matt Heafy.

Für mich ist "Silence In The Snow" ein in sich stimmiges, modernes Metalalbum und ein weiterer logischer Entwicklungsschritt im Bandsound. Ob es den Test of Time besteht, wird sich erst über die Jahre zeigen, für den Moment jedoch gibt es 8,5 Blutstropfen und ich drücke nochmal Play!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Snøfall
02. Silence In The Snow
03. Blind Leading The Blind
04. Dead And Gone
05. The Ghost That's Haunting You
06. Pull Me From The Void
07. Until The World Goes Cold
08. Rise Above The Tides
09. The Thing That's Killing Me
10. Beneath The Sun
11. Breathe In The Flames
Band Website: www.trivium.org
Medium: CD
Spieldauer: 43:20 Minuten
VÖ: 02.10.2015

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