Origin of Zed - Origin Of Zed

Review von Kex vom 05.08.2014 (10665 mal gelesen)
Origin of Zed - Origin Of Zed ORIGIN OF ZED begnügen sich nicht damit, Aufnahmen nur als Album zu veröffentlichen. Nein, das Debüt folgt einem Konzept. "Origin Of Zed" erzählt die Geschichte vierer Superhelden (in Form des Quartetts aus Schlema), deren Story Fans der ersten Stunden in Teilen bereits bekannt sein wird, denn alle Songs der 2011 erschienen "Speed Of Light" EP finden sich auch auf dem Debüt wieder. Neu angeordnet ergibt die Musik einen Comic, der als Zeichnung mit der CD inklusive kommt.

Comic und Metal? Gabs doch schon, oder? Klar, DETHKLOK sind Freunden der "Metalocalypse" sicher ein Begriff und über den Tellerrand hinausgeschaut, winken COHEED & CAMBRIA aus der Progressive-Ecke. ORIGIN OF ZED konzentrieren sich speziell auf das Superhelden-Genre und kümmern sich inhaltlich um den Kampf gegen den Bösewicht Zed. Die musikalische Produktion kann sich hören lassen und zeugt von Reife. Geboten wird ein relativ ausgewogener Mix zwischen Death und Thrash mit melodischen Elementen. Neben flachen und tiefen Growls findet sich auch Klargesang in variablen Ausführungen auf "Origin Of Zed". Irgendwie müssen die verschiedenen Charaktere ja gekennzeichnet werden, was auch ohne Comic eine Chance bietet, der Story zu folgen.

Dies sorgt aber auch dafür, dass ein entspanntes Durchhören der Songs kaum möglich ist. Zwar wird jeder Szene ein Song gewidmet, dazu bringen die Handelnden noch jeweils eigene musikalische Untermalungen innerhalb eines Stückes mit, beispielweise bei 'Zed'. Dessen Beschwörung klingt eher nach klassischem Thrash, um dann ein paar fette Riffs verpasst zu bekommen und ins Fahrwasser des Melodeath abzudriften. Insgesamt sind die Übergänge aber recht angenehm. Bei einem 3-Minüter wie 'Potion' kann das auch Mal in Stress ausarten. 'Silent Impact' verliert dadurch als ein recht anständiges Stück für meinen Geschmack an Stärke, wobei der Bruch durch den Klargesang bei 'Factory Of Fear' deutlich schmerzhafter ist.
Hier bedarf es mehrerer Hördurchgänge, um mit allen Songs warm zu werden. Ohne Texte nerven die abrupten Änderungen anfangs nur. Das Konzept mal außen vorgelassen, bietet "Origin Of Zed" zudem keinen eindeutigen Wiedererkennungswert. 'Hail Of Destruction' recycled die altbekannte 'Hall Of The Mountain King', während 'Mountainthrill' in der ersten Hälfte zwar anständige, aber eben auch alt bekannte Rhythmen verwurstet. Da bin ich dankbar, dass 'The Cave' und 'Speed Of Light' nochmal fett zum Mitwippen einladen. Neben dem ganze Rumgemäkel zeigen ORIGIN OF ZED aber über mehrere Frickelpassagen hinweg musikalisch ein durchaus hohes Niveau. Das äußert sich insbesondere auf der Limited Edition im gelungenen DEATH-Cover 'Lack Of Comprehension'. Dieses Niveau über einen längeren Zeitraum zu halten und den Figuren mehr Raum zur Entwicklung geben, wäre eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.

Fazit: Konzeptalben sind eine zweischneidige Geschichte und bergen die Gefahr, dass die Musik darunter leidet. MEDEIA zeigten mit ihrer misanthropen, drei Alben währenden Dystopie, dass Musik ein solches Konzept tragen kann. ORIGIN OF ZED haben hier definitiv noch Potential nach oben. Für ein Debüt ist "Origin Of Zed" ein hörenswerter Einstand, als Textfetischist hätte ich mir weitaus mehr Tiefgang und Atmosphäre gewünscht. Dennoch haben die Superhelden aus Schlema meine Neugier geweckt, aufs nächste Album bin ich gespannt.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Silent Impact
02. Zed
03. Hail To Destruction
04. Calling The Chosen
05. Potion
06. Factory Of Fear
07. Mountainthrill
08. The Cave
09. Speed Of Light
10. In Shadows
11. Slaying Mankinds Supressor
12. Rise From The Soil
13. Lack Of Comprehension
Band Website: www.facebook.com/originofzed
Medium: CD
Spieldauer: 56:37 Minuten
VÖ: 25.07.2014

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