Crescendium - Within

Review von Opa Steve vom 14.01.2024 (7552 mal gelesen)
Crescendium - Within Eine Frau, ein Konzept. Hinter CRESCENDIUM steckt Elena Cor Tauri aus Deutschland, die das gesamte Material komponiert, und das Album "Within" behandelt als thematische Klammer psychische Erkrankungen. Es verwundert wenig, dass die Musik auf dieser Scheibe auch stark die Psyche anspricht, denn "Within" ist voller düsterer Emotionen, aber auch musikalisch verwirrender Herausforderungen. Mit produktionstechnischer Unterstützung von Nikke aus Finnland sowie einer Live-Besetzung bewegt sich Elena in einer stilistischen Spannweite zwischen komplexen Riffs von DEATH, abgefahrenen VOIVOD-Harmonien, dem Hypnotischen von KAREN CRYSYS' GOSPEL OF THE WITCHES, wobei CRESCENDIUM neben extremen Einflüssen aber nie zu technisch wird, sondern die Stimmungen in den Vordergrund bringt. Manche Stücke sind betont vertrackt, manche wiederum wirbeln sich quer in einem Winkel durch unterschiedlichste Empfindungen, die meist böartiger und verwirrender Natur sind. 'Psycho.Path' gehört hier zu den besonders herausfordernden Titeln, die sich gegen eine schnelle Aufnahme eine ganze Weile sperren, während 'Aurinko' dunkle Wolken beschwört, in denen man sich verliert. Dagegen mutet 'Dead Air' schon etwas nach CELTIC FROSTscher Simplizität an. Die Harmonien von 'Kafkaesque' hingegen erinnern mich stark an die Werke von IHSAHN, da sich der Song kriechend und bedrohlich dem Hörer nähert und von fast dissonanten Harmonien begleitet wird. 'Dyr' hingegen startet eher ruhig und fließt von anfänglich akustischen Tönen in einen flotten Groove, der sich zu einem wilden Crescendo steigert. Der Titelsong darf das Album dann orchestralisch und mit epischem Kino-Bombast ausklingen lassen.

"Within" ist eine wilde Mischung, aber stimmungsmäßig sehr interessant, da es Elena gelingt, anspruchsvolle Arrangements mit einer düsteren Atmosphäre zu verheiraten. Die Produktion ist trotz des bewussten DIY-Charakters sehr ordentlich geworden und letztendlich erzählt jeder Song eine individuelle musikalische Geschichte. Dass es hier und da den Hörer bei den ersten drei Durchläufen noch nicht voll packt, ist dabei gar nicht mal ein Argument gegen diese Scheibe, sondern das spricht eher dafür, dass es sich hierbei um einen Grower mit Langzeitwirkung handelt. Ich persönlich finde es mutig, konzeptionell rund und erfrischend charakterstark.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Wingless
02. Aurinko
03. Dead Air
04. Psycho.Path
05. F60.80
06. Kafkaesque
07. Dyr
08. Within
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37:11 Minuten
VÖ: 00.00.0000

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten