Theocracy - Mosaic

Review von Cornholio vom 21.10.2023 (7779 mal gelesen)
Theocracy - Mosaic Sieben Jahre hat es gedauert, bis die Progressive-Power-Metaller THEOCRACY endlich ihr neues Album auf den Markt gebracht haben. Sänger und Mastermind Matt Smith, der die Band 2002 gründete und die ersten Jahre komplett im Alleingang in der Hand hatte, hat auch auf dem fünften Album Musik und Texte im Alleingang geschrieben. Der Großteil entstand dabei zwischen September 2020 und September 2022. Im Vergleich zum 2016er Vorgänger "Ghost Ship" ist Taylor Washington als neuer Leadgitarrist dabei, und der langjährige Wegbegleiter Val Allen Wood ist nicht mehr mit an Bord.

THEOCRACY legen auf "Mosaic" los wie die Feuerwehr! 'Flicker' ist ein fetter Uptempo-Opener, mit dem die Band aus Athens im US-Bundesstaat Georgia die Messlatte für die folgenden 72 Minuten extrem hoch legt. 'Anonymus' überzeugt auch, ist jedoch komplett anders. Schon flott, aber bei Weitem nicht so schnell wie 'Flicker', außerdem wird vor und in dem Chorus die Tonart leicht geändert, wie Fans es vom Vorgänger "Ghost Ship" kennen (und lieben). Ich finde vor allem die Gitarrenarbeit im Hintergrund während des Refrains verdammt cool! Der Titelsong, die zweite Single, die vorab digital veröffentlicht wurde, beginnt ruhig und nimmt dann recht schnell fahrt auf, gefällt mir ebenfalls gut, auch wenn das Niveau leider weiter ein kleines Stückchen sinkt. Das nächste Highlight folgt mit 'Return To Dust', der ersten Auskopplung des Albums. Ich bin ehrlich, ich war nach dem ersten Durchgang etwas enttäuscht, weil das Lied recht unspektakulär wirkt. Aber je öfter ich den Song höre, desto besser gefällt er mir. Komplett im Midtempo gehalten, ein einprägsames Riff, das sich durch das komplette Lied zieht, und ein Refrain, der wieder durch den THEOCRACY-typischen Tonartwechsel besticht. Das pfeilschnelle 'Deified' besticht durch das immer wiederkehrende Gitarrenriff, das eigentlich gar kein richtiges Riff ist, sondern sich eher wie ein Solo-Teil anhört. Eingangs wird es sauber gespielt, in der Mitte fast thrashig geshreddet; sehr beeindruckend! Mit der Ballade 'The Greatest Hope' gibt es etwas Zeit zum Durchatmen, ehe das Quintett mit 'Liar, Fool, Or Messiah' nochmal Fahrt aufnimmt. Zeitweise wird hier wieder ordentlich gethrasht, aber im Chorus geht es wieder bandtypisch zu; ein weiteres starkes Lied!

Das letzte Stück auf "Mosaic" ist 'Red Sea', behandelt thematisch Moses und das Rote Meer und versucht, die Brücke zur Gegenwart zu schlagen. Außerdem ist es mit 19 Minuten das mit Abstand längste Lied auf dem Album. Ich bin ehrlich, ich hatte ein Monster wie den Titelsong vom 2008er Album "Mirror Of Souls" erwartet (mein Lieblingslied von THEOCRACY), und bin ein wenig enttäuscht. Auch wenn 'Red Sea' Epik und Bombast beinhaltet, auch nach zehn und mehr Durchläufen vermag ich keinen richtigen Zugang zu finden. Vielleicht fehlt mir musikalisch der rote Faden? Aber keine Angst, ich werde es weiter versuchen!

Ein Wort noch zum Artwork. Auch wenn ich nicht weiß, welcher Künstler es entworfen hat, so lohnt sich auf jeden Fall ein Blick ins Detail. Sehr faszinierend, was man alles in einem Cover unterbringen kann. Besser hätte es nicht zu dem Titel "Mosaic" passen können!

Ob sich die sieben Jahre Warten gelohnt haben, muss natürlich jeder selbst entscheiden. So viel ist sicher: THEOCRACY haben ein starkes Album aufgenommen. Ob es besser als die vorigen Werke ist, wird zumindest für mich die Zeit zeigen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Flicker
02. Anonymus
03. Mosaic
04. Sinsidious (The Dogs Of War)
05. Return To Dust
06. The Sixth Great Extinction
07. Deified
08. The Greatest Hope
09. Liar, Fool, Or Messiah
10. Red Sea
Band Website: www.theocracymusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 66:11 Minuten
VÖ: 13.10.2023

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