Power Castle - Power Castle

Review von Stormrider vom 09.11.2023 (5494 mal gelesen)
Power Castle - Power Castle Fangen wir mit dem Positiven an. POWER CASTLE nutzen 73 der 74 CD-Minuten aus. Ja, und dann wird es leider auch schon etwas dünn, muss man sagen. Ich frage mich immer wieder, warum man heutzutage alles veröffentlichen muss, nur weil man es kann und es mehr oder weniger ungefilterte Möglichkeiten gibt. Denn das, was auf diesem selbstbetitelten Debüt zu hören ist, das sind acht Songs, die irgendwann in den frühen 2000ern geschrieben wurden, dann 2017 aufgenommen und erst jetzt veröffentlicht werden. Und leider klingt das alles auch genau so wie der Entstehungsprozess von "Power Castle": ziemlich langatmig. Dass wirklich alles an IRON MAIDEN erinnert, mag nach dem fulminanten Comeback der Eisernen Jungfrauen in den letzten Jahren (ich meine, wer hätte in den 90ern gedacht, dass sie nochmal die wirklich großen Stadien bespielen, mit um oder über 70 Jahren?) heute schon den einen oder anderen Fan begeistern. Aber nichts an den Tracks hat etwas Eigenes oder vermag zu begeistern. Also, außer vielleicht, man möchte die alten Klassiker in neuen Songs verwurstet haben. Wer bei 'Gallows Gate' nicht an MAIDEN denkt, der muss nochmal in die Metal-Nachhilfestunde. Hierbei handelt es sich um ein Instrumental, in dem sich 'Hallowed Be Thy Name' mit einem 'Run To The Hills'-Rip Off paart. 'Seven Days' orientiert sich an der Blaze Bayley-Ära, wäre um die Hälfte seiner sechs Minuten gekürzt vielleicht nicht mal ein schlechter Track, zieht sich aber auf die Distanz wie Kaugummi. 'Fight' klingt wie aus verschiedenen Einzelteilen wild zusammengestückeltes, na ja, Stückwerk und wer es eher mit der Frühphase von MAIDEN hält, der bekommt mit 'Scorched Land' einen 'Prowler'-Verschnitt. Dazwischen gibt es dann viel Bruce Dickinson-Ära. Leider kommen POWER CASTLE so gar nicht auf den Punkt, der Titeltrack zieht sich über endlose und fast nichtssagende sieben Minuten, und auch ansonsten sehe ich keinen echten Grund, warum man sich das Album in die Sammlung stellen sollte. Weder das Cover, was nach einer Grundschulmalstunde aussieht, noch die fünf Demotracks aus 2001 bieten einen echten Anreiz. Man mag den Platz der CD damit ausgenutzt haben, aber die Demos klingen, als hätte man sie mit einem Kassettenrecorder aufgenommen, der in einer Kiste in der Ecke des Proberaums steht und unglücklicherweise auch noch mit einem Kissen abgedeckt war. Das mag für die beteiligten Musiker etwas emotional Nostalgisches haben, aber sonst braucht das wirklich niemand. Denn schon damals konnte man mit ein wenig Geschick wirklich besseren Sound auf seine Demos zimmern. Leider ist "Power Castle" alles andere als die im Promoflyer beschriebene perfekte Mischung aus US-Metal und IRON MAIDEN. Es ist vor allem viel von den offensichtlichen Vorbildern Kopiertes und nicht auf den Punkt gebrachtes Songwriting, was massiv langweilt.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Seven Days
02. Fight
03. Cold Hard Stone
04. Gallows Gate
05. Scorched Earth
06. Punic Wars
07. Paths Of Steel
08. Power Castle
09. Seven Days (Rehearsal 2001)
10. Fight (Rehearsal 2001)
11. Cold Hard Stone (Rehearsal 2001)
12. Gallows Gate (Rehearsal 2001)
13. Power Castle (Rehearsal 2001)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 71:23 Minuten
VÖ: 06.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten