Warrior Soul - Back On The Lash | |
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Review von baarikärpänen vom 03.12.2017 (7410 mal gelesen) | |
Es gibt diese Tage, an denen man sich, ehrlich gesagt, nur noch verwundert die Augen reiben kann. Da bekommt eine mittelprächtige, austauschbare Band seitens großer Label ohne Ende Kohle in den Hintern geblasen, der Masse wird das als der unverzichtbare heiße Scheiß angedreht und alle fallen drauf rein. Demgegenüber stehen wiederum Gruppen, die eine echte Message haben, diese in feinste Musik verpacken, spannende Alben veröffentlichen und was machen die A&R's der großen Firmen? Sie checken einfach nicht, was für Potential sie in den eigenen Reihen haben. Wenn es eine Band gibt, die dermaßen unter besagtem Unvermögen gelitten hat, dann war das WARRIOR SOUL. Kaum auszudenken, wo Kory Clarke und seine Truppe heute stehen würden, wenn Geffen, ihr damaliges Label, ihnen den Support hätten zukommen lassen, den sie verdient gehabt hätten. Schon das Debut "Last Decade Dead Century" war groß, die Nachfolger "Drugs, God And The New Republic" und "Salutations From The Ghetto Nation" für mich immer noch Überflieger. Aber Geffen ignorierten schlicht und ergreifend diese Perle, die sie da im Stall hatten. Was letztendlich dazu führte, daß Kory Clarke wirklich jedem, der es hören wollte, erzählte, was er vom Label und den Angestellten hielt. Und führte auch dazu, dass das letzte Album für Geffen, "Chill Pill" in seiner (musikalisch und vor allem textlich) punkigen Ausrichtung, der ausgestreckte Mittelfinger zum Abschied wurde. Nach "The Space Age Playboys" von 1994 kam leider nur noch wenig Erwähnenswertes von WARRIOR SOUL. Wirklich in Erscheinung trat Clarke nur noch durch sein kurzes Gastspiel bei TROUBLE, wo er als Ersatz für Eric Wagner einfach nicht passte. Aber WARRIOR SOUL sind wieder zurück. Und wie! Wenn Clarke in 'I Get Fucked Up' singt "Call me a wasted human project, call me a fossil in decay", dann wird schon schnell klar, dass der Mann auch auf "Back On The Lash", so der Titel der neuen WARRIOR SOUL, immer noch eine Menge zu sagen hat. Den Finger in die Wunde hat er schon immer gerne gelegt. Die Stimme ist natürlich immer noch typisch Clarke, auch wenn die Zeit nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Aber im Gegensatz zu vielen in die Jahre gekommenen Sängern klingt Clarke nicht schwachbrüstig, sondern noch angepisster, als er eh schon immer geklungen hat. Was sich auch perfekt auf die Musik übertragen lässt. Die steht dem nämlich in nichts nach und ist bester Kick-Ass R&R mit einer ordentlichen Kelle rotzigem Punk. Ja, WARRIOR SOUL sind sogar mehr Punk als vieles, was uns unter dem Namen heutzutage verkauft wird. Glaubt ihr nicht? Gut, dann einfach mal in die Highlights 'Back On The Lash', 'Further Decay' oder ... ach was, einfach in die gesamten 32 Minuten reinhören. Transparent produziert wurde "Back On The Lash" außerdem auch, mit klarem Fokus darauf, dass man die Vocals immer prima raushören kann. Die Chancen, dass WARRIOR SOUL noch mal richtig groß werden, sind leider recht klein und wurden schon zu Beginn ihrer Karriere versemmelt (siehe oben), aber es ist einfach schön, dass sich Kory Clarke mit so einem tollen Album zurückmeldet, an dem es, abgesehen von der zu kurzen Spielzeit, aber auch gar nichts auszusetzen gibt. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. American Idol 02. I Get Fucked Up 03. Back On The Lash 04. Further Decay 05. Thrill Seeker 06. Going Broke 07. Black Out 08. I Got The Rock 09. That's How We Roll | Band Website: www.facebook.com/warriorsoulofficial Medium: CD Spieldauer: 32:15 Minuten VÖ: 01.12.2017 |
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