Sárr - Ávitun | |
---|---|
Review von grid vom 28.12.2019 (8420 mal gelesen) | |
Der in NIHILISTICON, NYSS und ÖVER anscheinend unterbeschäftigte Þórir gönnt sich mit SÁRR eine weitere, diesmal aber allein bewirtschaftete Spielwiese, die im Jahr 2018 die digital veröffentlichte EP "Ávitun" zeitigte. Um das Werk einer breiteren Menge zugänglich zu machen, erschien es in diesem Jahr im Vinyl-Format und um einen Bonus-Track 'Løjask' erweitert beim Label Satanic Art Media. Zu hören gibt es Schwarzmetall im rumpeligen Lo-Fi-Sound, der mit dem schwer depressiven Titeltrack ganz hervorragend korrespondiert und mich gleich und ganz für sich einnimmt. Flottes Midtempo, hypnotisierendes Riffing und wie aus der Ferne dumpf ans Ohr dringendes Wehgeschrei dominieren und öffnen eine freudlose Welt, in der sich das mit Feuer und Aggression aufgeladene, doch ebenfalls mit wiegenden Leads ausgestattete 'Vakr' zu behaupten weiß und sich für die Dauerschleife bestens eignet. Die kurze sonore Sprecheinlage, die dann ins Leiernde kippt, bevor das durch Mark und Bein gehende Geschrei wieder übernimmt, bringt kurzzeitig eine gewisse Strenge in den Song. 'Sakna' schlägt feierlichen Chorgesang an, der mit schrägen Misstönen unterlegt ist. Dann geht’s flott-melodisch und doch schwermütig durch den Song. Der Bonus-Track 'Løjask' zieht erst mal roh vom Leder und verbreitet dann ebenfalls mit dominantem Riff reichlich Freudlosigkeit und verklingt mit einem drückenden doomgeschwängerten Ende samt ein paar Glockenschlägen. Fazit: Lo-Fi-Sound-Liebhaber, die sich mit melo-depressivem Schwarzmetall pushen, werden von SÁRR gut bedient, denn der Herr lockt eine freudlose Stimmung hervor, ohne auf Aggression und Details zu verzichten. Ein Langspieler wird hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ávitun 02. Vakr 03. Sakna 04. Løjask | Band Website: Medium: EP Spieldauer: 27 Minuten VÖ: 15.11.2019 |
Alle Artikel