Sinsid - In Victory

Review von Tailgunner vom 17.07.2022 (7784 mal gelesen)
Sinsid - In Victory Denke ich an Norwegen im Zusammenhang mit Metal, denke ich zu vorderst sicher nicht an traditionellen True Metal. Dieses wunderschöne Land zwischen Skagerrak und Polarkreis unter der Mitternachtssonne ist ja gemeinhin eher für härtere und finstere Spielarten des Metals bekannt. Umso gespannter war ich zu erfahren, wie SINSID aus Norwegen da wohl klingen. Mit "In Victory" hat die Truppe, die seit gut 10 Jahren besteht, unlängst ihr drittes Album veröffentlicht, welches mit dem Intro 'The Northern March' ausgesprochen stimmungsvoll eingeleitet wird. Hier schafft es ein Intro, seinen Zweck einmal angemessen zu erfüllen, indem es sich ausgehend von ruhigen Pianoklängen in einem Crescendo zunehmend steigert und beim Hörer sofort eine Erwartungshaltung erzeugt. 'Iron Heart' steigt dann im Anschluss mit markanter Drumarbeit ein, die irgendwie eigenwillig im positiven Sinne aus den Lautsprechern hämmert. Sänger Terje Singh Sidhu unterstreicht mit seinem passend räudigen, aber absolut gekonntem Gesang den auf seine Art kompromisslosen Sound von SINSID. So stampft man sich - flankiert von Tempowechseln und eindringlichem Chören im Refrain - durch den Song.

Eines muss ich an dieser Stelle auch noch anmerken: "In Victory" hat mich einmal mehr gelehrt, dass man als Rezensent die gottverdammte Pflicht hat, sich einem zu imgright bewertenden Album entsprechend zu widmen, denn "In Victory" hat bei mir erst nach dem vierten oder fünften Durchlauf so richtig gezündet. In Punkten gesprochen, wäre die Wertung nach dem dritten Durchlauf um 1,5 Zähler niedriger ausgefallen. Tatsächlich hat sich "In Victory" jedoch als bärenstarker Grower erwiesen, und wir sind nun richtig dicke Buddies. Doch zurück zum Album: Mit der selbstbewussten Message "We Are The Metalheads" eröffnet Terje 'Metalheads'. Und ab hier machen SINSID auch keinerlei Gefangene mehr - was für ein grandioser Fistraiser! Da schaltet sich das Hirn aus und der Körper übernimmt. Das folgende 'Secret Of The Beast' möchte ich hier ebenfalls als Albumhighlight benennen. Dieser sehr variabel daherkommende Song ist clever komponiert und kommt mit einer ganz eigenen Atmosphäre daher.

In der Folge kann ich auf dem Langeisen auch keinen wirklich schwachen Song ausmachen, eher Songs, die es verdienen, hier noch einmal gesondert hervorgehoben zu werden. So etwa das saustarke 'Headless Grinder' oder das rituell daherkriechende 'Cult Of Doom (Into The Fire)'. Die Produktion von "In Victory" ist schön organisch, ohne dabei an Power zu missen. Hier ist der Band ein für diese Art von True Metal guter Balanceakt gelungen. Das Gleiche lässt sich ganz allgemein auch über das Songwriting sagen. Die Songs sind bei aller Eingängigkeit nicht repetitiv im negativen Sinne, sondern durchweg interessant geschrieben. Ich für meinen Teil werde mit "In Victory" noch einen tollen Sommer verleben. Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung an Freunde des echten Stahls. Bei der von SINSID abgelieferten Qualitätsarbeit kann man tatsächlich blind zuschlagen.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Northern March
02. Iron Heart
03. Metalheads
04. Secret Of The Beast
05.In Victory
06. No Fear
07. Wrath Of Destruction
08. Headless Grinder
09. Cult Of Doom (Into The Fire)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:48 Minuten
VÖ: 20.05.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten