Hämatom - Keinzeitmensch | |
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Review von Wulfgar vom 20.09.2013 (11270 mal gelesen) | |
Nach der fulminanten EP "Alte Liebe Rostet Nicht" flatterte nun auch das 4. Album der Brachialmusikanten HÄMATOM, "Keinzeitmensch", auf meinen Schreibtisch und kurz darauf in meine Anlage. Dafür hackten die vier Franken Nord, Süd, Ost und West 14 Stück eingängig-harte Mucke, irgendwo zwischen Hardcore, Punk und NDH sowie einer gesunden Portion Gesellschaftskritik auf Platte. Schön ist dabei die stetige qualitative Steigerung die man HÄMATOM ohne weiteres attestieren kann. Dass die Franken sich noch nie wirklich dezent zurückgehalten haben, wenn es um ihre Musik geht, weiß man schon seit dem ersten Album "Wut". Auf "Keinzeitmensch" treiben HÄMATOM es allerdings noch a weng wilder und härter als sonst, so z.B. in 'Panik' oder 'Seelenpiraten'. Da wechseln sich Gangshouts wie im allerschönsten Hardcore, mit martialischen Powerchords und Stakkato-Riffs. Dazu kommen dann Nords Texte, die allesamt auf Deutsch verfasst sind und mir bei genauerem Nachdenken fast im Ohr stecken bleiben. Eingängig sind sie zwar, aber wenn es in 'Säulen des Wahnsinns' dann um die immer weitere Kluft zwischen arm und reich geht, dann legt sich ein bitterer Geschmack über die anfängliche Feierstimmung. Aber HÄMATOM stehen nicht nur mit erhobenem Zeigefinger und so kommt die Party nicht wirklich zu kurz. Was mir wohlwollend auffällt ist, dass die Jungs sich nicht auf das einfache und wirkungsvolle Rezept der meisten Songs beschränken sondern auch Experiment wagen. Und so sorgen z.B. 'Morgenrot' oder 'Sing' für willkommene und auch notwendige Abwechslung. Da wäre dann natürlich noch die Frage nach dem Hit des Albums zu klären. Meiner Meinung nach ist das 'Bester Freund, Bester Feind', denn wer den Text von Goethes Zauberlehrling mit Shredder Riffs in einen Uptempo Song verwandeln kann in dem es aber eigentlich um etwas ganz anderes geht, der hat definitiv schon Lorbeeren verdient. Alles in allem haben wir es hier also mit qualitativ hochwertiger Brachialmusik und intelligenten, gesellschaftskritischen Texten zu tun. Ich darf sagen, ich bin beeindruckt von der Leistung der 4 Recken und empfehle die Musik einem Jedem und jedem Einen (äh...das war doppelt gemoppelt, oder?). "Keinzeitmensch" dürfte Freunden von EISBRECHER und CO. ebenso viel Freude bereiten wie Fans der KRAWALLBRÜDER oder FREIWILD. Ein schlichtweg richtig geiles Album, das eindrucksvoll beweist, dass sich Bands von Output zu Output steigern können. So ich bin raus für heute, zum Wohl, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Willkommen In Der Unsterblichkeit 02. Säulen Des Wahnsinns 03. Alte Liebe Rostet Nicht 04. Ahoi 05. Warum 06. Panik 07. Morgenrot 08. Seelenpiraten 09. Die Vierte Macht 10. Sing 11. Bester Freund, Bester Feind 12. Ketten Der Nacht 13. Genug Ist Genug 14. Schutt Und Asche (Bonustrack/Albumversion) | Band Website: www.haematom.de Medium: CD Spieldauer: 49:46 Minuten VÖ: 20.09.2013 |
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